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HOCHSCHULE/1699: Initiative ANKOM fördert Übergänge zwischen Beruf und Hochschule (idw)


Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) - 09.02.2012

Mit beruflicher Kompetenz im Studium punkten: ANKOM fördert Übergänge zwischen Beruf und Hochschule


Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die Projektträgerschaft für die neue Phase der Initiative ANKOM "Übergänge von der beruflichen in die hochschulische Bildung" übernommen. Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Initiative hat das Ziel, den Zugang von beruflich Qualifizierten an die Hochschulen zu fördern. In 20 Projekten wird ermittelt und erprobt, wie die Rahmenbedingungen für die Studienaufnahme von Berufstätigen verbessert werden können. Dazu werden Studienorganisation, Lehrmethoden, Beratung, Coaching sowie Fortbildungen untersucht. Die Projekte laufen bis Ende 2014.

Schwerpunktthemen des BIBB im Rahmen von ANKOM sind insbesondere die verbesserte Information und Beratung von interessierten Berufstätigen, die Ermittlung von Möglichkeiten der Verzahnung von beruflichen und hochschulischen Bildungsmaßnahmen sowie die auf die Berufspraxis zugeschnittene Gestaltung dualer Studienangebote.

"Mit der Initiative ANKOM werden stabile Brücken zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung gebaut", erklärt BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. "Wir wollen, dass mehr beruflich Qualifizierte, die studieren wollen, auch studieren können." Noch nie waren die Voraussetzungen so gut, beruflich Gelerntes durch Anrechnungsverfahren im Studium geltend zu machen. "Wer gut ausgebildet ist, hat beste Chancen, erfolgreich ein Studium zu absolvieren", betont Esser. So seien mittlerweile wichtige Schnittmengen zwischen beruflichen Qualifikationen und hochschulischen Anforderungen ermittelt, die auf ein Studium angerechnet werden können.

Positiv ist, dass sich der Anteil von beruflich Qualifizierten an den Studienanfängern nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von knapp 0,5 % im Jahr 2001 auf rund 1,9 % in 2010 fast vervierfacht hat. Mit einem Anteil von nur knapp 1 % aller Studierenden werden die Chancen allerdings immer noch zu wenig genutzt. "Um mehr beruflich Qualifizierte für ein Studium zu gewinnen, müssen die spezifischen Bedürfnisse bereits Berufstätiger im Studium und in der Hochschule berücksichtigt werden", so Esser. Deshalb sei es wichtig, dass auch die Hochschulen sich hierfür öffnen und Angebote entwickeln, die ein berufsbegleitendes oder berufsintegriertes Studium ermöglichen. Der BIBB-Präsident verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Notwendigkeit, mehr Angebote zum Erlernen von Studiertechniken zu schaffen. "Die Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung ist eine wichtige Maßnahme zur Attraktivitätssteigerung einer Berufsausbildung und damit zur Fachkräftesicherung", ist Esser überzeugt.

2005 hatte das BMBF die Initiative ANKOM ("Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge") gestartet, um die Übergänge zwischen Beruf und Hochschule zu fördern. In der ersten Förderphase ging es vor allem darum, Modelle zu entwickeln, mit denen berufliche Qualifikationen für das Studium - pauschal oder individuell - anerkannt werden. Diese Anrechnungsverfahren sind mittlerweile an einigen Hochschulen eingeführt. Auf dieser Grundlage sollen in der aktuellen Förderphase die Rahmenbedingungen sowie unterstützende Maßnahmen für ein erfolgreiches Studium unter Berücksichtigung der besonderen Lebensumstände bereits Berufstätiger entwickelt werden.

Wissenschaftlich begleitet wird die Initiative vom Institut für Hochschulforschung des Hochschul-Informationssystems (HIS-HF), unter dessen Leitung auch die Auftaktveranstaltung zur neuen Förderphase am 29. Februar in Berlin stattfindet.

Weitere Informationen zu ANKOM unter:
www.bibb.de/ankom
http://ankom.his.de/

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution630


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Andreas Pieper, 09.02.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2012