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AGRAR/372: Zum Sonderausschuss zu Glyphosat- und Pestizidzulassungen des Europaparlaments


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 6. Februar 2018

Zum Sonderausschuss zu Glyphosat- und Pestizidzulassungen des Europaparlaments


Zum heute eingerichteten Sonderausschuss zu Glyphosat- und Pestizidzulassungen des Europaparlaments erklärt Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik:

Die große Zustimmung der Parlamentarier für den Ausschuss ist endlich mal wieder ein positives Signal, nachdem der geschäftsführende deutsche Minister Schmidt den europäischen Glyphosat-Ausstieg im November vorsätzlich vereitelt hat. Umso unglaubwürdiger sind seine neuesten Ankündigungen, den Glyphosat-Einsatz bei einer Neuauflage von Schwarz-Rot "schnellstmöglich" zu beenden. Bei einer derart schwammigen Vereinbarung ohne Ausstiegsdatum wird nichts weiter passieren, außer dass der Glyphosat-Streit zwischen den Koalitionären weiterbrodelt wie bisher.

Der neue Glyphosat-Sonderausschuss wird ab März hoffentlich endlich mehr Licht in die Ungereimtheiten des Zulassungsverfahrens bringen. Vermeintlich unabhängige, aber in Wirklichkeit von Monsanto per Ghostwriting selbst geschriebene Studien, durch die Behörden blind übernommene Abwertung kritischer Ergebnisse und vorsätzliches Übersehen unliebsamer Befunde müssen endlich gründlich aufgeklärt werden. Am Ende könnte damit die Grundlage von Schmidts EU-Neuzulassung für Glyphosat in Frage gestellt sein. Auch die Rolle des Universal-Verharmlosungsgutachters Prof. Helmut Greim, der nicht nur Glyphosat, sondern auch Dieselabgase für unbedenklich erklärte und die unethischen Affen-Abgastests mitverantwortete, wird der Ausschuss hoffentlich weiter klären können.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 6. Februar 2018
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2018

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