Wenn es nach SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher geht, soll die geplante Eishockey-WM 2014 nicht in Weißrussland stattfinden. In einem Brief an den Präsidenten des Deutschen Eishockey-Bundes Uwe Harnos schreibt der SPD-Politiker: "Die eklatanten Menschenrechtsverletzungen in Weißrussland geben Anlass zum Innehalten, ob ein Völker verbindendes sportliches Großereignis ausgerechnet in einem Land stattfinden muss, in dem Grundrechte regelrecht mit Füßen getreten werden."

Rinderspacher betont, Weißrussland sei das einzige Land in Europa, das die Todesstrafe anwende. Die jüngsten Hinrichtungen des Regimes von Präsident Alexander Lukaschenko seien "blutige Akte diktatorischer Barbarei" gewesen. Nach jüngsten Berichten von amnesty international, so Rinderspacher, seien seit der Unabhängigkeit Weißrusslands im Jahr 1991‍ ‍etwa 400 Personen zum Tode verurteilt und hingerichtet worden. Im Jahr 2008 wurden demnach in Belarus vier Todesurteile vollstreckt, im März 2010 und Juli 2011 drei Personen hingerichtet, im März 2012 zwei angebliche Attentäter exekutiert. Zudem befinde sich eine Vielzahl von politisch Andersdenkenden entgegen aller rechtsstaatlicher Grundsätze in politischer Isolationshaft.

Er respektiere selbstverständlich die Unabhängigkeit der Sportverbände, so Rinderspacher auch mit Blick auf die diesbezüglichen Initiativen von SPD und Grünen im Deutschen Bundestag. "Da Sie selbst aus Bayern kommen - und Bayern als größter Landesverband Deutschlands mit 14.000 aktiven Eishockeyspielern in über 100 Vereinen ein besonderes Gewicht im Deutschen Eishockey-Bund einnimmt - erlaube ich mir, Sie auch aus bayerischer Perspektive zu bitten, sich im Rahmen des Kongresses der Internationalen Eishockey-Föderation vom 17.- 20. Mai 2012 in Helsinki dafür einzusetzen, die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2014 in Minsk rückgängig zu machen", schreibt Rinderspacher an DEB-Präsident Harnos.

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