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GESUNDHEIT/710: Argentinien - Gesundheitsrisiken durch Glyphosat ernst nehmen


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 22. August 2012

Gesundheitsrisiken durch Glyphosat ernst nehmen



Anlässlich des argentinischen Gerichtsurteils gegen den Einsatz von Glyphosat aus Sprühflugzeugen erklärt Harald Ebner, Sprecher für Agrogentechnik:

Das Urteil in Argentinien bestätigt die dramatischen Gesundheitsrisiken, die der Einsatz von Glyphosat und anderen Agro-Chemikalien verursacht. Das Versprühen dieser Pflanzengifte bedroht nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit der Menschen und insbesondere der ungeborenen Kinder in der Umgebung der bespritzten Felder. Das Urteil ist ein wichtiges Signal an die Regierung, ihre Bevölkerung stärker vor krebserregenden und fruchtschädigenden Chemikalien zu schützen.

Deutschland und die weiteren Industrienationen tragen eine unmittelbare Mitverantwortung für diese Gesundheitsrisiken. Schließlich wird Glyphosat in Südamerika überwiegend für den Anbau genmanipulierter Soja eingesetzt. Diese dient in Deutschland und im übrigen Europa der Verfütterung an Rinder, Schweine und Hühner, um unseren Hunger nach Fleisch zu stillen. Eine kürzlich vorgestellte WWF-Studie geht davon aus, dass etwa 80 Prozent aller deutschen Soja-Importe aus gentechnisch veränderten Bohnen stammen.

Der massive Einsatz von Glyphosat ist kein rein argentinisches Phänomen. In Deutschland hat sich der Verbrauch von Glyphosat in den vergangenen Jahren verfünffacht. Wir haben die Bundesregierung mehrfach auf die Gefahren für Mensch und Umwelt hingewiesen. Schwarz-Gelb muss die Zulassung für Glyphosat endlich aussetzen und Gen-Soja vom Markt nehmen.

Am 13. September werden wir in einem öffentlichen Fachgespräch im Bundestag mit der Argentinierin Sofia Gatica über die Risiken des großflächigen Anbaus von Gensoja diskutieren. Sofia Gatica ist aktuelle Trägerin des Goldman-Preises für ihren Kampf gegen Sprühflugzeuge in Argentinien.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 22. August 2012, Nr. 0720/12
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. August 2012