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EUROPA/850: Wir müssen gerade jetzt das Vertrauen in Europa stärken



Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 24. Juni 2016

Wir müssen gerade jetzt das Vertrauen in Europa stärken

Entscheidung in Großbritannien enttäuschend

Die Bürger Großbritanniens haben sich nach übereinstimmenden Medienberichten in einem Referendum mehrheitlich für den Austritt ihres Landes aus der EU entschieden. Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder:

"Wir nehmen die Entscheidung der Briten mit großer Enttäuschung auf. Die Konsequenzen werden nun in den Austrittsverhandlungen zu ziehen sein.

Die Entscheidung ist ein Rückschlag für das geeinte Europa. Wir müssen aber gerade jetzt alles daran setzen, das Vertrauen in die Europäische Union zu festigen - in den anderen Mitgliedsstaaten, aber auch bei uns in Deutschland. Dieser Tag muss Ansporn sein, Europa zu stärken, auch wenn ein Mitglied die EU verlässt.

Wir allen wissen: Die EU ist nicht perfekt. Sie ist aber der Garant für Frieden und Wohlstand - vor allem auch für uns Deutsche. Niemand sollte sich der Illusion hingeben, dass durch ein Zurück zu den Nationalstaaten für die Bürger unter dem Strich irgendetwas besser werden würde. Das Gegenteil wird der Fall sein, und ich fürchte, die Bürger in Großbritannien werden das bald zu spüren bekommen.

Nun müssen wir ruhig und besonnen nachdenken, wie sich die EU weiterentwickeln soll. Zwingend notwendig ist, dass sich alle verbleibenden EU-Mitgliedsländer stärker zum gemeinsamen Europa bekennen und vor allem solidarischer handeln. Europa muss dringend eine gemeinsame Antwort auf die Flüchtlingsbewegungen in Afrika sowie dem Nahen und Mittleren Osten finden. Die EU-Institutionen müssen sich wiederum mehr auf die wesentlichen Fragen im gemeinsamen Europa konzentrieren.

Wir dürfen allerdings nicht nur mit dem Finger auf andere zeigen. In der Politik und der Öffentlichkeit sollte auch hierzulande stärker herausgestellt werden, was wir alle an dem geeinten Europa haben. Mit Blick auf die Geschichte Europas mit all ihren Feindschaften und Kriegen ist es nach wie vor ein Wunder, dass mittlerweile so viele Staaten in ein gemeinsames Haus eingezogen sind. Wir alle sollten uns seines Wertes bewusst sein und in der Zukunft alles dafür tun, Europa zu stabilisieren und zu pflegen.

Der Bundestag wird in der kommenden Woche zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um über die Lage zu beraten."

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juni 2016

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