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BADEN-WÜRTTEMBERG/847: Wissenschaftsausschuss befasst sich mit Aufklärung von Dopingpraktiken (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 162/2013

Wissenschaftsausschuss befasst sich mit Aufklärung von Dopingpraktiken
Abschlussbericht der Kommission Freiburger Sportmedizin soll bis Mai 2014 vorliegen



Stuttgart. Der Abschlussbericht der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin zur Aufarbeitung von Dopingpraktiken soll wie geplant bis Mai 2014 vorliegen. Das wurde am Donnerstag, 14. November 2013, im Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst anlässlich der Beratung eines Antrags der SPD-Fraktion deutlich, wie die Vorsitzende des Gremiums, die SPD-Abgeordnete Helen Heberer, mitteilte. Der Abschlussbericht beinhalte mehrere Einzelgutachten. Die Kommission wolle prüfen, ob diese schrittweise nach ihrer Fertigstellung und somit bereits vor dem rund 1.000 Seiten umfassenden Abschlussbericht veröffentlicht werden könnten.


Laut Heberer wies das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst darauf hin, dass der Bericht möglichst schnell und umfänglich veröffentlicht werden solle. Der Ausschuss wolle sich wieder mit dem Thema befassen, wenn die Ergebnisse der Kommission vorlägen, sagte die Ausschussvorsitzende.

Nach Angaben Heberers war der Hintergrund des Antrags eine noch unveröffentlichte Studie der Humboldt-Universität Berlin. Diese Untersuchung belege laut Medienberichten, dass entgegen der bisher vorherrschenden Auffassung auch in der Bundesrepublik Deutschland seit den 1970er Jahren mit Steuermitteln geförderte Dopingforschung betrieben worden sei. In Baden-Württemberg solle dies vor allem an der Universität Freiburg der Fall gewesen sein. Außerdem komme die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass auch im Westen Deutschlands systematisches Doping in großem Umfang betrieben worden sei. Eine umfassende Aufarbeitung der Dopingvergangenheit im Südwesten sei deshalb zwingend und Voraussetzung für eine konsequente und effektive Dopingbekämpfung.

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst habe erklärt, dass eine Expertenkommission von der Universität Freiburg im Mai 2007 unmittelbar nach Bekanntwerden der Dopingvorwürfe bezüglich des Radsportteams Telekom eingesetzt worden sei. Nachweise für ein über Freiburg hinausgehendes Dopingsystem habe die Kommission nicht gefunden, berichtete Heberer.

Der Abschlussbericht der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin werde bis Mai 2014 erwartet. Nach Angaben des Ministeriums bleibe die Bewertung der Dopingforschung der Kommission vorbehalten.

Laut Heberer erklärte das Ministerium, den Abschlussbericht umgehend nach der Fertigstellung auszuwerten. Sofern sich daraus weiterer Aufklärungsbedarf ergebe, werde das Ministerium dem nachgehen.

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Quelle:
Pressemitteilungen 162/2013 vom 15.11.2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. November 2013