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HAMBURG/4926: "Hamburg ist eine jüdische, muslimische, christliche, atheistische Stadt" (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft vom 6. November 2019

"Hamburg ist eine jüdische, muslimische, christliche, atheistische Stadt"


Vor dem Hintergrund bundesweit wachsender Gewalt debattiert die Hamburgische Bürgerschaft heute das Landesprogramm "Hamburg - Stadt mit Courage". "Es freut mich, dass als Ansatz das Konzept der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit gewählt wurde", sagte in ihrer Rede Christiane Schneider, innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. "Denn gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, ob Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Homophobie, Sexismus oder Abwertung von Menschen mit Behinderungen oder Obdachlosen, zieht Grenzlinien durch die Gesellschaft. Sie definiert ein 'Wir', eine Identität, indem sie definiert, wer nicht zu diesem 'Wir' gehört. Sie delegitimiert Lebensweisen und bestreitet die Gleichheit der Menschen in ihrer Verschiedenheit. Damit bereitet sie verbaler und physischer Gewalt bis hin zum Mord den Boden."

Daher unterstützt DIE LINKE den Antrag von SPD und Grünen auf Einrichtung eines Runden Tisches und steht auch dem Vorschlag aufgeschlossen gegenüber, die Synagoge am Bornplatz wiederaufzubauen sowie die liberale jüdische Gemeinde dabei zu unterstützen, endlich einen eigenen Raum zur Zusammenkunft zu schaffen. "Auch die Einsetzung eines bzw. einer Beauftragten für jüdisches Leben und die Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus unterstützen wir, natürlich unter der Maßgabe, dass dieses Amt von den jüdischen Gemeinden gewünscht wird", sagte Schneider. "Damit würde bekräftigt, dass Hamburg nicht nur Partner der Jüdinnen und Juden ist, sondern eine unter anderem eben auch jüdische Stadt, genauso wie Hamburg eben auch eine muslimische Stadt ist oder eine christliche oder eine atheistische, eine Stadt der hier Geborenen und der Zugewanderten."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Pressemitteilung vom 6. November 2019
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. November 2019

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