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AFRIKA/913: Simbabwe - Kampagne gegen häusliche Gewalt, sexuelle Minderheiten ausgesperrt (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 3. Dezember 2010

Simbabwe: Kampagne gegen häusliche Gewalt - Sexuelle Minderheiten ausgesperrt


Bulawayo, Simbabwe, 3. Dezember (IPS) - In der simbabwischen Wirtschaftsmetropole Bulawayo haben die Sicherheitskräfte Vertretern sexueller Minderheiten die Teilnahme an einer Demonstration im Rahmen einer mehrtägigen Kampagne zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen untersagt.

Wie Sibonginkosi Sibanda vom 'Musasa-Projekt', der Veranstalterorganisation des 16-tägigen Events berichtete, wurden die Mitarbeiter des Zentrums für sexuelle Rechte (SRC) zum Verlassen der Protestaktion am 1. Dezember aufgefordert. Als Begründung hieß es, das Zentrum propagiere die gleichgeschlechtliche Liebe. Einer Vertreterin der Organisation zufolge, die sich Anonymität ausbat, wollte das SRC mit der Teilnahme an der Kundgebung auf die verbreitete Gewalt gegen Prostituierte und gegen die zunehmenden 'korrektiven' Vergewaltigungen von Lesben aufmerksam machen.

Simbabwe ist eines von vielen afrikanischen Ländern, in denen Homosexualität eine Straftat ist, und der sexuelle Missbrauch von Frauen mit angeblich homosexuellen Neigungen häufig als 'Umerziehungsakt' entschuldigt wird. Die Zahl dieser schweren Menschenrechtsverletzungen nehmen in Simbabwe und Südafrika immer weiter zu. Staatspräsident Robert Mugabe hat Homosexuellen wiederholt vorgeworfen, "schlimmer als Schweine und Hunde" zu sein. (Ende/IPS/kb/2010)


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Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 3. Dezember 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Dezember 2010