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STUDIE/370: Lübecker Studie zu Notfallsituationen (SH Ärzteblatt)


Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 8/2012

Nachrichten

Lübecker Studie zu Notfallsituationen



Welcher Laie weiß, was im Notfall zu tun ist? Den Kenntnisstand der Bevölkerung über Notfallbasismaßnahmen untersucht nun eine Lübecker Studie im Rahmen der "Stadt der Wissenschaft 2012". Wie es mit den Kenntnissen aussieht, untersuchen die Klinik für Anästhesiologie der Lübecker Universität und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, unter Leitung von Dr. Jan Wnent und Holger Maurer. Befragt werden dazu 2.500 zufällig ausgewählte Lübecker über 18 Jahre mit einem zugesandten Fragebogen. Die Daten werden pseudonymisiert ausgewertet. Das Wissenschaftsmanagement Lübeck setzt auf Bürgerbeteiligung und fördert die Studie im laufenden Wissenschaftsjahr. Die Studie untersucht, wie das Wissen über die Erste Hilfe in der Bevölkerung verteilt ist. Es wird auch die Bereitschaft zur Durchführung bekannter Erste-Hilfe-Maßnahmen erhoben. Aus den Ergebnissen kann abgeleitet werden, wo ein Verbesserungsbedarf besteht und mit welchen Maßnahmen das Wissen und die Bereitschaft zu einfachen Basismaßnahmen im Notfall erweitert werden können.

Durch eine hinreichende Laienreanimation können das primäre Überleben und das gute neurologische Überleben nach einem präklinischen Herzkreislaufstillstand deutlich verbessert werden. Die Laienreanimationsquote in Deutschland beträgt dem Deutschen Reanimationsregister der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) zufolge 18,1 %. In anderen europäischen Ländern ist dieser Anteil deutlich höher. In Schweden beispielsweise beträgt die Quote je nach Quelle zwischen 34 und sogar 73 %. Die Ergebnisse der Lübecker Studie können dazu beitragen, die Hintergründe für die in Deutschland geringe Wiederbelebungsquote durch Laien aufzuklären. Daran können sich Maßnahmen zur Verbesserung der Situation anschließen. (PM/Red)

Gesamtausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts 8/2012 im Internet unter:
http://www.aeksh.de/shae/2012/201208/h12084a.htm

Zur jeweils aktuellen Ausgabe des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatts:
www.aerzteblatt-sh.de

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Quelle:
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt August 2012
65. Jahrgang, Seite 6
Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein
mit den Mitteilungen der
Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein
Redaktion: Dr. Franz Bartmann (V.i.S.d.P.)
Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg
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Das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt erscheint 12-mal im Jahr.


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. August 2012