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AUSLAND/2252: Asien/Pazifik - UN drängt Regierungen zur Intensivierung der Aids-Bekämpfung (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS-Tagesdienst vom 16. Juni 2015

Asien/Pazifik: UN drängt Regierungen zur Intensivierung der Aids-Bekämpfung

von Thalif Deen



Bild: © Bhuwan Sharma/IPS

HIV-positive Frauen auf einem Seminar in der nepalesischen Hauptstadt Katmandu
Bild: © Bhuwan Sharma/IPS

NEW YORK (IPS) - Die Vereinten Nationen sind zuversichtlich, dass die asiatisch-pazifischen Staaten den Kampf gegen die tödliche Immunschwächekrankheit Aids entschlossen angehen. Derzeit sind in der Region fünf Millionen Menschen HIV-positiv.

"Sie alle halten die richtigen Instrumente in Ihren Händen", sagte Michel Sidibé, Exekutivdirektor von UNAIDS auf einer Tagung in der thailändischen Hauptstadt Bangkok. "Am Anfang steht der politische Wille. Nutzen Sie Ihre Chance. Sie könnten die erste Region der Welt sein, die die Aids-Epidemie besiegt."


Zahl neuer HIV-Infektionen seit 14 Jahren rückläufig

Jüngsten Daten zufolge ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen in der Region seit 2001 zurückgegangen. Mehr als 1,6 Millionen Menschen erhielten im Juni 2014 anti-retrovirale Medikamente. Auf der 71. Sitzung der UN-Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den Pazifik (ESCAP) in Bangkok billigten Staats- und Regierungschefs sowie hochrangige Beamte aus 50 Ländern und Territorien am 12. Juni den HIV/Aids-Bericht des zwischenstaatlichen Treffens.

In dem neuen Rahmenwerk werden drei Handlungsfelder abgesteckt. Der erste Bereich, der von ESCAP unterstützt wird, konzentriert sich darauf, weitere Revisionen und Konsultationen auf nationaler Ebene vorzunehmen, um rechtliche und politische Barrieren abzubauen und allen Menschen umfassenden Zugang zu HIV-Prävention und -Behandlung zu garantieren. Zweitens werden Überprüfungen und Konsultationen gefordert, um Zugang zu finanziell erschwinglichen Medikamenten zu sichern. Drittens wird die Entwicklung nationaler HIV-Investitionspläne gefördert, um eine nachhaltige Finanzierung von Maßnahmen gegen Aids sicherzustellen.

"Unsere Region hat viele Hemmnisse beseitigt und zahllose Leben gerettet. Dadurch wurde sichtbar, wie Entwicklungsländer gemeinsam Verantwortung tragen, kooperieren und an vorderster Front gegen Aids kämpfen können", erklärte ESCAP-Exekutivsekretär Shamshad Akhtar.

Der Regierungschef der Fidschi-Inseln, Frank Bainimarana, sprach von einem "Fahrplan", der den Staaten helfen solle, ihre Anstrengungen im Kampf gegen HIV so weit wie möglich zu beschleunigen. "Diese Roadmap wird dabei helfen, die künftige Strategie gegen HIV in der Asien-Pazifik-Region ab 2015 zu definieren."


Weltweit Fortschritte im Kampf gegen Aids

In den vergangenen zehn Jahren haben laut UN mindestens 56 Länder die Zahl der HIV-Neuinfektionen stabil gehalten oder um mehr als ein Viertel gesenkt. Global betrachtet sind Neuansteckungen mit dem Immunschwächevirus um fast 20 Prozent reduziert worden. Die Zahl der Neuinfektionen bei Neugeborenen ging um 25 Prozent zurück. Dies ist ein entscheidender Fortschritt hin zu dem Ziel, spätestens Ende 2015 die Mutter-Kind-Übertragung weiter einzudämmen.

Im Jahr 2011 war an das erste Auftreten von Aids und den Beginn des Kampfes gegen die Krankheit vor 30 Jahren erinnert worden. Im Juni 1981 hatten Wissenschaftler in den USA den ersten klinischen Nachweis von Aids erbracht. Zwei Jahre später wurde das HI-Virus erstmals isoliert. Den Vereinten Nationen zufolge haben sich bis heute mehr als 60 Millionen Menschen infiziert. (Ende/IPS/ck/16.06.2015)


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http://www.ipsnews.net/2015/06/u-n-challenges-asia-pacific-to-be-worlds-first-region-to-end-aids-epidemic/

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IPS-Tagesdienst vom 16. Juni 2015
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2015

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