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SCHLESWIG-HOLSTEIN/2033: Lehrer strenger kontrollieren (Landtag)


Der Landtag Schleswig-Holstein
Parlamentszeitung Nr. 09 - Dezember 2013

"Jugend im Landtag" fordert:
Lehrer strenger kontrollieren



Stärkere Leistungskontrollen für Lehrer sowie eine deutliche Entschärfung des Asyl- und Flüchtlingsrechts: Das sind zwei von rund 30 Forderungen, die die "Jugend im Landtag" Mitte November verabschiedet hat.


Einmal jährlich lädt der Landtag junge Menschen aus ganz Schleswig-Holstein für ein langes Wochenende ins Haus an der Förde ein. Auch in diesem Jahr nutzten rund 100 Teilnehmer die drei Tage zum Meinungsaustausch untereinander und zur intensiven Diskussion mit Politikern. In vier Arbeitskreisen beriet das Jugendparlament über das Bildungssystem, die Unterrichtsqualität, über Innenpolitik, Wirtschaft, Verkehr und Umwelt. Abgeordnete aller Fraktionen standen den Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite und stellten sich den Fragen und der Kritik. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden anschließend im Plenarsaal von allen Teilnehmern unter die Lupe genommen, erörtert und endgültig verabschiedet.

Schwerpunkt des dreitägigen Treffens war einmal mehr die Bildungspolitik. So riefen die Jugendlichen das Bildungsministerium auf, die Lehrkräfte in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und sie gegebenenfalls zu "problembezogenen Fortbildungen" zu schicken. Außerdem sollen die Schulen mehr Rücksicht auf Legastheniker nehmen und den Bereich der politischen Bildung stärker in den Unterrichtsplan einbinden. Familien sollen weniger für Schulbücher bezahlen müssen als bisher.

Für Asylbewerber wollen die Jugendlichen die Residenzpflicht, also das Verbot, andere Bundesländer zu bereisen, ebenso abschaffen wie das Arbeitsverbot und die Abschiebehaft. Unter 21-Jährige sollen grundsätzlich nicht abgeschoben werden. Das Land soll außerdem mehr in die Verkehrsinfrastruktur investieren, insbesondere in die A20.

Landtagspräsident Klaus Schlie versprach zu Beginn der Tagung: "Ich kann Ihnen versichern, dass die Landespolitik auch in diesem Jahr Ihre Beschlüsse in die Beratungen aufnehmen und, wo immer möglich, auch umsetzen wird."

Zum Präsidenten der Veranstaltung wurde der 19-jährige Benjamin Schilling aus Westerhorn (Kreis Pinneberg) gewählt. Julian Röckendorf aus Fockbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und Lukas Zeidler aus Wesenberg (Kreis Stormarn) gehören ebenfalls dem Präsidium an.

Der Forderungskatalog der 16 bis 21 Jahre alten Nachwuchspolitiker wird nun den Landtagsfraktionen und der Landesregierung zur Stellungnahme vorgelegt. Über die Antworten aus der großen Politik gibt es dann eine Abschlussdiskussion im nächsten April.

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Quelle:
Der Landtag Schleswig-Holstein, Nr. 09 im Dezember 2013, S. 10
Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers:
Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages
Referat für Öffentlichkeitsarbeit, Düsterbrooker Weg 70, 24105 Kiel
Tobias Rischer, Referatsleiter
Telefon: 0431/988-11 16
E-Mail: tobias.rischer@landtag-ltsh.de
Internet: www.sh-landtag.de
 
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Februar 2014