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HOCHSCHULE/1499: Studiengänge vor und nach der Bologna-Reform untersucht (idw)


HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung - 12.03.2010

HoF Wittenberg: Studiengänge vor und nach der Bologna-Reform untersucht


Das Institut für Hochschulforschung hat in einer detaillierten Vergleichsanalyse Studiengänge in den Fächern Chemie, Maschinenbau und Soziologie an drei Universitätsstandorten vor und nach der Bologna-Reform untersucht. Die Studie zeigt, dass sich die Reformen weitgehend auf formale Aspekte beschränkt und kaum zu Neuerungen bei den Studieninhalten und Lehrformen geführt haben.

Analysiert wurden das Studienangebot und der jeweils zentrale Studiengang der drei Fächer. Im Fokus der Untersuchung stand die Frage, wie sich die Studiengänge und ihre Curricula tatsächlich im Zuge der Studienstrukturreform geändert haben, wo Neuerungen und wo Kontinuitäten zum alten Studiensystem zu verzeichnen sind. Die Studie basiert auf einen Bericht, der 2009 im Auftrag der Expertenkommission für Forschung und Innovation erstellt wurde.

Empirisch stützt sich die Untersuchung der Studiengänge auf einer Dokumentenanalyse, die sich auf die Studien- und Prüfungsordnungen und sonstige Studieninformationen konzentriert. Dieser Blick auf die Studiencurricula der Fächer wird ergänzt durch zwölf leitfadengestützte Experteninterviews mit Anbietern dieser Studiengänge. Dazu wurde vor Ort für jedes Fach jeweils ein Fachvertreter und für jede Universität ein Studienkoordinator auf Universitätsebene befragt.

Hinsichtlich der Studiencurricula lassen sich die
Untersuchungsergebnisse in fünf Punkten zusammenfassen:

1.) Es bestehen fachspezifische Unterschiede in den Reformansätzen von Maschinenbau, Chemie und Soziologie/Sozialwissenschaft.

2.) Es gibt kaum Innovationen in den Studieninhalten und Lehrformen; eine grundlegende inhaltliche bzw. didaktische Studienreform fand nicht statt.

3.) Die Umstellung war eine Studienstrukturreform mit umstrittenen formalen Innovationen.

4.) Aus Sicht der Fachvertreter drängt insbesondere das Problem der Überregulierung.

5.) Zum Umfang der Kontaktstudienzeit ist keine Trendaussage möglich.


Martin Winter / Yvonne Anger: Studiengänge vor und nach der Bologna-Reform. Vergleich von Studienangebot und Studiencurricula in den Fächern Chemie, Maschinenbau und Soziologie (HoF-Arbeitsbericht 1/2010). Hrsg. vom Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Wittenberg 2010, 310 S., ISSN 1436-3550, ISBN 978-3-937573-21-2; 15 Euro

Kostenloser Download:
http://www.hof.uni-halle.de/dateien/ab_1_2010.pdf

Weitere Informationen unter:
http://www.hof.uni-halle.de/aktuelles.htm

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution370


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung, HoF Wittenberg, 12.03.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. März 2010