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EUROPA/1245: An Verhandlungen über Kriegsentschädigungen führt kein Weg vorbei


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 7. April 2015

Ulla Jelpke: An Verhandlungen über Kriegsentschädigungen führt kein Weg vorbei


"Deutschland muss sich politisch und moralisch seiner Verantwortung für die Nazi-Verbrechen in Griechenland stellen. Verhandlungen über Entschädigungen sind nun unumgänglich", erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, angesichts aktualisierter griechischer Reparationsforderungen. Jelpke weiter:

"Die Bundesregierung kann das Thema nicht länger aussitzen. Über Jahrzehnte hinweg hat sie sich mit einer Mischung aus politischen Tricks und simpler Ignoranz geweigert, Entschädigung für das von Nazi-Deutschland angerichtete Unrecht zu gewähren. Damit muss jetzt Schluss sein.

Die griechischen Forderungen sind im Kern zweifellos berechtigt. Deutschland darf sich nicht länger davor drücken, ernsthaft über die Rückzahlung der Zwangsanleihe, Reparationen für die räuberische Besatzungspolitik und Entschädigungen für den hunderttausendfachen Mord durch Wehrmacht und SS zu sprechen.

Um welche Summe es letzten Endes geht, müssen Verhandlungen ergeben. Und genau dazu muss sich die Bundesregierung nun bereit zeigen. Falls keine Einigung hergestellt werden kann, lässt sich die Frage auch in einem Schiedsverfahren klären. Nur: An Verhandlungen führt kein Weg vorbei. Das ist auch ein Mindestgebot politischen Anstandes, nicht zuletzt gegenüber den noch lebenden Nazi-Opfern."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 7. April 2015
Deutscher Bundestag
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Telefon: 030/227 52800, Telefax: 030/227 56801
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Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. April 2015

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