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HAMBURG/4150: Senat hält an unsozialer Bezahlausbildung fest (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 4. Oktober 2017

Senat hält an unsozialer Bezahlausbildung fest


Mehr als zwei Drittel der Hamburgerinnen und Hamburger, die sich nach erfolgreicher Beendigung ihrer Ausbildung in einer Aufstiegsfortbildung (wie zum Beispiel Meister/in, Fachwirt/in oder Techniker/in) weiterqualifiziert haben, mussten dies bei einem privaten Anbieter machen und dafür auch noch Geld bezahlen. Zu diesem Ergebnis kommt die Auswertung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21-10386).

Dies widerspricht den Aussagen von SPD und Grünen aus dem Bürgerschaftswahlkampf, wonach Bildung in Hamburg "gebührenfrei" sein solle. Dazu Sabine Boeddinghaus, Fachsprecherin für Bildung und Schule, Familie und Jugend: "SPD und Grüne reden viel von kostenfreier Bildung. Wenn man aber mal genauer hinschaut, sieht es anders aus. Wer in Hamburg nach der Berufsausbildung eine Aufstiegsfortbildung machen will, muss zumeist dafür bezahlen. Und ob er oder sie das macht, hängt vom Geldbeutel ab."

Wie aus der Senatsantwort hervorgeht, hat der Senat auch keinen Plan, wie er die Gebührenfreiheit in der Aufstiegsfortbildung in Zukunft erreichen will. Offenbar soll alles beim Alten bleiben. Der Senat verfügt auch in wichtigen Bereichen über keine Daten, um Licht in den "Weiterbildungsdschungel" zu bringen. So kann er die Frage nach der Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmern und den Gebühren in der wichtigen, von den Kammern zu verantwortenden Aufstiegsfortbildung nicht beantworten. Anscheinend will der Senat dies auch gar nicht wissen.

Boeddinghaus: "Wir erwarten vom Senat, dass er seine eigenen Versprechen in die Tat umsetzt, nämlich echte Bildungsgerechtigkeit durch gebührenfreie Bildung zu schaffen. Die Fraktion DIE LINKE wird ihm mit einem eigenen Antrag gegen die Bezahlausbildung auf die Sprünge helfen."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 4. Oktober 2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Oktober 2017

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