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DEMENZ/221: Literaturhinweis - Endstation Demenz-WG? Zwei Jahre als Pflegehelferin (Alzheimer Info)


Alzheimer Info, Ausgabe 3/15
Nachrichten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Selbsthilfe Demenz

Als Pflegehelferin in einer Demenz-WG

Buchvorstellung von Hans-Jürgen Freter, DAlzG


Anonyma: Endstation Demenz-WG?
Zwei Jahre als Pflegehelferin.

Schlütersche Verlagsgesellschaft, 2014,
117 Seiten, 14,95 EUR

Die Autorin absolvierte nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit einen Kurs als Pflegehelferin und wurde dann vom Jobcenter in eine Demenz-WG in Berlin vermittelt. In ihrem Buch beschreibt sie Erfahrungen ihrer zweijährigen Tätigkeit. Da sie dort auch Unregelmäßigkeiten beobachtet hat, nennt sie ihren Namen nicht. Was sie beschreibt, ist überwiegend unerfreulich. Sie hat es mit Kolleginnen zu tun, denen es sowohl an Qualifikation als auch an einer Haltung fehlt, welche die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz ernst nimmt und ihre Würde wahrt. Auch die Leitung ist wenig engagiert und die Rahmenbedingungen sind ungünstig. Allerdings gibt es auch positive und heitere Erfahrungen, wenn es gelingt, mit Kolleginnen an einem Strang zu ziehen.

Im Vorwort zu diesem Buch kommentiert Klaus W. Pawletko, dass die strukturellen Bedingungen, unter denen Demenz-Wohngemeinschaften arbeiten, vielfach ungünstig sind. Allerdings gibt es immer Handlungsspielräume, wie zahlreiche positive Beispiele zeigen. Das Buch macht deutlich, dass Angehörige und rechtliche Betreuer stets genau hinsehen sollten. Wünschenswert wären sicherlich verbindliche Qualitätskriterien für Wohngemeinschaften.

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Quelle:
Alzheimer Info, Ausgabe 3/15, S. 23
Nachrichten der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Selbsthilfe Demenz
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
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Internet: www.deutsche-alzheimer.de
 
Das Alzheimer Info erscheint vierteljährlich.
Jahresabonnement: 12,00 Euro, Einzelheft: 3,00 Euro


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Oktober 2015

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