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FINANZEN/600: Unimedizin - Politik erkennt Problemdruck, Maßnahmen stehen jedoch noch aus (idw)


MFT Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland e. V.
Deutsche Hochschulmedizin e. V." 03.07.2014

Finanzierung der Unimedizin: Positive politische Signale - Maßnahmen stehen aber noch aus



Eine aktuelle Umfrage des Verbands der Universitätsklinika (VUD) unter seinen 33 Mitgliedern zeigt: 61 Prozent der deutschen Uniklinika (19) werden das Geschäftsjahr 2014 voraussichtlich mit einem Minus abschließen. Nur noch fünf Häuser (16 Prozent) rechnen mit einem positiven Jahresergebnis. Anfang des Jahres gingen dagegen nur 55 Prozent von einem negativen Ergebnis aus.

Die Politik hat den Problemdruck erkannt, bislang aber noch keine konkreten Maßnahmen eingeleitet. Der Koalitionsvertrag verspricht eine bessere Vergütung der besonderen Aufgaben der Universitätsklinika. Im Juni forderten die Ministerpräsidenten der Länder weitergehende Maßnahmen von der Bunderegierung. "Die Länder befürchten, dass die von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Verbesserungen bei den Extremkostenfällen, den Hochschulambulanzen und der Notfallversorgung allein nicht ausreichen, um unsere wirtschaftliche Situation dauerhaft zu stabilisieren. Wir teilen diese Sorge", sagt Professor Michael Albrecht, Erster Vorsitzender des VUD.

Die Hochschulmedizin fordert stattdessen eine eigenständige Finanzierungssäule (Systemzuschlag), um die besondere Rolle der Universitätsmedizin für das Gesundheitswesen besser zu finanzieren.

Die Ministerpräsidenten haben sich bisher allerdings nur zur Finanzierung der besonderen Aufgaben der Universitätsklinika in der Krankenversorgung positioniert. Parallel dazu läuft derzeit die Debatte um die Reform der Hochschulfinanzierung. Hier geht es um Forschung und Lehre. Ob die Universitätsmedizin von der Einigung von Bund und Ländern in der Bildungsfinanzierung profitiert, ist unklar. Die angestrebte Grundgesetzänderung sieht keinen flächendeckenden Wiedereinstieg des Bundes in die Hochschulfinanzierung vor. "Entscheidend wird hier die konkrete Grundgesetzänderung und deren weitere Umsetzung sein. Beides ist bislang noch offen", so Prof. Dr. Heyo Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages.


Kontakt
Deutsche Hochschulmedizin e.V.
Stephanie Strehl-Dohmen, Alt-Moabit 96, 10559 Berlin
E-Mail: strehl-dohmen@uniklinika.de

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Quelle: VUD Mitgliederbefragung Juni 2014, teilgenommen haben 31 von 32 Uniklinika

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
MFT Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland e. V.
Deutsche Hochschulmedizin e. V." 03.07.2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juli 2014