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MELDUNG/272: TraumaNetzwerk Westsachsen verbessert Versorgung von Unfallopfern (medizinkommunikation)


Medizinkommunikation Stuttgart - Mittwoch, 9. November 2011

Schwerverletzte schnell und bestmöglich versorgen

TraumaNetzwerk Westsachsen verbessert Versorgung von Unfallopfern


Leipzig - In Deutschland erleiden jährlich bis zu 35.000 Menschen bei Verkehrs-, Arbeits- oder Freizeitunfällen schwere Verletzungen. Massenunfälle mit vielen Schwerverletzten stellen an Ärzte, Rettungspersonal aber auch an die Ausstattung einer Klinik höchste Anforderungen. Schließen sich Kliniken in sogenannten TraumaNetzwerken zusammen, können sie im Verbund unmittelbarer und besser auf diese Katastrophen reagieren. Mit dem TraumaNetzwerk Westsachsen wurde nun erstmals ein TraumaNetzwerk in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zertifiziert. Es ist eines der größten bundesweit: An dem Verbund beteiligen sich ab sofort 29 Kliniken in der Region. Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten Vertreter des Netzwerks das Projekt heute in Leipzig vor.

Schwere Verletzungen nach Verkehrs-, Arbeits- und Freizeitunfällen sind die häufigste Todesursache bei Menschen unter 45 Jahren. Bis zu zweimal im Jahr kommt es zu sogenannten Großschadensereignissen mit vielen Toten und oft bis zu 100 Verletzten. Die TraumaNetzwerke der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) können die Versorgung von Unfallopfern deutlich verbessern. In den Netzwerken sind Kliniken zusammengefasst, die über eine bestimmte Ausstattung verfügen: Etwa einen Hubschrauberlandeplatz, einen Schockraum und eine Blutbank. Zudem können sie rund um die Uhr eine chirurgische Notfallbehandlung leisten. "Die TraumaNetzwerke ermöglichen eine optimale und rasche Versorgung von Unfallopfern. Auch auf Katastrophen, bei denen viele Menschen auf einmal verletzt werden, sind die beteiligten Kliniken sehr gut vorbereitet", sagt Professor Dr. med. Josten, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Leipzig.

Derzeit finden sich 600 Kliniken in Deutschland in mehr als 50 TraumaNetzwerken zusammen. Davon sind bereits 22 Netzwerke zertifiziert. "Das bedeutet, dass jede einzelne Klinik durch unabhängige Gutachter auf ihre Strukturen und Kapazitäten geprüft wird", erläutert Professor Josten. Das neue TraumaNetzwerk Westsachsen ist mit 29 teilnehmenden Kliniken eines der größten TraumaNetzwerke bundesweit. "Auch in der Region Westsachsen war die Versorgungssituation von Schwerverletzten trotz zum Teil schon bestehenden Kooperationen optimierbar", bedauert der Unfallchirurg, "Mit dem TraumaNetzwerk können wir jedoch jetzt Diagnostik und Behandlung auf höchstem Niveau garantieren." Mit der Zertifizierung garantieren die beteiligten Kliniken die Versorgung jedes Schwerverletzten in der Region innerhalb von 30 Minuten rund um die Uhr, erläutert der Experte weiter. Voraussetzung für die Zertifizierung ist die Prüfung aller an einem TraumaNetzwerk beteiligten Kliniken durch ein unabhängiges Gutachterteam. Je nach Struktur und Kapazität der Klinik erfolgt eine Einteilung in lokale, regionale und überregionale Traumazentren. Das Universitätsklinikum Leipzig hat den Status eines überregionalen Traumazentrums.

Die Kliniken des TraumaNetzwerks Westsachsen:

- Diakoniekrankenhaus Hartmannsdorf, Hartmannsdorf
- DRK Krankenhaus Lichtenstein, Lichtenstein
- Erzgebirgsklinikum Annaberg, Annaberg-Buchholz
- Ev. Diakonissen-Krankenhaus Leipzig, Leipzig
- Heinrich-Braun-Krankenhaus Zwickau, Zwickau
- HELIOS Klinikum Aue, Aue
- HELIOS Klinikum Borna, Borna
- HELIOS Krankenhaus Leisnig, Leisnig
- HELIOS Vogtland-Klinikum Plauen, Plauen
- Kliniken des Landkreises Riesa-Großenhain, Riesa
- Kliniken Erlabrunn, Breitenbrunn
- Klinikum Chemnitz, Chemnitz
- Klinikum Mittleres Erzgebirge - Haus Zschopau, Zschopau
- Klinikum Obergöltzsch Rodewisch, Rodewisch
- Klinikum St. Georg Leipzig, Leipzig
- Muldentalkliniken - Krankenhaus Grimma, Grimma
- Muldentalkliniken - Krankenhaus Wurzen, Wurzen
- Kreiskrankenhaus Delitzsch, Delitzsch
- Kreiskrankenhaus Kirchberg, Kirchberg
- Kreiskrankenhaus Stollberg, Stollberg
- Kreiskrankenhaus Torgau, Torgau
- Paracelsusklinik Reichenbach, Reichenbach
- Paracelsus-Klinik Schöneck, Schöneck
- Parkkrankenhaus Leipzig, Leipzig
- Pleißental-Klinik, Werdau
- Rudolf Virchow Klinikum Glauchau , Glauchau
- St. Elisabeth Krankenhaus Leipzig, Leipzig
- Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
- Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz, Chemnitz


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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. November 2011