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LANDWIRTSCHAFT/1621: Familienbetriebe - wichtige Rolle für die Ernährungssicherung (aid)


aid-Newsletter Nr. 34 vom 20. August 2014

Familienbetriebe in der Landwirtschaft

Wichtige Rolle für die Ernährungssicherung



(aid) - Familiengeführte Landwirtschaft ist der Schlüssel zur Ernährungssicherung einer Weltbevölkerung, die 2050 die 9-Milliarden-Grenze überschreiten wird, so die Einschätzung des Generaldirektors der FAO, José Graziano da Silva zum UN-Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe. Etwa 500 Millionen landwirtschaftliche Familienbetriebe erwirtschafteten verteilt über den ganzen Erdball mindestens 56 Prozent der Agrarproduktion weltweit, in manchen Regionen gehören sie laut da Silva sogar zu den Hauptproduzenten.

Um auch künftig die Ernährung sicherzustellen, müsste die Produktion nachhaltig erfolgen. Nichts käme dem Paradigma der nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion näher als "Family Farming". Es gelte diese Form der Landwirtschaft zu unterstützen, jedoch nicht in Konkurrenz zur ebenso wichtigen Erzeugung in Großbetrieben, sondern als sinnvolle Ergänzung. Man könne von Familienbetrieben eine Menge über nachhaltige Produktion lernen, die von Kleinbauern, mittleren Betrieben, aber auch von indigenen Bewohnern und traditionellen Gemeinschaften, Fischern, Nomaden oder Sammlern praktiziert würde.

Ein großer Teil des weltweiten Wissens über Nachhaltigkeit stamme von solchen Familienbetrieben. Wissen, das von Generation zu Generation weitergegeben und fortentwickelt wurde. Terrassenanlagen, Minimalbestelltechnik, konservierende Bodenbearbeitung seien nur einige Maßnahmen, die Bauern ermöglicht hätten, auch auf grenzwertigen Standorten Nahrungsmittel zu erzeugen. Ein Fazit des Direktors der Food and Agriculture Organization (FAO) lautet: Familienbetriebe sind nicht Teil des Problems, sondern im Gegenteil die Lösung für Ernährungssicherung und nachhaltige Entwicklung.

Friederike Heidenhof, www.aid.de


www.fao.org/family-farming-2014/en/
www.fao.org/about/who-we-are/director-gen/faodg-opinionarticles/detail/en/c/212364/

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Quelle:
aid-Newsletter 34 vom 20.8.2014
Herausgeber: aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
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53123 Bonn
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. August 2014