Deutscher Hebammenverband e.V. - 7. Februar 2018
Koalitionsvertrag übernimmt Forderungen des Deutschen Hebammenverbandes
Der neue Koalitionsvertrag von Union und SPD beinhaltet die Umsetzung von drei Hauptzielen des Deutschen Hebammenverbandes e. V. (DHV). Seit Jahren verweist der Verband auf die zunehmende Verschlechterung der Geburtshilfe in Deutschland und fordert die zügige Umsetzung der Akademisierung der Ausbildung. Nun sollen in der kommenden Legislaturperiode die flächendeckende Versorgung mit Hebammenhilfe sowie eine qualitativ hochwertige Geburtshilfe sichergestellt werden. Zudem soll die Berufsausbildung zur Hebamme entsprechend einer EU-Vorgabe akademisiert werden.
"Nach jahrelangem Ringen für eine bessere Geburtshilfe in Deutschland freuen wir uns sehr über die Aufnahme unserer Themen in den Koalitionsvertrag", sagt Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammeneverbandes. "In vielen Gesprächen mit Politikerinnen und Politikern haben wir immer wieder die teilweise besorgniserregende Situatiion der Kolleginnen und der Schwangeren thematisiert. Mit der flächendeckenden Versorgung, einer hohen Qualität der Geburtshilfe und der Akademisierung des Berufsstandes sollen gleich drei unserer wichtigsten Ziele in der neuen Legislaturperiode umgesetzt werden. Das unterstreicht die gesamtgesellschaftliche Bedeutung von Hebammen." Der DHV hat im Vorfeld der Bundestagswahl durch intensive Gespräche mit den Parteien und auf bundesweiten Veranstaltungen immer wieder auf die prekäre Situation von Hebammen und Schwangeren hingewiesen. Durch fortwährende Klinikschließungen, die Zentralisierung der Geburtshilfe und die Tatsache, dass zu wenig Hebammen Geburtshilfe anbieten, hat sich die Situation zunehmend verschärft. Unter anderem wurden Schwangere von Kliniken abgewiesen.
Mit der Umsetzung einer EU-Richtlinie zur Akademisierung der Hebammenausbildung wird diese in Deutschland auf europäisches Niveau angehoben. Deutschland ist mit wenigen Ländern heute das Schlusslicht bei der Akademisierung der Ausbildung. Durch die Umsetzung der EU-Richtlinie wird sie nun auf allgemeingültiges europäisches Niveau angehoben und in allen EU-Ländern als gleichwertig anerkannt. Zudem ergeben sich damit für künftige Auszubildende vielfältige Karrierewege und Möglichkeiten zur Spezialisierung.
Der Deutsche Hebammenverband e.V. (DHV) ist der größte
Hebammenberufsverband in Deutschland und setzt sich aus 16
Landesverbänden mit über 19.500 Mitgliedern zusammen. Er vertritt die
Interessen aller Hebammen. Im DHV sind angestellte und freiberufliche
Hebammen, Lehrerinnen für Hebammenwesen,
Hebammenwissenschaftlerinnen, Hebammen in den Frühen Hilfen,
hebammengeleitete Einrichtungen sowie Hebammenschülerinnen und
Studierende vertreten. Über die berufliche Interessenvertretung
hinaus ist eine gute medizinische und soziale Betreuung der Frauen
und ihrer Kinder vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der
Stillzeit ein zentrales Anliegen des Verbandes. Als Mitglied in der
European Midwives Association (EMA), im Network of European Midwifery
Regulators (NEMIR) und in der International Confederation of Midwives
(ICM) setzt er sich auch auf europäischer und internationaler Ebene
für die Stärkung der Hebammenarbeit sowie die Gesundheit von Frauen
und ihren Familien ein.
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Quelle:
Deutscher Hebammenverband e.V.
Pressemitteilung vom 7. Februar 2018
Gartenstraße 26, D-76133 Karlsruhe
Telefon: 0721/98 189-0, Fax: 0721/98 189-20
E-Mail: info@hebammenverband.de
Internet: www-hebammenverband.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Februar 2018
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