Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → PSYCHIATRIE

FORSCHUNG/196: Dresdner Forscher beteiligen sich an europaweiter Studie zu erblichen Komponenten von Tics (idw)


Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden - 10.12.2013

Dresdner Forscher beteiligen sich an europaweiter Studie zu erblichen Komponenten von Tics



Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden beteiligt sich an der "European Multicentre Tics in Children Studies: translating pre-clinical results into therapies" - EMTICS. Ziel dieser Studie ist es, die Gene ausfindig zu machen, die beim Verursachen von Tics eine Rolle spielen. Darum ist es wichtig, auch junge Familienangehörige im Alter von drei bis zehn Jahren zu untersuchen, die im Gegensatz zu einem Elternteil oder einem Geschwisterkind keine Tics haben. Daneben suchen die Wissenschaftler für die Studie auch Kinder von drei bis 16 Jahren, die selbst Tics haben.

Es ist bekannt, dass Tics eine starke erbliche Komponente haben, dass aber auch andere Faktoren wie Umwelteinflüsse, Stress, Streptokokken-Infektionen und das Immunsystem eine Rolle spielen. Welche Gene hierfür verantwortlich sind, ist jedoch noch nicht bekannt. Ganz besonders interessiert die Wissenschaftler, warum manche Familienmitglieder an solchen Störungen leiden und andere Familienmitglieder nicht. Die Studie ist Teil einer internationalen Erhebung, an der sich in Deutschland neben dem Dresdner Uniklinikum Kliniken in Hannover, München und Lübeck beteiligen.

Die Wissenschaftler der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie hoffen, dass diese Studie zum besseren Verständnis der Ursachen und Einflussfaktoren von Tic-Störungen beitragen wird. Deshalb suchen die Forscher neben Kindern mit Tics auch Kinder, die selbst keine Tics haben, aber deren Geschwister oder Eltern. Diese Tics müssen nicht schwer ausgeprägt sein. Auch leichte Formen wie häufiges Blinzeln, häufiges Naserümpfen, Schulterzucken, häufiges Räuspern oder einfache Lautausstoßungen, die bisher nicht ärztlich untersucht und behandelt wurden, sind von Interesse. Deutlich sichtbarere Tics wären ruckartige Bewegungen in den Gliedmaßen oder im Rumpf.


Kontakt
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Yvonne Friedrich
E-Mail: KJPForschung@uniklinikum-dresden.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uniklinikum-dresden.de/kjp
http://www.emtics.eu

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1564

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Konrad Kästner, 10.12.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Dezember 2013