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AUSSEN/1451: Tunesischen Frauen droht mobiles Gefängnis


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 27.04.2012

RATJEN-DAMERAU: Tunesischen Frauen droht mobiles Gefängnis



BERLIN. Zu den Auseinandersetzungen zwischen Frauen und Salafisten in Tunesien, erklärt die entwicklungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Christiane RATJEN-DAMERAU:

Salafisten und Islamisten greifen in Tunesien die Rechte der Frauen an. Das Tragen des Niqab für Frauen in der Öffentlichkeit versuchen sie in der neuen Verfassung durchzusetzen. Außerdem sollen Frauen an Hochschulen nicht mehr zugelassen werden. Den Errungenschaften des tunesischen politischen Frühling droht damit eine Eiszeit. Der Zwang zur Verschleierung ist niemals ein religiöses, sondern immer ein politisches Symbol der Unterdrückung von Frauen. Mit der Nötigung zur Ganzkörperverschleierung werden Frauen in ein mobiles Frauengefängnis gesteckt. Ihnen wird die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Partizipation und zur eigenen Lebensgestaltung genommen.

Wir, die Männer und Frauen in der freien westlichen Welt, haben jetzt die Pflicht, die tunesischen säkularen Aktivistinnen in ihrem Streben nach Freiheit zu unterstützen.

Im arabischen Frühling sind tausende Frauen für Demokratie und Freiheit auf die Straße gegangen. Sie haben Seite an Seite mit männlichen Demonstranten gegen totalitäre Herrschaften gekämpft. Nun gilt unsere Solidarität den Frauen, die für einen säkularen Staat kämpfen. Wir müssen alles daran setzen, dass nicht alte Systeme mit männlicher Vorherrschaft durch andere mit gleicher Ausrichtung ersetzt werden.

Die demokratische Verfassung eines Landes ist auch an dem Grad der Freiheit von Frauen zu erkennen.

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. April 2012