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DIABETES/1219: Highlights der 44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft 2009 (DDG)



Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) - 14. Mai 2009

44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG)
20. bis 23. Mai 2009, CCL Leipzig

Pressemeldungen und Redemanuskripte der Vorab-Pressekonferenz anlässlich der
44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) am 14. Mai 2009

Klinische und wissenschaftliche Diabetologie zusammenbringen -
Menschen mit Diabetes optimal behandeln
diabetesDE startet Gesundheitstelefon
Erstmalig: Rund-um-die-Uhr-Beratung für Menschen mit Diabetes
Aktuelle Strategien gegen Adipositas und Diabetes Typ 2:
Lebenserwartung sinkt durch starkes Übergewicht
Mehr Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 und Typ 2
Chronisch kranke Kinder und ihre Familien optimal unterstützen
Welche aktuellen Erkenntnisse aus der Diabetologie stellen wir in Leipzig vor?
Ursachen von Adipositas und Diabetes Typ 2 gemeinsam erforschen:
Wie verhindern wir den rasanten Zuwachs von stark übergewichtigen Menschen?
diabetesDE - Neue Organisation von Patienten, Ärzten und Wissenschaftlern:
Wie optimieren wir gemeinsam die Diabetologie in Deutschland?
Diabetes-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen steigen an:
Welche Unterstützung benötigen betroffene Familien?

Raute

PRESSEMELDUNGEN:

Klinische und wissenschaftliche Diabetologie zusammenbringen -
Menschen mit Diabetes optimal behandeln

diabetesDE startet Gesundheitstelefon
Erstmalig: Rund-um-die-Uhr-Beratung für Menschen mit Diabetes

Aktuelle Strategien gegen Adipositas und Diabetes Typ 2:
Lebenserwartung sinkt durch starkes Übergewicht

Mehr Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 und Typ 2
Chronisch kranke Kinder und ihre Familien optimal unterstützen

Klinische und wissenschaftliche Diabetologie zusammenbringen -
Menschen mit Diabetes optimal behandeln

Leipzig, 14. Mai 2009 - Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Entstehung und Therapie des Diabetes mellitus sowie bewährte Therapiestandards sind die Themen der 44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG). Unter dem Motto "Einheit und Zuversicht" findet die wichtigste Fachveranstaltung zum Krankheitsbild Diabetes im deutschsprachigen Raum vom 20. bis 23. Mai 2009 im Congress Center Leipzig statt. Jährlich nutzen rund 7000 Teilnehmer, darunter Ärzte, Wissenschaftler und weitere in der Diabetologie tätigen Berufsgruppen, die Tagung zur Fortbildung und zum Erfahrungsaustausch. Vorträge aus der Diabetes-Forschung, zur Ernährung und über Spätkomplikationen des Diabetes sind deshalb ebenso Tagungsthemen wie Workshops zum diabetischen Fußsyndrom sowie Diabetes und Schwangerschaft.

Das Motto "Einheit und Zuversicht" steht für die gemeinsamen Ziele der Teilnehmer. "Wir werden in der Versorgung unserer Patienten und in der Prävention des Diabetes nur weiterkommen, wenn Wissenschaftler auch Fragestellungen aus dem klinischen Alltag erörtern und ihre Studienergebnisse rasch beim Patienten ankommen", betont Tagungspräsident Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Hamburg, im Vorfeld der 44. DDG-Jahrestagung.

Neu ist im wissenschaftlichen Programm deshalb die Zusammenfassung aktueller klinischer Studien für die Praxis: Eines der Themen dieser Vorträge ist "Ernährung: Nationale Verzehrstudie und ihre Bedeutung für Diabetes". Experten informieren außerdem über Therapiestandards bei der Behandlung und Vermeidung der Spätkomplikationen sowie über bewährte Diabetes-Medikamente. Dazu gehören beispielsweise die Veranstaltungen "Diabetes und Herz: Welche Therapieziele?", "Adipositas und Diabetes: Interventionelle Therapieverfahren" und "Prävention des Diabetes".

Wissenschaftliche Schwerpunkte sind auch Therapien, die den Diabetes mellitus zukünftig heilen beziehungsweise verhindern könnten. Dazu gehören neue Erkenntnisse zur Transplantation von Inselzellen, zur Stammzell- und zur Gentherapie. Experten diskutieren fachübergreifend seltene und häufige Fälle aus der Praxis in Workshops und Meet-the-Expert-Veranstaltungen. Themen dieser Veranstaltungen sind unter anderen "Typ 2 Diabetes bei Kindern und Jugendlichen" und "Versorgungsstrukturen beim diabetischen Fußsyndrom".

Die Eröffnung des wissenschaftlichen Programms findet am 21. Mai 2009 in Leipzig statt. Direkt anschließend informiert die Deutsche Diabetes-Gesellschaft über die neue Organisation diabetesDE und welche Richtung zukünftig die Diabetologie in Deutschland einschlagen wird, um die stetig wachsende Anzahl von Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 weiterhin gut zu versorgen. Industrieveranstaltungen und eine Ausstellung mit Firmen und Verbänden ergänzen das wissenschaftliche Programm. Alle Informationen zur 44. DDG-Jahrestagung finden Interessierte im Internet unter www.ddg2009.de.


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diabetesDE startet Gesundheitstelefon
Erstmalig: Rund-um-die-Uhr-Beratung für Menschen mit Diabetes

Leipzig, 14. Mai 2009 - Ab sofort bietet diabetesDE Menschen mit Diabetes Rat und Unterstützung über das Diabetes Gesundheitstelefon. Unter der Nummer 0180 250 52 05 können Interessierte sieben Tage in der Woche 24 Stunden Fragen zu Diabetes Typ 1 oder Typ 2 stellen. Fachpersonal klärt Anrufer rund um die Uhr über Gesundheit, Lebensführung, Ernährung und Bewegung auf. Außerdem informiert es über spezialisierte Diabetes-Einrichtungen, Ärzte und Diabetes-Berater.

In Deutschland sind acht Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Jenseits der medizinischen Behandlung tauchen in ihrem Alltag immer wieder Fragen auf, auf die sie schnell und kompetent Antworten brauchen: Das kann eine kleine Verletzung am Fuß ebenso sein wie ein verdorbener Magen. Das Gesundheitstelefon von diabetesDE bietet erstmalig in Deutschland einen Rundum-Service, der Tag und Nacht zur Verfügung steht. "Wir wollen vor allem in Zeiten, in denen Ärzte und Diabetes-Berater nur schwer erreichbar sind, Menschen mit Diabetes eine professionelle Anlaufstelle bieten", erklärt Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorsitzender von diabetesDE.

Das Beratungsteam des Diabetes Gesundheitstelefons besteht aus medizinisch ausgebildetem Fachpersonal. Sie informieren auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse. Diagnosen oder Therapieempfehlungen können nicht gegeben werden. Die Arbeit des Gesundheitstelefons begleitet Menschen mit Diabetes im Alltag und unterstützt damit das therapeutische Angebot von Ärzten und Beratern.

diabetesDE baut mit dem Diabetes Gesundheitstelefon sein Leistungsangebot für Patienten weiter aus. Die Organisation, die auch Ärzte, Berater, Wissenschaftler, Psychologen und Apotheker unter ihrem Dach vereint, nutzt alle vorhandenen Kompetenzen, um die Lebensqualität von Menschen mit Diabetes zu verbessern. Weitere wichtige Informationen erhalten Interessierte über die Internetplattform www.diabetesde.org. Wer bei diabetesDE Mitglied werden möchte, kann seine Mitgliedschaft ebenfalls über das Diabetes Gesundheitstelefon oder über die Internetseite beantragen.

Das Diabetes Gesundheitstelefon ist ab sofort erreichbar unter:
Telefon: 0180 250 52 05
(6 Cent/Gespräch aus dem deutschen Festnetz).

Weitere Informationen:
diabetesDE
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 14
10117 Berlin
www.diabetesde.org


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Aktuelle Strategien gegen Adipositas und Diabetes Typ 2:
Lebenserwartung sinkt durch starkes Übergewicht

Leipzig, 14. Mai 2009 - Mehr als 20 Prozent der deutschen Frauen und Männer sind adipös. Eine der Folgen starken Übergewichtes ist ein deutlich erhöhtes Risiko, einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) informiert deshalb auf ihrer 44. Jahrestagung vom 20. bis 23. Mai 2009 im CCL Leipzig in mehreren Veranstaltungen über Zusammenhänge und Therapiemöglichkeiten der beiden Erkrankungen. Wie Experten bundesweit Forschungsergebnisse vernetzen und sinnvolle Strategien erarbeiten, ist außerdem ein Thema der DDG-Tagung in Leipzig.

In den letzten 20 Jahren hat die Anzahl der Menschen mit Übergewicht und Adipositas stetig zugenommen. Dies zeigt die kürzlich veröffentliche Nationale Verzehrstudie II. Ab einem Body-Mass-Index von mehr als 30 (BMI > 30 kg/m²) liegt Adipositas vor. "Adipositas wird dazu führen, dass erstmals seit 50 Jahren die Lebenserwartung sinkt", betont Professor Dr. med. Matthias Blüher, Oberarzt der Medizinischen Klinik und Poliklinik III, Universitätsklinikum Leipzig. Dies liegt vor allem daran, dass infolge der Adipositas Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und verschiedene Formen bösartiger Tumor-Erkrankungen zunehmen.

"Wir sind gefordert, neue Strategien zu entwickeln, um diese 'Epidemie' sowohl individuell bei den Menschen als auch bundesweit zu stoppen und eine Trendwende herbeizuführen", meint Professor Blüher. In Kompetenznetzen zu Diabetes und Adipositas arbeiten Forschergruppen deshalb zusammen, um neue wissenschaftliche Erkenntnisse über Erkrankungsrisiken, wirksame Präventionsmöglichkeiten und optimierte Behandlungsmaßnahmen ohne Zeitverluste in der Praxis umzusetzen.

Dazu gehören auch Arbeitsgruppen aus Leipzig, die zum Beispiel Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter wissenschaftlich untersuchen oder neue Therapien zur Reduzierung der Körperfettmasse entwickeln. Einen Überblick über den aktuellen Wissensstand dazu geben Experten auf der 44. Jahrestagung der DDG in Leipzig.


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Mehr Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 und Typ 2
Chronisch kranke Kinder und ihre Familien optimal unterstützen

Leipzig, 14. Mai 2009 - Übergewicht und Bewegungsmangel führen in Deutschland zu einer wachsenden Anzahl von Jugendlichen mit Diabetes Typ 2. Zurzeit sind es rund 200 Neuerkrankungen jährlich. Sinnvolle Therapien für die Betroffenen und Präventionsmaßnahmen, um die Erkrankung in jungen Jahren zu verhindern, sind Themen der diesjährigen Tagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) in Leipzig. Zukünftige Therapien für Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 diskutieren Experten in einem weiteren Symposium. An der bisher unheilbaren Stoffwechselerkrankung leiden 25 000 Heranwachsende bis 19 Jahre. Die Jahrestagung der DDG findet vom 20. bis 23. Mai 2009 im Congress Centrum Leipzig statt.

Chronisch kranke Kinder benötigen speziell auf sie abgestimmte Behandlungskonzepte, die über eine medizinische Behandlung hinausgehen. "Wir müssen alles tun, damit Kinder mit Diabetes Typ 1 und ihre Familien auch die pädagogischen, sozialen und psychologischen Folgen der schweren Stoffwechselerkrankung meistern können", betont Professor Dr. med. Wieland Kiess, Direktor der Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche, Universität Leipzig. Bisher ist Diabetes Typ 1 unheilbar und die Betroffenen ihr Leben lang auf Insulin durch Spritzen, Pens oder Pumpen angewiesen. Zukünftige Therapien könnten jedoch die Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse aufhalten beziehungsweise diese wiederherstellen. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu diesen Therapien stellen Experten auf einem Symposium der DDG-Jahrestagung in Leipzig vor.

Ursache für Diabetes Typ 2 ist - neben genetischer Vorbelastung und Übergewicht - auch der Lebensstil. Wer sich wenig bewegt, trägt schon im Kindesalter ein hohes Risiko. Elf bis 13 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig und etwa sechs bis acht Prozent sogar fettleibig. "Zehn bis 20 Prozent aller adipösen Kinder haben eine Fettleber oder eine Kohlenhydratstoffwechselstörung im Sinne von Typ 2 Diabetes", meint Professor Kiess. Frühes Übergewicht im Säuglings- und Kleinkindalter sei besonders gefährlich.

Wie erkrankte Kinder und ihre Familien unterstützt werden können und welche Präventionsmaßnahmen für Diabetes Typ 2 bei Kindern und Jugendlichen sinnvoll sind, diskutieren Experten der 44. Jahrestagung der DDG in Leipzig.

Raute

REDEMANUSKRIPTE:

- Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland
- Professor Dr. med. Matthias Blüher
- Professor Dr. med. Thomas Danne
- Professor Dr. med. Wieland Kiess


Highlights der 44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft:
Welche aktuellen Erkenntnisse aus der Diabetologie stellen wir in Leipzig vor?

Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland

Tagungspräsident 44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft;
Chefarzt der Abteilung für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Endokrinologie, Diabetes & Stoffwechsel an der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg


Das Motto dieser Jahrestagung ist "Einheit und Zuversicht". Sie führt nicht nur viele Menschen hier in Leipzig zusammen, sondern wird auch die klinischen und wissenschaftlichen Neuheiten aus allen Bereichen der Diabetologie zusammenbringen. Neben der Behandlung ganz praktischer Themen und der Durchführung fallbezogener Workshops werden wir auch klinisch-wissenschaftliche Schwerpunkte setzen. Dazu gehören beispielsweise:

- Grundlagen und Perspektiven der Insulinresistenz sowie -sekretion
- Entwicklungen bei der Biologie und Transplantation der Inseln
- Standards zur Therapie und Prävention von Spätkomplikationen
- Aktueller Stand der Pharmako-Therapie des Typ 2 Diabetes
- Interaktionen zwischen Diabetes, Übergewicht und Fettverteilung

Die 44. Jahrestagung der DDG beginnt am 20. Mai. Die Eröffnungsveranstaltung ist am 21. Mai, von 11.00 bis 12.30 Uhr, im Vortragssaal 2.1 (Messehalle 2) des Congress Centrum Leipzig. Dorthin möchte ich Sie herzlich einladen: Im Rahmen dieser Veranstaltung wird uns der schwedische Künstler Lennart Nilsson eine völlig neue Sichtweise medizinischer Phänomene durch seine einzigartigen mikroskopischen Fotografien nahebringen. Auch der Vortrag von Professor Joachim Spranger aus Berlin, Preisträger des Ferdinand-Bertram-Preises der DDG 2009, zu seinen Forschungskonzepten wird eines der Highlights. Die anschließende Veranstaltung "diabetesDE - Die Vision einer gemeinsamen Diabetologie in Deutschland" hat einen besonderen Stellenwert in dieser Jahrestagung. Darin informieren wir, warum die Deutsche Diabetes-Gesellschaft zurzeit so intensiv an der neuen gemeinsamen Organisation diabetesDE mitarbeitet. Die Häufigkeit von Diabetes und seiner Komplikationen nimmt zu: Mehr als acht Millionen Menschen leben in Deutschland mit der chronischen Stoffwechselerkrankung. Es verwundert nicht, dass der Gesundheitsbericht 2008 Deutschland als ein "Diabetesland" bezeichnet. Diabetes ist die häufigste Ursache für Neuerblindung, terminales Nierenversagen und ein wesentlicher Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall. Wir gestalten diabetesDE mit, in der Patienten, Angehörige, Ärzte, Wissenschaftler und alle weiteren in der Diabetologie tätigen Berufsgruppen gemeinsam in einer großen Diabetes-Organisation an einem Strang ziehen. Und dadurch die Diabetologie in Deutschland weiter voranbringen.

Über spannende und aktuelle Fragen aus der Forschung informiert Sie das Symposium "Hot Topics" am 21. Mai. Unter anderem wird uns Professor Markus Stoffel aus Zürich die neuen Entwicklungen im Rahmen der Genregulation durch kleine Botenstoffe nahebringen und ihren Stellenwert in der Diabetes-Therapie diskutieren. Privatdozent Hadi Al-Hasani, Nuthetal, nimmt uns mit auf seine Endeckungssreise eines neuen Diabetes-Gens, welches er kürzlich in der Zeitschrift Nature Genetics publiziert hat. Professor Juris J. Meier, Bochum, stellt uns neue Entwicklungen zur Inkretinforschung vor.

Am Freitag, 22. Mai, präsentieren sich unter anderem die BMBF-Netzwerke zur Adipositas- und Diabetes-Forschung. Preisträger Professor Reinhard G. Bretzel, Gießen, diskutiert in der Paul-Langerhans-Vorlesung neueste Entwicklungen zur Inselzelltransplantation und grundlegende Strategien zur Verbesserung des Überlebens der Beta-Zellen. Zudem freuen wir uns ganz besonders, dass Professor Philippe Halban, Genf, uns zuvor in die Grundlagen und neuen "Entwicklungen" der Beta-Zell-Forschung einführt.

Weitere wichtige klinische Themen werden am Samstag, 23. Mai, im CCL diskutiert. Zwei Highlights werden zwei Special Guest Lectures sein: Professor Andrew T. Hattersley aus Oxford bringt uns die klinische Relevanz der Genetik anhand der neonatalen Diabetesformen nahe. Professor Jens Brüning, Köln, skizziert uns die neuesten, klinisch und präventiv enorm wichtigen Zusammenhänge zur zentralnervösen Regulation des Energiestoffwechsels und des Körpergewichts.

Erstmals werden die Verleihungen der Förderpreise der Deutschen Diabetes-Gesellschaft bei den verschiedenen wissenschaftlichen Sessions der freien Vorträge erfolgen, wodurch die Preisträger auch die Gelegenheit erhalten, ein kurzes Referat zu ihren Forschungsarbeiten zu halten. Dies werden interessante Vorträge des wissenschaftlich aktiven Nachwuchses aus der Diabetologie sein. Noch besser können Sie den Nachwuchs der Diabetes-Forschung kennenlernen, wenn Sie am Freitag, 22. Mai, von 12.30 bis 14.30 Uhr bei den Posterpräsentationen dabei sind.

Das Motto dieser Jahrestagung "Einheit und Zuversicht" ist aber auch dem 20. Jahrestag der friedlichen Revolution von 1989 mit ihrem Zentrum in Leipzig gewidmet. Die Geschichte des 9. Oktobers 1989 darf nicht nur in den Geschichtsbüchern stehen, sondern muss auch in die Herzen aller Menschen dringen. Wir freuen uns deshalb, dass Pfarrer Führer, Wegbereiter der Leipziger Friedensgebete, das Benefizkonzert der Deutschen Diabetes-Stiftung in der Nikolaikirche am 21. Mai, ab 19.00 Uhr, wesentlich mitprägt.



(Es gilt das gesprochene Wort)
Leipzig, Mai 2009


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Ursachen von Adipositas und Diabetes Typ 2 gemeinsam erforschen:
Wie verhindern wir den rasanten Zuwachs von stark übergewichtigen Menschen?

Professor Dr. med. Matthias Blüher

Oberarzt der Medizinischen Klinik und Poliklinik III,
Universitätsklinikum Leipzig


Der Entstehung von Fettleibigkeit (Adipositas) und Typ 2 Diabetes liegen sehr wahrscheinlich gemeinsame Mechanismen zugrunde. Adipositas stellt eine der 5 wesentlichen Gesundheitsrisiken moderner Gesellschaften dar. Die Zahl der Menschen mit Adipositas nimmt in Deutschland über die letzten 20 Jahre um relative 39 Prozent bei Männern und 44 Prozent bei Frauen kontinuierlich zu. Es ist davon auszugehen, dass hierzulande etwa 60 Prozent der Erwachsenen übergewichtig oder adipös sind. Dabei hat sich der Anteil von Menschen mit Adipositas (BMI > 30 kg/m²) in den vergangenen Jahren besonders deutlich erhöht. Die kürzlich veröffentlichte Nationale Verzehrsstudie II belegt eine Adipositas-Häufigkeit von 20,5 Prozent bei Männern und von 21,2 Prozent bei Frauen. Besonders bedenklich ist, dass die Adipositas in den letzten Jahren vor allem bei Kindern und Jugendlichen sowie bei jungen Erwachsenen deutlich zugenommen hat.

Adipositas wird erstmals seit 50 Jahren zu einer Verkürzung der Lebenserwartung führen, die ganz wesentlich auf eine Zunahme von Adipositas-Folgeerkrankungen wie Typ 2 Diabetes, Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Schlaganfall und verschiedene Formen bösartiger Tumor-Erkrankungen zurückzuführen ist. Beispielsweise ist das Typ 2 Diabetes-Risiko für adipöse Männer 9-fach gegenüber dem Risiko schlanker Männer erhöht.

Die zunehmende Häufigkeit der Adipositas und damit auch des Typ 2 Diabetes erfordert neue Strategien, um diese "Epidemie" sowohl auf der Individual- als auch auf der Bevölkerungsebene zu stoppen und eine Trendwende herbeizuführen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat auf diese alarmierenden Entwicklungen im vergangenen Jahr mit der Förderung von krankheitsbezogenen Kompetenznetzen zum Thema Adipositas (Sprecher, Prof. Hauner, München; http://www.kompetenznetz-adipositas.de/) und Diabetes mellitus (Sprecherin: Prof. Ziegler, München; http://www.kompetenznetz-diabetes-mellitus.de/) reagiert. Ziele dieser Kompetenznetze sind die Stärkung und Vernetzung bereits bestehender Forschergruppen, Schaffung einer international wettbewerbsfähigen und sichtbaren Forschungsplattform zu diesen Themen, rascher Transfer neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Präventions- und Versorgungsmedizin und die Etablierung einer Expertenplattform zu allen Fragen der Adipositas und des Diabetes. Auch Leipziger Arbeitsgruppen sind stark an den Kompetenznetzen beteiligt. So werden beispielsweise im Verbund LARGE (Koordinator: Prof. Kiess) Strategien zur Prävention und Therapie von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter wissenschaftlich untersucht. Im Verbund Adipose Target (Koordinator: Prof. Blüher) wird nach neuen Therapiemöglichkeiten zur Verringerung der Körperfettmasse gesucht. Gemeinsames Ziel dieser Netzwerke ist es, frühzeitig Personen mit Erkrankungsrisiko zu identifizieren, die Prävention und Behandlung von Adipositas und Typ 2 Diabetes zu verbessern und einen schnellen Wissenstransfer aus der Forschung in die Praxis zu garantieren.



(Es gilt das gesprochene Wort)
Leipzig, Mai 2009


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diabetesDE - Neue Organisation von Patienten, Ärzten und Wissenschaftlern:
Wie optimieren wir gemeinsam die Diabetologie in Deutschland?

Professor Dr. med. Thomas Danne

Vorstandsvorsitzender diabetesDE
Vizepräsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG), Hannover



Die Situation in Deutschland:
Der 19. Platz im Europäischen Vergleich
Damit können wir uns nicht zufrieden geben!

http://www.healthpowerhouse.com/archives/cat_media_room.html



Die Situation in Deutschland

7.379.200 Menschen mit Diabetes (2007)
11,8 % der Bevölkerung
das entspricht 1.000 Neuerkrankungen täglich + Dunkelziffer von ca. 2-3 Mio. Menschen

→  Kosten für das Gesundheitssystem: 18 Mrd.



Ziele von diabetesDE

1. Diabeteserkrankungen verhindern - Primärprävention
2. Früherkennung des Diabetes mellitus fördern
3. Therapie für Menschen mit Diabetes optimieren
4. Lebensqualität der Betroffenen verbessern
5. Akute Komplikationen der Erkrankung reduzieren
6. Durch rechtzeitige, qualifizierte und adäquate Beratung Folgeschäden minimieren

→  gemeinsame nationale Diabetes-Strategie



diabetesDE - Hauptaufgabe in Deutschland

- bessere Information und Aufklärung
- Diabetes kann verhindert werden !



diabetesDE - Erste Schritte sind erfolgt....

- Unser Werbeauftritt - unser Webangebot
http://www.diabetesde.org

- Unser 24h - Gesundheitstelefon
Tel. 0180/2505205
24 Stunden pro Tag, 7 Tage die Woche



diabetes DE - Handeln, Helfen, Heilen

Der Slogan ist Programm: Handeln - Helfen - Heilen

Handeln
= Bewusstsein schaffen für vorbeugende Maßnahmen
= Aufklärungskampagnen initiieren
= Politische Entscheidungen beeinflussen

Helfen
= Menschen mit Diabetes in ihrem Alltag unterstützen
= Versorgungslücken schließen und versorgungsorientierte Fort- und Weiterbildung anbieten
= Partner sein für alle Akteure in der Diabetologie

Heilen
= Forschungsaktivitäten fördern und unterstützen
= Transfer von Forschungsergebnissen in den Behandlungsalltag (Leitlinien etc.)
= Neuerkrankungen vermeiden und die Zahl der Menschen mit Diabetes verringern



Wir sind für Sie da!
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 14
10117 Berlin
Tel.: 030 201 677 0
Fax: 030 201 677 20
info@diabetesde.org
www.diabetesde.org

Unser Diabetes Gesundheitstelefon erreichen Sie 24 h unter:
Telefon: 0180 250 5205 (6 Cent/Gespräch)



(Es gilt das gesprochene Wort)
Leipzig, Mai 2009


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Diabetes Typ 1 und Typ 2 bei Kindern und Jugendlichen

Professor Dr. med. Wieland Kiess

Direktor der Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche, Universität Leipzig


Diabetes (Zuckerkrankheit) ist die häufigste chronische Krankheit im Kindes- und Jugendalter. 25 000 Kinder unter dem 19. Lebensjahr sind in Deutschland betroffen. Über 3000 Kinder und Jugendliche werden inzwischen mit hochmodernen Insulinpumpen behandelt, die Hälfte der betroffenen Kinder mit modernen Insulinen, den sogenannten Insulinanaloga. Während die schwere Stoffwechselerkrankung, Diabetes mellitus, heute sehr gut behandelbar ist, ist weiterhin eine Heilung noch nicht in Sicht. Entsprechend muss alles getan werden, damit die medizinischen, pädagogischen, sozialen und psychologischen Probleme dieser chronischen Krankheit von den Kindern und ihren Familien gemeistert werden kann.

Adipositas und Übergewicht sind auch bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland sehr häufig (6 bis 8 Prozent aller deutschen Kinder sind adipös, 11 bis 13 Prozent übergewichtig). Die früher nur bei älteren Erwachsenen mit Adipositas beobachtete Typ 2 Diabetes-Erkrankung tritt aufgrund des Ausmaßes der Adipositas heute bereits im Jugendalter auf: Es wird mit circa 200 Neuerkrankungen im Jugendalter in Deutschland pro Jahr gerechnet. 10 bis 20 Prozent aller adipösen Kinder haben bereits eine Fettleber oder eine Kohlenhydratstoffwechselstörung im Sinne eines beginnenden Typ 2 Diabetes. Die Prävention, d. h. die Verhinderung von Typ 2 Diabetes, gilt es durch die Verhinderung von Adipositas und Übergewicht bereits im frühen Kindesalter zu bekämpfen. Prävention ist besser als Therapie!



(Es gilt das gesprochene Wort)
Leipzig, Mai 2009


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Quelle:
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
Informationen der Vorab-Pressekonferenz anlässlich der
44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) am 14. Mai 2009
Pressestelle DDG, Beate Schweizer
Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711/89 31-295, Fax: 0711/89 31-167
E-Mail: Schweizer@medizinkommunikation.org
Internet: www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Mai 2009