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DIABETES/1885: Weltkindertag - Kinder und Jugendliche haben Recht auf gesunden Lebensstil (diabetesDE)


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe - 18. September 1015

Weltkindertag am 20. September 2015:

Kinder und Jugendliche haben Recht auf gesunden Lebensstil


Berlin - "Kinder willkommen!" lautet das Motto des Weltkindertags 2015. Die Kinderrechtsorganisationen Deutsches Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland rufen dazu auf, die Rechte und Bedürfnisse aller Kinder hierzulande in das Zentrum von Politik und Gesellschaft zu stellen. Dazu sollte auch die Förderung eines gesunden Lebensstils zählen, fordert diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe. Denn Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen nimmt zu.* Zu wenig Bewegung und zu viel Gewicht sind Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von Diabetes Typ 2.

Experten empfehlen, dass Kinder deutlich weniger Süßigkeiten essen und weniger Limonade trinken sollten, als heute üblich ist. Denn wer zum Beispiel häufig zuckergesüßte Getränke wie Limonaden und Eistee trinkt, hat ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Diabetes. Der Softdrink-Konsum in Deutschland hat sich in den letzten 40 Jahren aber um das Zweieinhalbfache gesteigert. "Besonders in der Schule sollte es allen leichter gemacht werden, sich gesund zu verhalten", sagt Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt am Kinderkrankenhaus AUF DER BULT in Hannover. "Da auch das Angebot die Nachfrage bestimmt, sollten verbindliche Qualitätskriterien für die Schulernährung an allen Schulen gelten, und auch das Angebot von Getränken und Zwischenmahlzeiten an Schulkiosken sollte eine gesunde Auswahl fördern. Schulen sollten den Konsum zu fettreicher, zu süßer und zu salziger Snacks nicht noch fördern, indem sie das Angebot bereitstellen", so der Kinderdiabetologe. Das Aufstellen von Trinkwasserstationen kann Übergewicht in der Schule vermeiden helfen. Trinkwasser hat jedoch keine Chance, wenn gleichzeitig zuckerhaltige Erfrischungsgetränke angeboten werden. Deshalb plädierte diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe für eine Kombination aus die Förderung des Trinkwasserkonsums an Schulen und gleichzeitigem Verkaufsverbot von zuckerhaltigen Getränken.

Auch die Werbung hat ihren Anteil am gesteigerten Konsum von süßen und fetthaltigen Nahrungsmitteln: Diese werden massiv über vielfältige und kindgerechte Kanäle beworben. Die seit 2007 bestehende freiwillige Selbstbeschränkung der Lebensmittelindustrie beim Kindermarketing ist wirkungslos: Die Hersteller bewerben in Deutschland weiterhin fast ausschließlich ungesunde Produkte gezielt an Kinder - obwohl sie sich im sogenannten "EU Pledge" zu einem verantwortungsvollen Kindermarketing verpflichtet haben. Das belegt eine Studie von foodwatch, die die Verbraucherorganisation vor kurzem gemeinsam mit der Deutschen Adipositas Gesellschaft, der Deutschen Diabetes Gesellschaft und diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe in Berlin vorgestellt hat. Ausgeklügelte Marketingstrategien unterlaufen die Bemühungen von Eltern, Pädagogen und Gesundheitskampagnen, Kinder für gesunde Lebensmittel und Getränke zu begeistern. Das Fernsehen bewirbt zu über 80 Prozent ungesunde Lebensmittel, und zwar besonders während, vor und nach Kindersendungen. Anders als Erwachsene sind Kinder Werbebotschaften auch ungeschützter ausgeliefert. Fernsehwerbung, Cartoon-Figuren auf Lebensmittelverpackungen, Gratisspielzeug und prominente Werbeträger mit hohem Identifikationspotential für Kinder und Jugendliche beeinflussen, welche Lebensmittel Kinder auswählen, was sie (oder ihre Eltern) kaufen und was sie gerne essen.

Gemeinsam mit der Deutschen Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten (DANK) und im Rahmen der politischen Kampagne "Diabetes STOPPEN - jetzt!" (www.diabetes-stoppen.de) fordert die gemeinnützige Organisation diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe auch, dass an Kinder gerichtete Werbung für übergewichtsfördernde Lebensmittel und Getränke vollständig unterbunden werden sollte.


Quellen:

Forderungen der Kampagne "Diabetes STOPPEN - jetzt!"
http://www.diabetes-stoppen.de/kampagne/unsere-forderungen/2-gesunden-lebensstil-foerdern

Strategiepapier der Deutschen Allianz gegen Nichtübertragbare Krankheiten (DANK)
http://www.diabetesde.org/ueber_uns/gesundheitspolitische_interessenvertretung/strategiepapier_der_deutschen_ncd_allianz_zur_primaerpraevention/

* Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2015, Seite 120
http://www.diabetesde.org/fileadmin/users/Patientenseite/PDFs_und_TEXTE/Infomaterial/Gesundheitsbericht_2015.pdf

Mehr Informationen im Internet:

www.unicef.de/aktionen/weltkindertag/

foodwatch-Studie Kindermarketing
http://tinyurl.com/qed78kp


diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Dachorganisation, die Menschen mit Diabetes, Diabetesberater, Ärzte und Forscher vereint. Gemeinsam schaffen wir Öffentlichkeit für das Thema und vertreten die Interessen der Menschen mit Diabetes. Wir setzen uns für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen die Volkskrankheit Diabetes ein. Die Krankheit breitet sich auch in Deutschland rasch aus. 6 Millionen Menschen sind in Behandlung, und jeden Tag kommen fast 1000 Neuerkrankte hinzu.
Gegründet wurde diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) www.ddg.info und dem Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) www.vdbd.de [1]. Die Selbsthilfe ist innerhalb von diabetesDE durch die selbstständige Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) www.ddh-m.de vertreten.

[1] http://www.vdbd.de/VDBD/index.php

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Quelle:
diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe, Pressestelle
Pressemitteilung vom 18. September 2015
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 201 677-0, Fax: +49 (0)30 201 677-20
E-Mail: presse@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.orgkrank


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. September 2015

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