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DIABETES/1438: Zwei Jahre Teendiab-Studie - Ursachenforschung zum Typ-1-Diabetes bei Jugendlichen (idw)


Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München - 22.02.2011

Ursachenforschung zum Typ-1-Diabetes bei Jugendlichen


Zwischenbilanz nach zwei Jahren TEENDIAB-Studie:

Seit circa zwei Jahren läuft deutschlandweit die TEENDIAB-Studie. Ziel der Beobachtungsstudie ist es herauszufinden, warum Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und achtzehn Jahren an Typ-1-Diabetes erkranken. Die Beantwortung dieser Frage soll dabei helfen, in möglichst naher Zukunft Techniken zur Verhinderung von Typ-1-Diabetes zu entwickeln. Durchgeführt wird die TEENDIAB-Studie von Univ.-Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler, der Leiterin der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München.

242 Kinder beteiligen sich bisher an der Studie; ihre Teilnahme an den regelmäßigen Check-ups bildet die Grundlage der Forschung auf diesem Gebiet. Durch ihr Mitwirken helfen die Kinder und ihre Familien dabei, die Frage nach dem "Warum" einer Diabeteserkrankung zu beantworten. Was spielt eine Rolle - Ernährung, Sport, Pubertät? Derzeit kann diese Frage noch nicht beantwortet werden.

Die TEENDIAB-Studie nimmt Kinder auf, in deren engem familiärem Umfeld (Mutter, Vater oder Geschwisterkind) Typ-1-Diabetes aufgetreten ist, die selbst aber nicht erkrankt sind. Aufgrund der familiären Belastung haben diese Kinder dennoch ein höheres Erkrankungsrisiko. Dazu kommt, dass die Zahl der Neuerkrankungen unabhängig von der familiären Konstellation stark ansteigend ist - ohne Anzeichen, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren ändern würde. Derzeit sind in Deutschland circa 25.000 Kinder und Jugendliche an Typ-1-Diabetes erkrankt; damit handelt es sich um die häufigste Stoffwechselerkrankung in diesem Alter.

Die Teilnahme an der TEENDIAB-Studie bringt Vorteile für die Jugendlichen und ihre Familien: Ein zentraler Punkt der TEENDIAB-Studie ist die Messung der diabetesspezifischen Antikörper, der Inselautoantikörper. Deren positiver Nachweis weist auf eine Zerstörung der Insulin produzierenden Zellen hin, bedeutet aber nicht die definitive Entstehung der Krankheit. Wird im Rahmen dieser Untersuchung ein erhöhtes Risiko festgestellt, kann ein unerwarteter Krankheitsausbruch mit schweren Stoffwechselentgleisungen vorgebeugt werden. Ein frühzeitiger Beginn der Therapie wird ermöglicht. Ist der Nachweis der Inselautoantikörper negativ, können die Familien beruhigt sein: Aktuell ist die Wahrscheinlichkeit einer Diabeteserkrankung dann nicht erhöht. Ein weiterer Vorteil für die Studienteilnehmer besteht darin, dass regelmäßig überprüft wird, ob weitere Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel der Schilddrüse auftreten.


Weitere Informationen:
www.teendiab.de
http://www.kompetenznetz-diabetes-mellitus.net

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment7762
TEENDIAB-Flyer für interessierte Familien

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1063


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München, Christine Huber, 22.02.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Februar 2011