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SCHLESWIG-HOLSTEIN/1925: Landesmuseen - Stiftung braucht mehr Geld (Landtag)


Der Landtag Schleswig-Holstein
Parlamentszeitung Nr. 01 - Januar 2013

Landesmuseen: Stiftung braucht mehr Geld

Modernisierungsbedarf fordert Tribut



Der "Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf" stehen schwierige Jahre bevor. Bis 2035 müssen 30 bis 35 Millionen Euro in die acht Einrichtungen investiert werden, sagte Kulturministerin Anke Spoorendonk (SSW) bei der Vorstellung des jüngsten Stiftungsberichts.


Schon jetzt sei die Stiftung nicht mehr in der Lage, Tarifsteigerungen aufzufangen. Die Landesregierung plant deshalb, die Haushaltsmittel aufzustocken. Als Gründe nannte Spoorendonk zurückgehende Besucherzahlen (siehe Kasten) sowie einen Modernisierungs- und Renovierungsstau in den meist denkmalgeschützten Gebäuden. Auch die Fusion mit dem Freilichtmuseum Molfsee zum Jahreswechsel stelle die Stiftung "vor große fachliche und administrative Herausforderungen", sagte die Ministerin.

Erste Schritte zu einer Neustrukturierung der Museumslandschaft seien bereits in Gang gesetzt worden. Außerdem soll ein langfristiges Strukturentwicklungs-Konzept die Ziele bis 2020 aufzeigen und die "grundsätzliche Frage des gesellschaftlichen Mehrwerts der Museen" beleuchten, so Spoorendonk.

Um mehr Besucher in die Museen zu locken und das kulturelle Erbe Schleswig-Holsteins einer breiteren Masse wieder schmackhaft zu machen, müssten die Ausstellungen zielgruppenorientierter gestaltet werden, lautete der fraktionsübergreifende Tenor in der Debatte, bevor der Stiftungsbericht an den Bildungsausschuss überwiesen wurde.

Redner: P. Sönnichsen (CDU), B. Raudies (SPD), M. Fritzen (Grüne), A. Klahn (FDPS. Krumbeck (Piraten), J. Waldinger-Thiering (SSW) / (Drucksache 18/190)


Kasten
 
FAST 25.000 BESUCHER WENIGER

Die Zahl der Besucher in den zu den Landesmuseen gehörenden Einrichtungen ging laut dem Bericht insgesamt von 367.905 im Jahr 2010 auf 343.394 im Jahr 2011 zurück. Das entspricht einem Minus von 6,4 Prozent. Besonders starke Einbrüche erlebte das Wikinger-Museum Haithabu, das sich rund 14.400 Besucher weniger ansahen (insgesamt knapp 146.000). Auch das Kloster Cismar verzeichnete weniger Gäste, und das Jüdische Museum in Rendsburg rutschte erstmals knapp unter die Besuchermarke von 5.000. Auch der Neuwerkgarten am Schloss Gottorf und das Volkskunde-Museum in Schleswig, das mit dem Freilichtmuseum Molfsee fusioniert ist, verloren Besucher. Das "Eisen Kunst Guss Museum" in Büdelsdorf war 2011 wegen geplanter Grundinstandsetzung geschlossen. Im Schloss Gottorf stieg die Besucherzahl hingegen um rund 4.300 auf 122.297. Etwas mehr Menschen kamen auch zum Gottorfer Globus.

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Quelle:
Der Landtag Schleswig-Holstein, Nr. 01 im Januar 2013, S. 11
Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Februar 2013