Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → ERNÄHRUNG

HUNGER/241: Landwirtschaft - Entwicklungsländer müssen Produktion verdoppeln (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 7. Dezember 2010

Landwirtschaft: Entwicklungsländer müssen Produktion verdoppeln


Rom, 7. Dezember (IPS) - Um die rund neun Milliarden Menschen ernähren zu können, die aller Voraussicht nach bis 2050 die Erde bevölkern, muss die Nahrungsmittelproduktion um 70 Prozent gesteigert werden. Wobei die größte Herkulesaufgabe den Entwicklungsländern zufällt: Sie müssen ihr landwirtschaftliches Output verdoppeln.

Wie der UN-Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) in seinem neuen Bericht zur ländlichen Armut hervorhebt, ist gerade für diejenigen Staaten, in denen die ländliche Armut besonders verbreitet ist, das Ziel nur schwerlich zu erreichen. In Afrika südlich der Sahara beispielsweise ist der Anteil der Bauern, die in extremer Armut leben, mit 62 Prozent am höchsten. Dort ist ihre Zahl in den letzten zehn Jahren von 268 Millionen auf 306 Millionen gestiegen.

Südasien mit seinen 500 Millionen Armen konnte die Statistik in der letzten Dekade nur leicht schönen. In Lateinamerika und der Karibik lebten 2009 etwa elf Millionen Arme, 13 Prozent mehr als vor zwei Jahren, in Nahost und Nordafrika sechs Millionen, 14 Prozent mehr als 2008, als die globale Finanz- mit der weltweiten Ernährungs- und Energiekrise zusammenfiel.

Derzeit leben 70 Prozent der 1,4 Milliarden extrem Armen in den ländlichen Regionen. Immerhin konnten seit 2000 350 Millionen Menschen diesem Elend entkommen. "Um den Prozess voranzutreiben, sollten Regierungen, internationale Institutionen und Geber in die ländlichen Gebiete und den Aufbaut der lokalen Infrastruktur investieren", forderte der IFAD-Forscher Ed Heinemann. Darüber hinaus müsse gerade die arme Landbevölkerung auf die Gefahren und Risiken vorbereit werden, die sich infolge von Naturkatastrophen, dem unsicheren Zugang zu Land und dem Anstieg der Lebensmittelpreise ergeben. (Ende/IPS/kb/2010)


Links:
http://www.ifad.org/rpr2011/index.htm
http://ipsnews.net/news.asp?idnews=53781


*


Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 7. Dezember 2010
IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
vormals IPS-Inter Press Service Europa gGmbH
Marienstr. 19/20, 10117 Berlin
Telefon: 030 28 482 361, Fax: 030 28 482 369
E-Mail: redaktion@ipsnews.de
Internet: www.ipsnews.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Dezember 2010