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MELDUNG/944: EU-Gipfel - Ärzte ohne Grenzen fordert Ende der menschenfeindlichen Politik Europas (ÄoG)


Ärzte ohne Grenzen - 18. September 2018

EU-Gipfel: Ärzte ohne Grenzen fordert Ende der menschenfeindlichen Politik Europas


Vor dem EU-Gipfel in Salzburg ruft Ärzte ohne Grenzen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die anderen europäischen Spitzenpolitiker zu einem Umdenken im Umgang mit Geflüchteten auf. Angesichts der Todesfälle im Mittelmeer, der alarmierenden Lage auf den griechischen Inseln und der eskalierenden Situation in Libyen müssen der Schutz und das Überleben von Menschen in Not im Mittelpunkt stehen. Die europäische Politik darf nicht länger die Augen verschließen vor den Folgen ihrer Maßnahmen, die vorwiegend auf die Abwehr von Flüchtenden abzielen, fordert die Nothilfeorganisation.

Dazu Florian Westphal, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland:

"Es sind nach wie vor die Schwächsten und Verwundbarsten, die den Preis für die Abschottungspolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union im Mittelmeerraum bezahlen. Unsere Mitarbeiter behandeln tagtäglich die medizinischen Folgen dieser menschenfeindlichen Politik in den Internierungslagern in Libyen, in überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln oder auf dem Rettungsschiff Aquarius.

Wir führen Gespräche mit Mitarbeitern und Betroffenen, dokumentieren die Folgen der restriktiven Politik, veröffentlichen Bilder und Videos. All das stellen wir auch der Bundesregierung und anderen Akteuren zur Verfügung. Und dennoch folgt die Strategie der Europäer vor allem dem Prinzip 'Aus den Augen, aus dem Sinn'. Diese Abschottungspolitik sorgt momentan vor allem dafür, dass das Leid der Menschen weniger sichtbar wird. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich für ein Europa einzusetzen, das Menschen schützt und diese nicht im Stich lässt."

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Quelle:
Ärzte ohne Grenzen e. V. / Medecins Sans Frontieres
Pressemitteilung vom 18. September 2018
Am Koellnischen Park 1 - 10179 Berlin - Germany
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Internet: www.aerzte-ohne-grenzen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. September 2018

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