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MELDUNG/037: Ökologischer Fußabdruck für Lebensmittel - Kleine Schritte, große Wirkung (aid)


aid-PresseInfo Nr. 19/10 vom 12. Mai 2010

Ökologischer Fußabdruck

Kleine Schritte - große Wirkung


(aid) - Wir leben auf zu großem Fuß, was die ökologischen Auswirkungen unseres Essverhaltens betrifft. Doch es gibt gute Nachrichten: Bereits mit einfachen Maßnahmen kann jeder seinen "Ecological Footprint" verringern. Dazu rief Kathrin Meinhold von der Technischen Universität München die Besucher der diesjährigen Fachtagung des Verbandes für Unabhängige Gesundheitsberatung e. V. (UGB) auf, die vom 7. bis 8. Mai in Gießen stattfand. Jeder Deutsche beansprucht für seine Lebensweise eine Fläche von 4,0 gha (globale Hektar). Dieser Flächenbedarf entspricht seinem "Ökologischen Fußabdruck". Der Weltdurchschnitt liegt bei 3,6 gha pro Person. Für unsere Erde vertretbar wären aber nur 1,8 gha, so die Ernährungswissenschaftlerin.

Tendenziell lässt sich feststellen: Je wohlhabender eine Region, desto höher der Fußabdruck. Dieser gilt als sehr viel versprechender und ganzheitlicher Indikator, um die ökologische Nachhaltigkeit von Lebensmitteln zu bewerten. Forschungsergebnisse zeigen hierbei einen großen Unterschied zwischen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln auf. Mit 157 globalen Quadratmeter pro Kilogramm nehmen Rind- und Kalbfleisch den Spitzenplatz ein. Schaf- und Lammfleisch kommen auf 76, Geflügel auf 32 globalen Quadratmeter pro Kilogramm.

Schweinefleisch beansprucht 19. Während der Wert für Milch 14 und für Jogurt 17 beträgt, klettert er bei Eiscreme auf 43, bei Käse auf 111 und bei Butter auf 115, nimmt also mit steigender Verarbeitung zu. Kartoffeln, Gemüse und Obst schlagen mit 3 bis 5 globalen Quadratmeter pro Kilogramm zu Buche. Für eine nachhaltige Ernährung empfiehlt Meinhold ökologisch erzeugte sowie gering verarbeitete Lebensmittel zu bevorzugen, auf regionale und saisonale Erzeugnisse zu setzen und zu versuchen, keine Lebensmittel zu verschwenden. Ein Viertel aller Lebensmittel landet in Deutschland nämlich im Müll. Hierin sieht die Wissenschaftlerin ein einfaches, effektives Einsparpotenzial. Das allerwichtigste Kriterium für eine Ernährung mit kleinem "Fußabdruck" ist pflanzliche Ernährung.

aid, Irmingard Dexheimer

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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 19/10 vom 12. Mai 2010
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Mai 2010