Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → SPD

EUROPA/1203: Strengere Regulierung von Schattenbanken längst überfällig


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 19. März 2012

AG Finanzen

Strengere Regulierung von Schattenbanken längst überfällig


Zu den Plänen der Europäischen Kommission, die Schattenbanken stärker zu regulieren, erklärt der zuständige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Manfred Zöllmer:

Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt die Initiative von EU-Kommissar Michel Barnier, die sogenannten Schattenbanken unter eine strengere Aufsicht zu stellen.

Die Bedeutung dieser Finanzmarktakteure, die ähnliche Geschäfte wie herkömmliche Banken betreiben, hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Weltweit beträgt ihr Umsatz rund 46 Billionen Euro. Obwohl sie bankähnliche Geschäfte betreiben, sind sie bisher kaum reguliert. Sie können ihre hochspekulativen Geschäfte unkontrolliert in einer Grauzone betreiben.

Die Bundesregierung hat es bisher sträflich versäumt die notwendigen Initiativen zur Schattenbankenregulierung zu ergreifen, obwohl von ihnen enorme Risiken für die Stabilität des Finanzsystems ausgehen. Es besteht insbesondere die Gefahr, daß hochriskante Geschäfte vom regulierten Bankensektor in den weitgehend unkontrollierten Schattenbankenbereich verlagert werden.

Umso wertvoller ist, daß zumindest auf EU-Ebene nunmehr ein Konsultationsprozeß eröffnet wird. Es darf aber nicht nur bei der öffentlichen Konsultation bleiben. Wir fordern eine effektive Regulierung, die auch verhindert, daß traditionelle Banken ihre Geschäfte zunehmend ins Schattenbankensystem auslagern. Dazu ist ein umfassender Ansatz im Rahmen der G-20 notwendig.

Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich tätig zu werden. Es darf nicht sein, daß die nächste Finanzmarktkrise von den Schattenbanken ausgelöst wird. Es darf kein Regulierungsgefälle zwischen Banken und Schattenbanken geben. Wir brauchen deshalb dringend eine Regulierung des Schattenbankensektors.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion


*


Quelle:
Pressemitteilung Nr. 304 vom 19. März 2012
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227-5 22 82, Fax: 030/227-5 68 69
E-Mail: presse@spdfraktion.de
Internet: www.spdfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. März 2012