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WIRTSCHAFT/2281: Umsatzeinbruch der Reisebranche erfordert bessere Hilfe


DIE LINKE - Pressemitteilung vom 18. Juni 2020

Umsatzeinbruch der Reisebranche erfordert bessere Hilfe


Zu den heute veröffentlichten Zahlen zu den Umsätzen der Reisebranche im ersten Quartal sagt Katja Kipping, Vorsitzende der Partei DIE LINKE:

Der Einbruch der Umsätze der Reisebranche um 23 Prozent im ersten Quartal ist eine Katastrophe für die gesamte Branche. Es ist der stärkste Einbruch seit 2008, und dabei sind die Haupt-Lockdown-Monate April und Mai noch gar nicht erfasst. Vor allem die kleinen und Kleinstbetriebe, wie die unabhängigen Reisebüros, sind dabei besonders hart getroffen: Ihnen brechen die Umsätze weg, während die Corona-Hilfen nur bedingt helfen.

Die unabhängigen Reisebüros klagen zu Recht, dass die Corona-Hilfen unzureichend sind. Der entscheidende Umsatz der Buchungen für die Sommermonate ist praktisch komplett weggebrochen, und das bei hohem Arbeitsaufwand für Stornierungen. Selbst wenn nun die Reise-Lockerungen kommen, so ist die Reiselust aus Sorge vor erneuten Ausbrüchen und Quarantäne-Regelungen aus guten Gründen vorerst eingeschränkt.

Der Bund muss dringend klarstellen, dass Unternehmen der besonders schwer von der Krise getroffenen Branchen wie der Reisebranche, aber auch Gastronomie, Eventfirmen und Kulturschaffende, beim Überbrückungsgeld die "begründeten Ausnahmefälle" für höhere Hilfen nicht individuell nachweisen müssen. Die gesamten Branchen erleben gerade einen begründeten Ausnahmefall.

Außerdem: Die absurde Einschränkung, dass Corona-Hilfen nicht zur Deckung des Lebensunterhaltes genutzt werden dürfen, muss fallen. Bei Kleinstunternehmen wie Reisebüros und bei Solo-Selbstständigen macht der eigene Lebensunterhalt oft einen großen Teil der monatlichen Kosten aus. Die Nutzbarkeit von Corona-Hilfen für diese Betroffenen auf Betriebskosten einzuschränken ist realitätsfremd. Da Selbstständige auch keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben, fallen sie bei den Corona-Hilfen sonst durchs Raster.

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 18. Juni 2020
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2020

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