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HAMBURG/3357: Olympia - "Wahre Zahlen gibt es erst nach dem Referendum" (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 8. Oktober 2015

Olympia: "Wahre Zahlen gibt es erst nach dem Referendum"


11,2 Milliarden Euro sollen Olympische Spiele in Hamburg kosten, mindestens 7,4 Milliarden davon sollen die SteuerzahlerInnen aufbringen - so viel wie zehn Elbphilharmonien. Diese Zahlen hat Bürgermeister Olaf Scholz heute vorgestellt. "Für alle, die sich Klarheit noch vor dem Referendum erhofft haben, war diese Präsentation eine kräftige Enttäuschung", kommentiert Norbert Hackbusch, haushaltspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Die vorgestellten Zahlen sind sehr vage, viele Positionen und Risiken fehlen noch völlig. Der Bericht klärt zum Beispiel nicht, welche Hafenbetriebe wie und zu welchen Kosten verlagert werden. Auf alle kritischen Nachfragen hat der Bürgermeister sehr ausweichend geantwortet. Das größte Problem ist die Frage, wer die Kosten eigentlich übernehmen soll. Immer war davon die Rede, dass der Bund zwei Drittel bezahlt und Hamburg ein Drittel. Jetzt heißt es, dass diese Frage erst im Februar geklärt wird - also nach dem Referendum."

Zudem liegen bereits die mit Stand heute geplanten Kosten knapp unter den tatsächlichen Kosten der Spiele in London 2012 - diese hatten sich gegenüber der Planung mehr als verdoppelt, genau wie alle anderen Spiele der letzten 50 Jahre wahre Kostenexplosionen brachten. "Wenn wir diese Erfahrung anlegen müssen wir damit rechnen, dass auch die Spiele in Hamburg mindestens doppelt so teuer werden wie vorher geplant", kritisiert Hackbusch. "Auch die anderen Städte haben vorher genau gerechnet und gedacht, sie hätten die Kosten im Griff. Die Realität sah dann jedes Mal ganz anders aus."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 8. Oktober 2015
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Oktober 2015

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