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MELDUNG/365: Pflegeversicherung - Unterstützung privater Pflegeversicherung falscher Schritt (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 5. Juni 2012

Pflegeversicherung

Unterstützung privater Pflegeversicherung falscher Schritt



Berlin, 05. Juni 2012. "Die Entscheidung der Koalition, den Aufbau einer privaten Pflegeversicherung mit einem Zuschuss von fünf Euro zu unterstützen, ist keine nachhaltige Lösung für die zu erwartenden Probleme in der Pflege", kritisiert Caritas-Präsident Peter Neher den Beschluss des gestrigen Koalitionsgipfels.

Nach Medienberichten plant die Regierung, die private Vorsorge für den Pflegefall finanziell zu unterstützen. Dafür sollen 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Die Idee, Menschen zu bewegen, privat für den möglichen Pflegefall vorzusorgen, sei grundsätzlich richtig. Doch das "Gießkannenprinzip" sei an dieser Stelle nicht hilfreich, befürchtet Neher. "Es wäre wesentlich sinnvoller, diese 100 Millionen Euro zur Stärkung der gesetzlichen Pflegeversicherung einzusetzen, um endlich die Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs zu erreichen", macht Neher deutlich.

Zudem hätten Menschen mit geringen Einkommen kaum die Chance, sich privat für den Pflegefall abzusichern. "Dies ist nur möglich, wenn man einen finanziellen Spielraum hat, der bei vielen nicht gegeben ist", so Neher. Eine nachhaltige finanzielle Sicherung der Pflege sei nicht durch solche Einzelmaßnahmen erfolgreich, sondern bedürfe einer Stärkung und Stabilisierung des bestehenden Solidarsystems.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 5. Juni 2012
Deutscher Caritasverband e.V.
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Redaktion:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2012