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LATEINAMERIKA/1052: Aufruf zur Unterschriftenaktion gegen Palmölplantagen in Kolumbien (INKOTA)


INKOTA - Mitteilung vom 14. Oktober 2009

Unterschriftenaktion gegen Palmölplantagen in Kolumbien verlängert


Die Aktion "Geben sie uns das Land zurück, Herr Präsident!" für die Palmölvertriebenen in Kolumbien ist bis zum 31.10.2009 verlängert worden. Im 12. November 2009 findet die Übergabeaktion an die kolumbianische Botschafterin in Berlin statt.


Afrokolumbianische Gemeinden brauchen Ihre Unterstützung.

Im Nordwesten Kolumbiens an der Grenze zu Panama wurden hunderte afrokolumbianische Familien gewaltsam vertrieben und der Urwald gerodet. Auf ihrem Land haben Agrar-Unternehmer illegal Ölpalm-Monokulturen angelegt. Ein großer Teil des Palmöls aus Kolumbien wird für "Bio"-Diesel und für die Stromerzeugung in Blockheizkraftwerken nach Europa exportiert. Doch die Vertriebenen wehren sich: Sie fordern Gerechtigkeit und sie wollen ihr Land zurück. Die Gemeinden versuchen seit Jahren, auf ihr Land zurückzukehren, werden aber immer wieder von paramilitärischen Gruppen unter Druck gesetzt. Dabei besitzen die vertriebenen Familien die kollektiven Landtitel, die vom Staat jedoch nicht durchgesetzt werden. Der kolumbianische Staat ist völkerrechtlich dazu verpflichtet, die Menschenrechte in seinem Land zu respektieren. Dazu zählt auch der Zugang zu Land.

Beteiligen Sie sich online an der Protestaktion "Geben sie uns das Land zurück, Herr Präsident!" und fordern Sie vom Präsidenten der Republik Kolumbien die Rückgabe von besetztem Land, dass nun für die Palmölproduktion genutzt wird.

Je mehr Menschen sich an der Aktion beteiligen, desto größer wird der Druck auf die kolumbianische Regierung. Jede Stimme zählt!

Unterstützen Sie den Protest der Vertriebenen unter:
www.inkota.de/agrosprit/protestmail


Der Text der Protest-Mail in deutsche Übersetzung lautet:

Sehr geehrter Herr Präsident Álvaro Uribe Vélez,

ich schreibe Ihnen aus Sorge um die Rechte auf Leben, persönliche Unversehrtheit, Nahrung, sowie das Recht auf Land der afrokolumbianischen Gemeinden am Jiguamiandó und Curvaradó in der Provinz Chocó. Das kollektive Land der Gemeinden wurde illegal besetzt und wird für die Pflanzung von Ölpalmen benutzt. Durch massive Abholzungen wird die Lebensgrundlage der Gemeinden zerstört. Gemeindemitglieder wurden bedroht, gefoltert und bei dem Versuch, auf ihr Land zurückzukehren, von Paramilitärs ermordet.

Um die internationalen Verpflichtungen der Menschenrechte, die der kolumbianische Staat vertraglich eingegangen ist, zu erfüllen, appelliere ich an Sie, umgehend Maßnahmen einzuleiten, welche:

die Rückgabe des besetzten Landes an die Gemeinden und ihre Rückkehr sicherstellen. Dies bezieht die Entschädigung für allen erlittenen Schaden, inklusive der Umweltschäden ein;

die Verantwortlichen für den illegalen Anbau von Ölpalmen auf dem Land der Gemeinden Jiguamiandó und Curvaradó zur Rechenschaft ziehen;

die begangenen Straftaten gegenüber den Mitgliedern der Gemeinden aufklären, die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und die paramilitärischen Gruppen im Gebiet endgültig auflösen;
die freie Entscheidung der Gemeinden über die Art und Weise der Nutzung ihres Landes respektieren.

Hochachtungsvoll,




Weitere Informationen unter:

www.inkota.de/agrosprit/protestmail

Hinweis der Schattenblick-Redaktion:
Weitere Informationen im Schattenblick auch unter:
www.schattenblick.de -> Infopool -> Bürger und Gesellschaft -> Fian
AKTION/118: Bericht zum Eilaktionsrundbrief Juli 2009 (FoodFirst)


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Quelle:
Mitteilung vom 14. Oktober 2009
INKOTA-netzwerk
Greifswalder Straße 33a, 10405 Berlin
Telefon: 030-4289111
E-Mail: schauerte@inkota.de
Internet: www.inkota.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Oktober 2009