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LABEL/3112: Glitterhouse-Neuigkeitenbrief - 10.02.12 (glitterhouse)


DER GLITTERHOUSE-NEUIGKEITENBRIEF (10.02.2012)


So schön unsere alte Glitterhouse Villa auch ist, den absoluten Kälte-Härtetest hat sie nicht bestanden! Es zieht durch alle Ritzen. Neue Fenster müssen her. Wir brauchen einen Hit! Würde es in der Welt etwas gerechter zugehen, dann wäre das neue Album von Mount Washington einer! Aber wir arbeiten dran und geben die Hoffnung nicht auf!


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GLITTERHOUSE RECORDS - LABEL

Mount Washington - Mount Washington
LP - EUR 14,50
CD - EUR 14,50

Das arktische Tromsø und Berlin haben wenig gemeinsam: auf der einen Seite ein entspanntes norwegisches Hafenstädtchen in beeindruckender Naturkulisse, auf der anderen die wuselige deutsche Hauptstadt, Kulturmekka und hochgehypte Trend-Metropole in einem. Im Grunde sind die beiden Städte wie zwei sich gegenüberliegende Pole, zwei Extreme. Ein radikaler Schritt von einem Extrem ins andere war jedoch genau, was Mount Washington im letzten Jahr brauchten: Sänger Rune Simonsen, Bassist Andreas Høyer und Drummer Esko Pedersen hatten die Schnauze voll vom einschläfernden Alltag in ihrer nordnorwegischen Heimat. "Auf nach Berlin!" hieß die Parole, und die Koffer waren schnell gepackt. Kaum angekommen, begannen die Drei auch schon mit dem Schreiben neuer Songs für ihr viertes, selbstbetiteltes Album. Dabei diente ihnen, wie vielen ihrer musikalischen Vorbilder, die Stadt als Inspirationsquelle. Bereits auf den drei Vorgängerwerken waren Mount Washington nie auf der Stelle getreten: Vom weit ausholenden, tiefgründigen Ansatz von "A New Order Rising" über den verträumten Pop von "Astral Sky" bis zu den Klangexperimenten von "Rouge/Noir" war es ein weiter Weg.

Doch "Mount Washington" unterscheidet sich wohl am deutlichsten vom früheren Output der Band. Es steht für einen Neuanfang, und gleichzeitig werden Wunden geleckt, darunter das Ende einer langjährigen Beziehung. Hier dringt Berlin aus allen Poren: reduziert, Groove-orientiert und mit einer gehörigen Prise Elektronik versehen, klingen Mount Washington urbaner denn je. Zwar nimmt einen die unverwechselbare Stimme von Rune Simonsen noch immer mit auf Reisen durch den eigenen Kopf, noch immer entstehen vor dem inneren Auge gewaltige Bilder, und nach wie vor scheut die Band weder Melancholie noch die große Geste. Doch zum Klanguniversum von Mount Washington gesellen sich ganz neue Zwischentöne. Die Single "Lisboa" ist programmatisch für das gesamte Album: Sie beginnt verspielt und up-beat, mit einem luftigen Gitarrenlick, später singen elegische Background-Chöre scheinbar vergeblich gegen den übermütigen Lead-Gesang an - ein Song, bittersüß wie das Leben selbst. Mit der Unterstützung der beiden Produzenten Guy Sternberg (Junior Boys, Keane) und David Newfeld (Broken Social Scene, Superfurry Animals) haben Mount Washington ein Album geschaffen, das die Narben der Vergangenheit nicht versteckt, aber weit nach vorne blickt und vor Energie und Erwartung schier zu bersten scheint. Die CD kommt im Mehrfach-Digipak, das Vinyl wie gewohnt auf strammen 180 Gramm.


Pressfrisch auf Glitterhouse Records:
PENELOPE HOUSTON - On Market Street (CD/LP)
THE WALKABOUTS - Travels In The Dustland (CD/2-LP)
DAKOTA SUITE - The Side Of her Inexhaustable Heart (CD/2-LP)
WOVENHAND - Black of The Ink (Book & CD)

Demnächst in diesem Theater:
WOVENHAND - Live at Roepaen (CD+DVD/2-LP+DVD)
JEFFREY LEE PIERCE SESSIONS PROJECT - The Journey Is Long (CD/2-LP)
NIVE NIELSEN & THE DEER CHILDREN - Nive Sings! (CD/LP)
SPAIN - The Soul Of Spain (CD/LP)
THE WALKABOUTS - Life: The Movie - Films & Clips (DVD)


Glitterhouse on tour:

Mount Washington
22.02.2012 DE - Hamburg - Knust
23.02.2012 DE - Leer - Juz
24.02.2012 DE - Magdeburg - Projekt 7
25.02.2012 DE - Potsdam - Waschhaus
26.02.2012 DE - Leipzig - Sweat
01.03.2012 CH - Luzern - Schüür
02.03.2012 AT - Wörgl - Alte Post
03.03.2012 DE - Nürnberg - Club Stereo
05.03.2012 CH - Zürich - El Lokal
06.03.2012 DE - Marburg - KFZ
07.03.2012 DE - Offenbach - Hafen 2
08.03.2012 DE - München - Feierwerk
09.03.2012 DE - Mainz - Schon Schön
10.03.2012 DE - Stuttgart - Laboratorium
11.03.2012 DE - Köln - Blue Shell
14.03.2012 DE - Bielefeld - Ulmenwall
15.03.2012 DE - Dresden - Scheune
16.03.2012 DE - Kassel - Schlachthof
17.03.2012 DE - Berlin - Magnet
22.03.2012 DE - Chemnitz - Atomino
23.03.2012 DE - Halle - Objekt 5
28.03.2012 DE - Wetzlar - Franzis
29.03.2012 DE - Weimar - Kasseturm
30.03.2012 DE - Bad Frankenhausen - Panorama Museum
31.03.2012 DE - Göttingen - Apex

GOLDEN KANINE
Booking: Scorpio und Patchanka Booking
15.02.2012 DE - Berlin - Privatclub
16.02.2012 DE - Dresden - Scheune
17.02.2012 DE - Frankfurt - Brotfabrik
18.02.2012 CH - Thun - Café Mokka
19.02.2012 CH - Zürich Hafenkneipe
20.02.2012 DE - München - 59 to 1
21.02.2012 AT - Linz - Posthof
22.02.2012 AT - Vienna Arena (Dreiraum)
23.02.2012 DE - Stuttgart - 1210
24.02.2012 DE - Duisburg - Steinbruch
25.02.2012 DE - Hamburg - Prinzenbar


The Excellos & The Obsidians
23.03.2012 DE - Berlin - Roadrunners

Stag-O-Lee Extravaganza mit zwei heissen Bands des Labels in Berlin's schönstem Club. Das wird ein Abend allererster Güte. The Obsidians ("Black rock & roll from a white garage!" oder "Soul-tastic Rhythm'n'Roll") werden mordsmässig anheizen und da ihre Stammsängerin Ella auf Reisen ist, haben sie sich mit Chris Magee Ersatz am Mikro geholt und gemeinsam wird gerade ein Programm erstellt und Songs eingeübt, das/die es so nur dieses eine Mal zu hören geben wird! Im Anschluss werden die Excellos mit ihrem heftigen Rhythm & Blues die Bühne in Schutt und Asche legen. Danach werden die Wunden geleckt beim R&B Record Hop mit Lady Nico (die sich auch schon so richtig freut) und dem guten Duke Jens-O-Matic! Das Ticket kostet schmale 12 Euro! Es gibt keinen Vorverkauf, es können aber Karten reserviert werden, die man dann an der Abendkasse abgreifen kann. E-Mail an arnold@roadrunners-paradise.de genügt.


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GLITTERHOUSE RECORDS - MAILORDER

Die ganz heißen Veröffentlichungen dieses Wochenendes, zwei gibt-es-nur-bei-uns CDs (Chris & Carla, The Frictions) und ein paar frische Cheapos zur Würze. Es ist angerichtet, wohl bekomms'


Solomon Burke - Live In Nashville
DVD - EUR 6,95

Der Soulmeister live am 25.9.2006 im Belcourt Theatre zu Nashville. 19 Songs mit Patty Griffin, Emmylou Harris, Buddy Miller, Gillian Welch, Shawn Amos und Paul Kennerley bei je einem Song als Gäste. Dazu gibt es ein Interview, Footage zu den Aufnahmen und eine Fotogalerie.


Johnny Cash - With His Hot & Blue Guitar/Sings The Songs That Made Him Famous
CD - EUR 5,95

2-on-1-Zusammenfassung zweier Cash-Sun-Alben von 1957 bzw. 1958, 2006er Charly-Wiederveröffentlichung. Incl. u.a. I Walk The Line, Cry Cry Cry, Folsom Prison Blues und Home Of The Blues.


Michael Chapman - Rainmaker
LP - EUR 18,95
CD - EUR 15,95

12er Reissue auf Light In The Attic, hervorragend remastered von den Originaltapes, '69er Debut. 6 Bonustracks, 3 rar, 3 unveröffentl., 4 von denselben Sessions, alle gut! Zur Hälfte solo akustisch (gerade dort rhythmisch stark!) incl. ein paar Instrumentals, sonst in kleiner Band feat. Rick Kemp (Steeleye Span), als Gast Pentangles Danny Thompson, 2 Tracks im prominenten elektr. Rock-Quintet mit Clem Clempson (Colosseum-Gitarrist), Norman Haines (Geheimtip-Orgler), Aynsley Dunbar. Chapmans Gitarre (2x elektr., teils 12-saitig) klasse und so explizit wie selten, reichlich schöne markante (z.T. repetitive) Figuren. Folk/Blues-Hybriden stehen neben einigen pur (Songwriter-) folkigen z.T. balladesken Stücken (auch mal mit Dylan-Anleihen) und Songs, die gleichberechtigt Folk, Blues und Raga-Elemente vereinen - nicht im traditionell geprägten typischen Brit-Stil, sondern so originell und eigen wie z.B. Roy Harper oder Davy Graham - das klingt heute noch frisch! Rockige Tendenzen gibt's manchmal auch. Mehrfach fallen eigentümlich verzögerte/leicht gedehnte Vocals auf. Ein bis heute reizvolles Werk, steht "Fully Qualified.." kaum/nicht nach! Und enthält 2,3 seiner schönsten Stücke. Hochinformatives 28-Seiten-Booklet, Vinyl 180g, Edel-Klappcover. (dvd)


Alex Chilton - Free Again: The "1970" Sessions
LP - EUR 18,75
CD - EUR 14,75

12er Reissue von "1970", 1996 erschienen und gleich wieder gestrichen, plus 8 Bonustracks (Demos, Original/Mono-Mixe, großteils unveröffentlicht, auch drei unbekannte Songs!). Seine ersten Solo-Aufnahmen, 1969 kurz nach den Box Tops (vor Big Star), eine Art Befreiung für ihn. Feat. Oberlegende Terry Manning, Paul Cannon (John Prine), Jeff Newman (Pedal Steel, Jim Dickinson), R.Rosebrough (Big Star, Dickinson, Prine, Tav Falco). Nimmt manches vorweg aus seinem späteren Schaffen, und der Titeltrack gehört zu seinen besten Songs überhaupt! Weitgehend sehr bodenständige Musik, viel rockender R'n'B mit Schärfe, manchmal sehr rauh/garagig (ein Cover von Sugar Sugar der Archies (!), im Medley mit einem James Brown-Song, ist völlig verroht), aber auch Pop-affine country-eske Stücke bzw. Country Rock, Roots-Pop und (z.T. etwas folkige Solo-) Pop-Balladen (die schon mal, wie selbst 1,2 der R'n'B-Tracks, einen Hauch Beatles atmen). 20 Tracks, bis auf Jumpin Jack Flash sonst alles eigene Songs, viele davon von guter Qualität! Das grandiose Free Again gibt's in 2 Versionen (mono, stereo, ganz verschiedene Vocals). Eine lohnende CD! Die LP kommt ohne Bonus-Material, dafür als klares Vinyl und ist extremst limitiert. (dvd)


Chimes Of Freedom - The Songs Of Bob Dylan/Various Artists
4-CD - EUR 24,75

Randvolle 2012er Compilation mit 73 zum größten Teil sogar exklusiven Coverversionen von Dylan-Songs, zusammengestellt zum 50. Geburtstag von Amnesty International (und dem gelungenen Instant Kharma-Projekt von 2007 damit nicht unähnlich). Allein die Liste der beteiligten Künstler sprengt jeglichen Katalog-Platz-Rahmen, daher hier - als leisen Vorgeschmack - nur eine kleine Auswahl: Johnny Cash feat. Avett Brothers, Patti Smith, Pete Townshend, Bettye Lavette, Diana Krall, Brett Dennen, Mariachi El Bronx, Ziggy Marley, Gaslight Anthem, My Morning Jacket, Sting, Mark Knopfler, Queens Of The Stone Age, Steve Earle, Miley Cyrus, Billy Bragg, Elvis Costello, Jackson Browne, Joan Baez, Oren Lavie, Sussan Deyhim, Adele, Neil Finn with Pajama Club, Bryan Ferry, Carly Simon, Flogging Molly, Bad Religion, My Chemical Romance, Paul Rodgers & Nils Lofgren, Kronos Quartet, Ke$ha, Carolina Chocolate Dropouts, Taj Mahal, Seal & Jeff Beck, Thea Gilmore, Dave Matthews Band, Lucinda Williams, Kris Kristofferson, Eric Burdon, Marianne Faithfull, Pete Seeger und als Dreingabe Bob Dylan mit dem titelgebenden Stück. Bei der Songauswahl gibt es - verständlicherweise - einige Doubletten, aber Dylan-Songs konnte man ja schon immer auch mehrfach genießen.


Chris & Carla - Winterreise
CD - EUR 11,75

Ein weiteres köstliches Kleinod in der losen Perlenkette von schwerst limitierten Tour-Only-Live-Mitschnitten, die uns Eckman & Torgerson pünktlich zu jeder Konzertreise präsentieren. Wie gewohnt kommt der auf 500 Einheiten limitierte Tonträger recht spärlich ausgestattet daher, schlichte, handgestempelte Pappe umhüllt, ein einzelnes Beilageblatt erhellt ein wenig, aber was hier zählt, ist ohnehin der Inhalt der CD. Die bietet einen intensiv-intimen, auch klanglich klarsten Mitschnitt des Auftritts im Hamburger Knust im Februar 2008; das bewegende Duo auf das Wesentliche reduziert - zwei Gitarren, etwas Tastenwerk und zwei Stimmen, die uns Alt-Verehrer schon mehr als ein halbes Leben treu begleiten. Mal in zarte Akustik-Akkorde gebettet, mal in durch orgiastische E-Gitarren-Ausbrüche auf 10-Minuten-Länge gedehnte Desert-Rock-Epen gepackt erleben vor allem Walkabouts-Klassiker aus allen Phasen der Mutterband ihren C&C-Segen, nur zweimal wird das letzte Duo-Album gestreift (Long Slow River und Ice Station Zebra). Ansonsten geht es hin und her in der Bandgeschichte, Satisfied Mind wird mit Cave- und Carter-Family-Covern zitiert, Ended Up A Stranger, Acetylene und Setting The Woods On Fire dienen als Songquelle, auch The Light Will Stay On erlebt seine filigran-sanfte Wiedergeburt. Beide Protagonisten zeigen sich bei bester Stimme, wobei es stets Carla überlassen bleibt, Melancholie und Verzweiflung verführerisch klingen zu lassen. Zum Auftritts-Ende rufen beide Akteure zum Tonträgerkauf auf - dem kann ich mich nur anschließen: Wir haben die allerletzten Exemplare der baldigen Rarität, die von der 2012er Walkabouts-Tour übrig geblieben sind, für Euch bunkern können. (cpa)


Emanuel And The Fear - Hands
CD - EUR 9,75

Leider, leider nur eine 5-Song-EP dieser vielköpfigen Allstar-Truppe aus Brooklyn mit einem ganz betörenden Kammer-Pop-Sound von allerschönstem Wohlklang. Sänger Emanuel Ayvas ist ein sensibler wuschelköpfiger Storyteller mit ausdrucksstarkem Gesang, der sich gerne von einer wunderschönen Mädchenstimme (Liz Hanley) zu freifließenden Streicherteppichen begleiten lässt. Das ist wunderbar kunstvoll inszeniert und in der Wirkung umwerfend üppig und emotionalisierend. Allein der dramatische Opener "Over And Over" ist ein grandioses Stück Breitwand-Indie-Art-Rock, das meinen Player seit Tagen blockiert. Von diesem Kollektiv (u.a. mit Leuten von Sufjan Stevens, The National, Akron/Family) ist garantiert noch Großes zu erwarten - im Lauf des Jahres vor allem ein richtiger Longplayer. (Joe Whirlypop)


The Frictions - Halogen Sky
CD - EUR 12,95

Chris Eckman ist ein Workaholic. Dirtmusic, Walkabouts, L/O/N/G, Soloalben, Produzent von Tamikrest und Andrea Schröder, nach dem Ende der aktuellen Walkabouts Tour sitzt er schon wieder an einem Soundtrack für ein Filmprojekt. Und zwischendurch lässt er in seiner Wahlheimat Ljubljana die Sau raus. Und zwar mit dem Quartett The Frictions, das sich der guten alten 2-Gitarren-Rock & Roll Tradition verbunden sieht und seit 2006 aktiv ist. Vorbilder sind hier ganz klar die epischen Gitarren-Rocker von Neil Young & Crazy Horse, die Gitarrenexkursionen der ersten beiden Television Alben und das Frühwerk von Dream Syndicate. Sehr cool dabei: die beiden Gitarren sind im Mix kanalgetrennt, Chris rockt links, sein Partner auf dem rechten Kanal, was wirklich top funktioniert. Klasse Album im Digipak.


Thea Gilmore - Harpo's Ghost
CD - EUR 6,75

Die junge englische in der Heimat vielfach gefeierte und erstaunlich erfolgreiche Singer-Songwriterin kommt uns mit ihrem 5. Album über weite Strecken ausgesprochen kraftvoll und rockig, eine Rootsgrundierung steckt in diesen Stücken tief drinnen, ist nie plakativ, selten sofort erkennbar; so in der Art eines rockigen Dylan (und manchmal auch ähnlich klingend). Schwer und mächtig rollend, vollmundig und beweglich oder geradlinig und ziemlich heftig, groovend rockend, sogar ein relativ scharfer Riff-Rocker. Es gibt aber auch lichte und atmosphärische Stücke, wehmütig fließende (sehr schön!) und lebendig-folkige (mit feiner klangmalerisch-verwehter Gitarre, die mehrfach angenehm auffällt). Ihre Stimme passt sich dem jeweils an, bis hin zu hellem fast süßem Timbre. Viel Orgel neben den Gitarren. 2 Stücke schrieb Mike Scott (Waterboys) mit. (dvd)


Buddy Guy - Damn Right, I've Got The Blues/Sweet Tea
2-CD - EUR 11,95

Zwei prachtvolle Alben des Bluesgitarristen, das 1991er Damn Right und das 2001er Sweet Tea, beide seit Jahren nicht mehr oder nur für teuer Geld zu haben, als um Bonustracks erweiterter und zudem recht preisgünstiger Twofer wieder zu haben.


RM Hubbert - Thirteen Lost & Found
LP (+CD) - EUR 18,75
CD - EUR 15,75

Ein verschrobener Glasgower Gitarrist macht aus seiner zweiten Karriere eine kleine Leistungsschau schottischen Musikschaffens. Hubbert ist seit fast 20 Jahren im Geschäft, lange Zeit bei der Indie-Band El Hombre Trajeado, seit 2010 schließlich auch mit seinem Solodebüt. "Thirteen Lost & Found" ist der Nachfolger, passenderweise bei Chemikal Underground veröffentlicht - und zwar mit Unterstützung illusterer Landsleute. So erklingt schon beim Opener die grandiose Stimme von Arab Straps Aidan Moffat, im Weiteren hören wir auch Emma Pollock (The Delgados), Luke Sutherland (Long Fin Killie, Mogwai), den wie immer großartigen Trad.-Folkie Alasdair Roberts, sowie Producer Alex Kapranos von Franz Ferdinand. Das Album ist ein karg-sprödes Folk-Werk geworden, instrumentiert mit Hubberts akustischer Gitarre, ein paar freifliegenden Streichern, etwas Akkordeon und einem verlorenen Piano. Die Musik ist versponnen, introvertiert und losgelöst, der Folk-Anteil eher abstrakt als traditionalistisch. (Joe Whirlypop)


It Crawled From The Basement - Various Artists
2-CD - EUR 11,75

"Seattle Underground Rock 1983-91" lautet der Titel dieser sehr preiswerten und sehr schön aufgemachten Retrospektive des Green Monkey labels, das zwischen 1983 und 1991 in Seattle aktiv war. Auf 44 Veröffentlichungen brachte man es in dieser Zeit, hier finden sich 47 Songs von eben diesen Releases, handverlesen von GM-Chef Tom Dyer. Mit The Green Pajamas, The Walkabouts, Mr. Epp And The Calculations (pre-Mudhoney), Al Bloch, The Fastbacks, The Fall-Outs, Melting Fish und jeder Menge mehr Fussnoten dieser kreativen Szene. Remastert und mit einem dicken Booklet ausgestattet, eine Pracht an Lay-Out, Informationen und persönlichen Statements/Anekdoten.


Billy Joel - Piano Man (Legacy Edition)
2-CD - EUR 15,95

Umfangreich aufgewertete, zudem erfreulich preisgünstige Legacy-Edel-Ausgabe des 1973er Joel-Werks, recht pünktlich zum 39. Geburtstag des Albums. Auf dem im Vergleich zum Debut weit homogener geratenen Zweitwerk glänzt der Piano Man mit ausgereiften Songs wie dem prägenden Titeltrack, You're My Home, Ballad Of Billy The Kid oder dem amerikanischem Epos Captain Jack, überzeugt mit prächtigem Spiel, verlockenden Melodien, voller, markanter Stimme und wortgewandten Texten. Die 2012er Ausgabe bietet neben dem klanglich aufgearbeiten Originalwerk noch ein randvolles Zusatz-Album mit einem kompletten Radio-Konzertmitschnitt, das 1972 beim Sender WMMR aufgenommen wurde und einige der späteren Albumtracks - neben Songs des Erstlings - in ausgereiften Frühfassungen bietet. All diese Live-Versionen, jeweils mit kurzen Worten des Meisters eingeleitet, erleben hier ihre Erstveröffentlichung, mit dabei u.a. Falling, Travelin' Prayer, Billy The Kid, She's Got A Way, Everybody Loves You Now, Nocturne, Turnaround, Captain Jack und Tomorrow Is Today. Als Obendreingabe gibt es mit Long Long Time, Rosalinda und Josephine sogar 3 Joel-Songs, die auf keinem Studio-Album vertreten sind.


Gisbert zu Knyphausen - Live Im Konzerthaus Dortmund
CD - EUR 10,95

Recht limitierter Live-Tonträger vom vehement verehrten OBS-Mehrfach-Täter, aufgenommen am 18.02.2011 bei einem Akustik-Auftritt im ausverkauften Konzerthaus Dortmund. Unter Verzicht auf elektrisches Equipment kamen vorzugsweise Gitarre, Klavier, Glockenspiel oder Trompete zum Einsatz, um ausgewählte Songs der ersten beiden Alben in zum Teil überraschenden neuen Arrangements erstrahlen zu lassen; die strikt limitierte CD bietet 10 Songs davon, darunter Erwischt, Verschwende Deine Zeit, Hey, Morsches Holz, Dreh Dich Nicht Um, Kleine Ballade Für Zwischendurch, Nichts Als Gespenster.


Michael Landau - Organic Instrumentals
CD - EUR 15,75

2012er Studioalbum der Gitarren-Legende, das den Inhalt offen und ehrlich im Titel trägt. Zur Einspielung seiner Gitarren-Phantasien holte sich der seit Jahrzehnten gefragte Session-Musiker wertvolle Instrumental-Partner wie die Schlagwerker Gary Novak (Chick Corea), Charley Drayton (Cult, Iggy Pop), und Vinnie Colaiuta (Zappa, Sting, Jeff Beck), die Bassisten Chris Chaney (Slash, Shinedown) und Andy Hess (Gov't Mule, Black Crowes) und die Keyboard-Legende Larry Goldings ins Studio. Ein Leckerbissen für die Freunde des gehobenen Saitenspiels.


Malia - Black Orchid
LP - EUR 23,-
CD - EUR 16,75
Ltd. Digipak-CD - EUR 18,75

Großartig! Mit Abstand ihr bestes Album so far! Ein Nina Simone-Tribute (ihr Vorbild), aber die Songs klingen hier oft ganz anders, sie fügt einigen der von so vielen (nicht nur Simone) interpretierten Stücken nicht für möglich gehaltene neue Aspekte hinzu. Und sie bewegt sich weit weg vom Soul/Bar-Jazz früherer Alben. Mehrfach erinnert die durchgängig wunderbare Stimme an Billie Holiday (ihr 2. großes Vorbild) - keinerlei Stimmakrobatik, immens viel Seele, ein Hang zum Traurigen, schönstens phrasierend, außerordentlich feinfühlig, emotionsreich, bewegend. Die Tracks bewegen sich zwischen klassischen und erfreulich kreativen/"offenen" Jazz-Balladen (die Mehrzahl, manchmal etwas lasziv oder late-night-Flair mit Tiefe) und einigen tastenden/frei und ungezwungen gestalteten bzw. elastischen z.T. hypnotischen (Jazz-) Stücken. Das folkige "Marriage Is.." mit afrikanischem Einfluß fällt aus der Reihe. Die Begleitung (meist Piano-Trio, hier und da Ak.Gitarre, Orgel, Kalimba) ist subtil und exquisit, die Stimmung v.a. dunkel, die Tempi weitgehend schleppend-reduziert, manchmal fast in Zeitlupe. Und manche Songs begeistern ganz besonders, auch durch ihre fast schon fremdartig wirkende enorme und ganz erstaunliche Eigenständigkeit (Randy Newmans Baltimore, das düstere Four Women, das faszinierende I Put A Spell On You, etwas spooky und geradezu neuartig). Musik, die unter die Haut geht! Große Empfehlung! Ltd. Ed. im Digipak mit Bonustrack. (dvd)


Motorpsycho - The Death Defying Unicorn
2-LP - EUR 18,75
2-CD - EUR 16,75

Die grandiose, bombastische, alles niederwalzende Wiedergeburt des Progressive Rock. Die Stil-Schranken-zerschmetternde Rückkehr des kolossalen Konzeptalbums. Mehr als 80 bis an den Rand gefüllte Minuten einer Rock-Genialität, die jeglichen Atem raubt. Kurz: Das Magnum Opus von Motorpsycho. Entschuldigt die Häufung von Superlativen, aber selbst der Motorpsycho-Kenner und -Verehrer gerät ins Schlingern, angesichts dieses voluminösen Wahnsinns, der in allen Belangen nur von Größe und Schönheit kündet. Im ansprechend dicken Mehrfach-Klapp-Digipak (wahlweise auf wertem Doppel-Vinyl) kommt ein Ausnahmewerk daher, das selbst im reichen Katalog der norwegischen Rock-Grenzgänger einzigartig ist. Mehr als zwei Jahre der Entwicklung steckt in dem Projekt, dass das Trio gemeinsam mit dem Keyboarder & Komponisten Stale Storlokken erarbeitete, fast dreißig Musiker, darunter das Trondheim Jazz Orchestra und das Ensemble Trondheimsolistene, erschufen das aus 13 kunstvollst konzipierten Epen bestehende Opus, das mir den Glauben an die unstillbare Lebendigkeit und kreative Kraft des Progressive Rock wiedergibt. Obwohl zahlreiche, orchestrale klassische Motive verwandt und mannigfache, gern auch lustvoll disharmonische Jazz-Querverweise verarbeitet werden, ist das Konzeptwerk kein mehrfach durchgekautes, nach Zahlen gemaltes Rock meets Klassik meets Jazzalbum, sondern ein lebendiges, vielfältig schillerndes, aus allen Schubladen berstendes, dennoch natürliches Amalgam geworden, das mit Metall-harten oder bös-verzerrten Blues-Gitarren, machtvollem Schlagwerk, mitreißendem Gesang, Klarinetten-Kaskaden, Saxophon-Salven und breitester Blech-Blas- und Streich-Orchester-Allmacht dem final ergötzten Hörer die Sinne raubt. Kaum in einem einzigen Hörgang zu erfassen, gewinnt der vor Ideen platzende Progressive-Rausch mit jedem neuen Zusammentreffen, wobei nur der komplette Genuß auch der volle Genuß ist. Herrlich, dass mich nach den Jahrzehnten des aktiven Musikhörens ein neues Album noch derart überfahren, mitreissen und beglücken kann. Ein Mammut-Meisterwerk. (cpa)


The Pines - Dark So Gold
CD - EUR 15,75

12er auf Red House, produziert von Bo Ramsey (2 seiner Söhne spielen in der Band). Hier wirkt nichts richtig zupackend oder gar aggressiv, stattdessen alles ausgeglichen, relaxt, stimmig und sorgfältig arrangiert, jedes Instrument hat seinen fein abgestimmten Platz - außerordentlich delikate und oft super-atmosphärische Musik. Obwohl das Tempo nur selten niedrig gehalten ist abgesehen von 2 Balladen. Die (teils 2, feinfühlig verwobenen) E-Gitarren (dominant, unterstützt von akust.) klingen wunderbar (manchmal Bo Ramsey recht ähnlich!), klangmalend (wie die ganz zurückhaltenden Keyboards), tremolierend-vibrierend, herrlich singend. Ab und zu schiebt sich ein Piano in den Vordergrund. Unbestimmt folkige bis country-eske bzw. rootsige Musik, richtig erdverbunden sind nur wenige Songs. Kurz klingen Dylan, der sachte Tom Russell an. (dvd)


Chuck Prophet - Temple Beautiful
LP (+CD) - EUR 23,-
CD - EUR 14,75

12er des ex-Green On Red. Inhaltlich eine Ode an seine Heimat San Francisco (die Musiker sind auch von dort). Musikalisch hab' ich freilich andere Assoziationen: Mehrfach Big Star (Alex Chilton) und Tom Petty (unvermeidlich; z.B. meets Beatles); sodann Replacements, Nick Lowe der Spät-70er, saftiger Dylan. Beim tollen Titeltrack singt Roy Loney von den Flamin' Groovies, an die mußte ich auch 1,2x denken. Absolut bodenständiger Guitar Rock, gern mit viel 70s-Flair, trifft reichlich Pop (in den Melodien, aber auch instrumentale Elemente, die z.T. jeweils auf die 60er verweisen). Oder beides fließt zusammen zu feinstem Power Pop. Die Roots-Einflüsse bleiben zumeist unauffällig. Das Ergebnis klingt dann doch wieder komplett zeitlos. Wunderbar singende hochmelodiöse Gitarren erinnern manchmal höchst angenehm an spätere Beatles. Und sein ehemals so "unscheinbarer" Gesang hat immer mehr Charakter (eigener Art) bekommen, technisch nicht perfekt, aber er gefällt mir sehr. Am wichtigsten: Das Songmaterial ist ganz ausgezeichnet! Es wächst und wächst, die Platte macht immer mehr Spaß. Reihenweise richtig eingängige werthaltige niveauvolle Stücke voller klasse Melodien. Ein hervorragendes Album, dessen Güte mich stark überrascht. Satte Empfehlung! Dem Vinyl liegt wohl die CD bei. (dvd)


Soft Hills - The Bird is Coming Down To Earth
LP (+CD) - EUR 16,75
CD - EUR 15,75

Platten dieser Art und Güte waren es, die mich (neben den Unmengen Geldes, ist klar) vor 15 Jahren ins Glitterhouse lockten. Herzhaft und herrlich im weiten Wurzel-Wüstenfeld zwischen Neil Young und Neal Casal gelegen, durch kunstvoll-kreativen Roots-Umgang à la Hobotalk, Czars oder Timesbold feingeschliffen, mit höchst filigranen Folk-Verständnis final verschönert bietet sich uns hier rein ein Americana-Goldstück dar, das so recht angetan ist, uns den Glauben an das Genre dauerhaft zu stärken. Dabei handelt es sich um das Debut-Album dieses prächtigen Quartetts aus Seattle, aber nichts deutet auch nur annähernd darauf hin, dass es sich um Ersttäter handelt, zu gelassen gehen Garrett Hoba, Brittan Drake, Randall Skrasek und Brett Massa mit den Werkzeugen aus der Wurzelkiste um, zu reif klingt das fertige Werk- und Meisterstück. Matt Brown (Lucinda Williams) produzierte das dezent hallende, bei aller Macht mystisch schwebende Album, das sich ebenso mit vehement verzerrten E-Gitarren in lustvoll ausgespielten Rausch-Orgien ergeht wie es die leise, leicht verschrobene, edel-elegante Folk-Kunst von Vorbildern wie Kings Of Convenience, Sigur Ros oder The Beauty Room in die tiefste Seele des Hörers zu senden versteht. Neben der mitreissenden Saitenkunst, egal ob elektrisch saftig oder akustisch-fragil, der druckvollen Bass-Schlagwerk-Basis und den Streif- und Glanzlichtern auf Harmonika, Orgel oder analogem Synthesizer sind es aber die himmlisch harmonischen Duett- und Terzett-Gesänge, die dem gelungenen 10-Song-Schmuckstück seinen finalen Schliff verleihen und selbst den orgiastischsten Neil Young-Rock-Wogen noch die selig sanfte Schaumkrone aufsetzen. Dem Liebhaber des dunkel-druckvollen, Gitarren-lastigen, ebenso herzhaften wie gefühlvollen Americana/Roots- und Folk-Rock mit Macht und Wucht ans Herz gelegt. (cpa)


Steeleye Span - Now We Are Six Again
2-CD - EUR 18,75

1974, mit Drummer Nigel Pegrum als neuem Mitglied erstmals als Sextett agierend, rückten die Briten ihren Folk-Rock spürbar und druckvoll in Richtung Rock und feierten die neue Besetzungs-Stärke auch im Titel eines ihrer besten Alben. 2011, mit den Richard Thompson-Begleitern und Span-Neulingen Julian Littman und Peter Zorn wieder zu Sechser-Stärke angewachsen, lassen die Band-Ur-, Ur-Ur- und Ur-Ur-Ur-Mitglieder Liam Genockey, Peter Knight, Rick Kemp und Maddy Prior nicht nur das 1974er Glanzwerk Now We Are Six in seiner Gänze live neu erstehen, sie beleuchten mit 11 weiteren Songs auch streiflichtartig die Jahrzehnte der weiteren Band-Historie. So bietet die gut geratene, 94-minütige, im Rahmen der 2011er Frühlings-Tour mitgeschnittene, von wertem Booklet begleitete Park-Doppel-CD auf Tonträger 1 sämtliche 10 Songs des Original-Albums (incl. Thomas The Rhymer, Drink Down The Moon, Two Magicians, den schon damals eigenartig wirkenden Twinkle Little Star und To Know Him Is To Love Him - ohne Bowie, aber mit Saxophon - und mit Moon Coin Jig einem der besten Brit-Folk-Rock-Instrumentals aller Zeiten) und auf CD 2 eine erfreulich hit-arme Reise durch mehr als 40 Jahre Gruppen-Wirken von frühesten Stücken bis hin zu Songs der letzten Studioalben von 2006 und 2009 (incl. u.a. Just As The Tide, Edward, Two Constant Lovers, Prince Charlie Stuart, Cold Haily, Windy Night, Bonny Black Hare, All Around My Hat und Gaudete). Leuchtendes Lebenszeichen einer gerade und vor allem live immer noch mitreissenden Band. (cpa)


Kami Thompson - Love Lies
CD - EUR 16,95

Rundum gelungener Tonträger-Einstand der dritten und jüngsten Tochter von Richard und Linda, ein ungekünstelt zeitloses, ebenso harmoneverliebtes wie sanft-rauhes Country-Folk-Rock-Prachtstück mit gleichermassen britischen wie amerikanischen Einflüssen; obwohl bereits 2011 bei Warner UK erschienen derzeit nur als Import zu bekommen (wahrscheinlich ist der gute Name der Familie Thompson in der Geschmacks-Diaspora Deutschland zu unbekannt). Auch wenn das Ganze immer größer ist als die Summe seiner Teile, kann man sich dem unaufdringlichen, dafür umso wirkungsvolleren Phänomen Kamila nähern, indem man sich Werdegang und Werk genauer anschaut. Erstes Bühnen-Aufblitzen der weich-dunklen Stimme in Will Oldham-Begleitung, eindrückliches Mitwirken an einem Leonard Cohen-Tribut, Sammeln von Live-Erfahrungen an der Seite von Bruder Teddy und Familienfreund Rufus Wainwright. Produktion des Debutalbums (mit 9 Kami-Originalen) von McGarrigle- und Thompson-Weggefährte Brad Albetta, einzige Coverversion eine mitreissende Fassung der Harrison-Beatles-Nummer Don't Bother Me, und eine Schar an Mitmusikern, die den (Familien-) Kenner aufhorchen lässt: Richard Thompson (Gitarre, Mandoline), Teddy Thompson (Gesang, Gitarre), Matt Johnson (Drums), Sean Lennon (Gitarre), Martha Wainwright (Gesang), Lucy Wainwright Roche (Gesang) und Jim Campilongo (Gitarren/Little Willies, Norah Jones) umrahmen Kamilas samtweiche, verhalten klagende, dezent düstere Altstimme (die weich und warm an Judie Tzuke erinnert) instrumental und vokal aufs Feinste, ohne den Songs ihre erdig-rauhe Note zu nehmen. Country-Folk-Rock von definitiv zeitloser Güte, dargereicht mit einer verträumt-verführerischen 60's/70's Pop-Note und einem rauhen Nicken in Richtung Polly Jean Harvey. Eine weitere musikalische Bereicherung aus einem nahezu unerschöpflichen Kreativ-Clan. (cpa)


Richard Thompson Band - Live At Celtic Connections
DVD - EUR 16,75
Blu-Ray - EUR 23,-

Zweieinhalbstündige Konzert-Aufzeichnung, mitgeschnitten bei einem 2011er Auftritt der Thompson-Band in der Royal Concert Hall in Glasgow, im Rahmen des Celtic Connections Festivals. In 145 Minuten Spielzeit konzentriert sich der höchst lebendige Brit Folk-Urahn mit seinen Mannen zunächst auf das Dream Attic-Album, um sich dann in der zweiten Konzerthälfte Songs älterer Solo-Werke wie Henry The Human Fly, Sweet Warrior oder The Old Kit Bag zuzuwenden. Ebenso kunst- wie druckvolle Rock-Reise durch ein bemerkenswertes Schaffen.


Sharon Van Etten - Tramp
LP - EUR 15,75
CD - EUR 14,75

Wild-romantischer, tief berührender Gesang in oft rauhem, wetter- und wüstenwind-gegerbtem Folk-Rock-Gewand - das bereits dritte, von Aaron Dessner (The National) produzierte Album der mitreissenden Stimme klingt so gar nicht nach ihrer Geburtsgegend New Jersey, es sind vielmehr Bilder der Appalachen, die mein bewegtes Inneres vehement umwehen. Auch wenn die Basis ihrer zwölf ungemein erdnahen, natürlich gewachsenen Lieder spürbar im Folk liegt, so ist ihre Musiksprache weit roher, vorwiegend geprägt von rauh-rissigen E-Gitarren, die im schleppenden Neil Young-Rock-Schritt eine mystisch-verwunschene, windumtoste Hügellandschaft errichten. Bereichert um allerlei Folk-Instrumental-Werk, Klavier und Orgel wird so eine sowohl in intimer akustischer Einsamkeit wie in nahezu brachialer Rock-Fülle, in zart aufgefächerten Akkorden oder in mystischen Klang-Kaskaden ungemein intensive Americana-Landschaft erschaffen, die ihre wehe Wirkung aber erst durch die berückend romantisch-rauchige Stimme der holden Heldin zu voller Entfaltung bringt. Völlig atemraubend wird es, wenn Sharon ihre Stimme in wild verwegener Zweistimmigkeit über ihre eigene Wüste wehen lässt, getrieben-fiebernd, von einer emotionalen Energie, die tief ins Herz schneidet. Ihren bewegenden Gesang vergleichen Kritiker mit Kristin Hersh oder Neko Case, aber ich sehe sie vielmehr in einer romantischen Reihe mit Carla Werner und Brandi Carlile, deren Verehrern ich Tramp auch inngist empfehlen möchte. (cpa)


Varnaline - Sweet Life
CD - EUR 5,95

98er Werk der Homerecording-Crew um Anders Parker, Jud Ehrbar (Reservoir), John Parker und John Angello (Produzent von Dinosaur Jr., Mike Lanegan, Breeders). 12 eher ruhige Songs mit klassischen Vorbildern. "Along with raw, pensive, country-tinged acoustic ballads, there's jangly, almost REM-like guitar-pop plus solid, meaty alt.-rock." (Mojo) "A gorgeous sprawl of downbeat, acoustic-tinged rock, Sweet Life constantly pierces the skin. - Mark Lanegan fans, take note." (Neal Weiss)


Schönes Wochenende!


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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2012