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RECHT/830: Entscheidung im Fall des früheren Arztes der "Colonia Dignidad" wichtiges Signal für die Opfer


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 14. August 2017

Entscheidung im Fall des früheren Arztes der "Colonia Dignidad" wichtiges Signal für die Opfer

Hartmut Hopp soll Haftstrafe in Deutschland verbüßen


Der in Chile wegen Kindesmissbrauch in der sogenannten "Colonia Dignidad" verurteilte deutsche Arzt Hartmut Hopp soll nach einer Entscheidung des Landgerichts Krefeld die Haftstrafe in einem deutschen Gefängnis verbüßen. Dazu erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand:

"Die heutige Entscheidung des Landgerichts ist ein wichtiges Signal für mehr Gerechtigkeit nach Jahren des Leugnens und der Verharmlosung durch die Täter. Es ist schon lange an der Zeit, dass ein Haupttäter wie Hartmut Hopp nicht länger auf freiem Fuß in Deutschland bleibt. Hopp wurde 2013 in Chile wegen Vergewaltigung von vier Minderjährigen unter zwölf Jahren und sexuellen Missbrauchs von 16 Minderjährigen zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und einem Tag verurteilt. Für die Opfer ist das heute ein wichtiger Schritt, der zeigt, dass sich letztlich kein Täter sicher fühlen kann. Es ist zugleich der Beleg, dass die Zusammenarbeit der Justizorgane in Chile und Deutschland inzwischen besser funktioniert.

Gleichzeitig darf man nicht übersehen, dass es weitere Täter gibt, die noch unbehelligt leben und die Opfer weitgehend vergessen sind. Aus gutem Grund hat der Deutsche Bundestag am 29. Juni 2017 einstimmig einen Antrag zum Themenkomplex "Colonia Dignidad" verabschiedet. Den Opfern eine Stimme geben, konkrete Unterstützung für sie leisten, Aufarbeitung der Verbrechen und eine bessere Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung durch die Justizorgane in Chile und Deutschland - das sind die wichtigsten Ziele dieses fraktionsübergreifenden Beschlusses.

Es ist ein starkes politisches Signal, dass aus dem Parlament - und zwar fraktionsübergreifend und versehen mit einer Frist bis zum 30. Juni 2018 - konkrete Maßnahmen von der Bundesregierung eingefordert werden. Im Parlament werden wir nicht ruhen, bis es konkrete Ergebnisse gibt."

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. August 2017

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