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INNEN/2373: Sigmar Gabriel zum Tod von Peter Struck


SPD-Pressemitteilung 472/12 vom 19. Dezember 2012

Sigmar Gabriel zum Tod von Peter Struck

Am 19. Dezember 2012 ist der Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung, der ehemalige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion und ehemaliger Bundesminister der Verteidigung Peter Struck gestorben. Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Sigmar Gabriel würdigt ihn mit folgenden Worten:



"Die deutsche Sozialdemokratie trauert um Peter Struck. Der große und überzeugte Sozialdemokrat ist am heutigen Mittwoch im Alter von 69 Jahren gestorben. Sein plötzlicher Tod hinterlässt eine große und schmerzliche Lücke. Seine politischen wie menschlichen Spuren werden bleiben.

Peter Struck hat die politische Landschaft in Deutschland in den vergangenen zwei Jahrzehnten entscheidend mit geprägt. Er war eine echte Persönlichkeit, an der man sich gelegentlich produktiv reiben konnte, weil er stets ein Mann offener Worte war. Zugleich war Peter aber auch ein ruhender Pol in schwierigen Zeiten, der Orientierung zu geben vermochte - und zwar in der ihm eigenen Art, die auch bei denen Respekt erzeugte, die nicht immer seiner Meinung waren.

In seinen langjährigen parlamentarischen Ämtern als Parlamentarischer Geschäftsführer und als Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion hat sich Peter Struck nicht nur in der eigenen Fraktion ein außerordentlich hohes Maß an Vertrauen erworben. Er war auch unter vielen Kolleginnen und Kollegen anderer Fraktionen aufgrund seiner Verlässlichkeit, aber auch wegen seines unprätentiösen Auftretens, seiner Klarheit, Offenheit und Ehrlichkeit hoch geschätzt und geachtet. Für die SPD-Fraktion steht er als bedeutender Vorsitzender in einer Reihe mit Otto Wels und Herbert Wehner.

Peter Struck war mit Leib und Seele Parlamentarier, fast 30 Jahre gehörte er dem Deutschen Bundestag an. Und er hat sich um den Parlamentarismus in Deutschland verdient gemacht, weil er stets für einen selbstbewussten und starken Bundestag eintrat als gewichtiges und eigenständiges Gegenüber zur Bundesregierung. Aus Regierungskreisen manchmal spöttisch, aus dem Kreis aller Kolleginnen und Kollegen im Bundestag immer mit Stolz und Anerkennung ist als Ausdruck dieses Eintretens das 'Struck'sche Gesetz' sprichwörtlich geworden und hat Eingang gefunden in die deutsche Parlamentsgeschichte.

Auch das Amt des Bundesministers der Verteidigung nahm Peter Struck von 2002 bis 2005 mit vollem Elan und Einsatz wahr. Als durchsetzungsfähiger Fürsprecher für die Belange der Bundeswehr ging es ihm dennoch nicht allein um Haushaltsmittel, Standorte und Ausrüstung. Er hatte jederzeit ein offenes Ohr für die Anliegen und Sorgen der Soldatinnen und Soldaten, suchte das Gespräch und hat durch seine zahlreichen Truppenbesuche bei den Bundeswehrangehörigen die Wertschätzung und Zuneigung als ein zweiter "Soldatenvater" nach Georg Leber genossen. Sein Ansehen bei den Soldatinnen und Soldaten aller Dienstgrade ist bis heute hoch.

Peter Struck hat nicht zuletzt auch in seiner Zeit als Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung, zu dem er im Dezember 2010 gewählt worden war, sichtbare Spuren hinterlassen. Der Einsatz der Friedrich-Ebert-Stiftung für Demokratie und der Kampf gegen den Rechtsextremismus war deutliches Leitmotiv seiner Arbeit und trägt auch seine Handschrift.

Wir sind stolz, dass Peter Struck einer der Unseren war. Beinahe ein halbes Jahrhundert gehörte er der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands an. Wir haben ihm Außerordentliches zu verdanken und werden ihn nicht vergessen. Er war ein großer sozialer Demokrat und ein großer deutscher Sozialdemokrat. Seinen Einsatz für die soziale Demokratie in Deutschland wird die SPD nie vergessen."

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 472/12 vom 19. Dezember 2012
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Dezember 2012