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AUSLAND/8505: Aus aller Welt - 18.05.2020 (SB)


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Iranische Tanker und US-Kriegsschiff auf dem Weg in die Karibik

Zur Zeit sind fünf iranische Tanker mit Benzin und Mineralölprodukten auf dem Weg nach Venezuela, wie das Datenunternehmen Refinitiv meldete. Teheran unterstützt die sozialistische Republik in Südamerika, die wie der Iran von der Regierung in Washington mit massiven Wirtschaftssanktionen belegt wurde. Venezuela, das zu den an Erdöl reichsten Ländern der Welt gehört, kann deswegen seine Ressourcen nicht ausschöpfen und erleidet eine schwere Wirtschaftskrise. Die Raffinerien des Landes können ohne ausländische Hilfe nicht in Stand gesetzt werden. Es herrscht eine allgegenwärtige Treibstoffknappheit. Die US-Regierung behält sich offenbar Gegenmaßnahmen dazu vor, daß der Iran ihre Sanktionen unterläuft. Davon berichtete Reuters am Donnerstag unter Berufung auf einen US-Regierungsbeamten. Die US-Marine hat bereits vier Kriegsschiffe in die Karibik entsandt, welche die iranischen Öltanker abfangen könnten. Der iranische Außenminister Sarif wandte sich mit einem am Sonntag veröffentlichten Schreiben an den Uno-Generalsekretär Guterres mit der Erklärung, jede Maßnahme der USA wäre in dem Zusammenhang illegal, gefährlich und provokant. Sie stellte eine Form von Piraterie dar, welche eine große Gefahr für den Weltfrieden und die internationale Sicherheit wäre. Die USA wären für die Folgen ihrer Handlungen verantwortlich, wenn der Iran auf die Bedrohung angemessen reagierte.

18. Mai 2020


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