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BADEN-WÜRTTEMBERG/788: Radon - das größte natürliche Umweltrisiko (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 105/2012

Umweltausschuss befasst sich mit gefährlichem Edelgas
Radon - das größte natürliche Umweltrisiko



Stuttgart. Rund 2.000 Tote durch Lungenkrebs in Deutschland, rund 170 Tote jährlich in Baden-Württemberg - das aus dem Erdboden strömende Edelgas Radon hat es in sich. Es dringt in Häuser ein, bildet radioaktive Zerfallsprodukte und schädigt speziell Raucher lebensbedrohlich - im Land vor allem im Südschwarzwald, der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg und einem Gebiet westlich von Ulm, aber - abgeschwächt - auch in weiten Teilen im Süden Baden-Württembergs.


Wie der Vorsitzende des Umweltausschusses, der CDU-Abgeordnete Ulrich Müller, mitteilte, hat sich der Ausschuss auf Antrag der CDU-Fraktion in seiner Sitzung am Donnerstag, 12. Juli 2012, erneut mit dieser schwerwiegenden Thematik befasst und weitere Vorsorgemaßnahmen angeregt. Dazu könne ein europaweiter Richtwert von z.B. 100 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3) in der Atemluft bzw. ein Grenzwert von 300 Bq/m3 zählen, wie das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert. Noch gebe es dafür keine Mehrheit im Bundesrat. Müller: "Auch das Land Baden-Württemberg hat sich bei einer Abstimmung nur der Stimme enthalten."

Aber auch Messungen in Wohnhäusern seien wichtig und generell sei die Aufklärung der Bevölkerung Voraussetzung für Schutzmaßnahmen, so Müller. Zur Information der Bevölkerung könne die Regierung auf mehrere 2011 erschienene Broschüren und andere Maßnahmen (z.B. im Internet unter www.um.baden-wuerttemberg.de) verweisen, die sie zusammen mit Regierungen in den Nachbarländern des Alpenraums herausgegeben habe. Dort werde beschrieben, was im Verhalten (Lüften, Nichtrauchen) und im baulichen Bereich (Abdichten, Luft absaugen) getan werden könne.

Der Umweltausschuss unterstütze über alle Fraktionen hinweg die bisherigen Bemühungen der Regierung und empfehle angesichts der Bedeutung der Problematik weitergehende geeignete Maßnahmen, sagte der Ausschussvorsitzende Ulrich Müller.

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Quelle:
Pressemitteilungen 105/2012 vom 16.07.2012
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juli 2012