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STATISTIK/938: Ergebnisse der UFOP-Studie zum Winterrapsanbau zur Ernte 2011 (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 18. November 2010

Ergebnisse der UFOP-Studie zum Winterrapsanbau zur Ernte 2011

Rapsanbau erneut auf sehr hohem Niveau


Trotz widriger Bedingungen hat auch zur Ernte 2011 der Winterrapsanbau bei den deutschen Landwirten seinen hohen Stellenwert im Ackerbau behauptet. Mit rund 1,45 Millionen Hektar bleibt die prognostizierte Fläche bundesweit lediglich geringfügig unter dem Niveau der Ernte 2010. Allerdings sind die Bestände zu großen Teilen unter suboptimalen Voraussetzungen bestellt worden und weisen im Vergleich zu den Vorjahren Entwicklungsverzögerungen auf. Insofern ist die Erntefläche 2011 bei Winterraps sehr stark von den diesjährigen Witterungsbedingungen über Winter sowie gegebenenfalls auftretenden Auswinterungsereignissen abhängig. Darauf verweist die Union zur Förderung der Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP).

Auf Grundlage einer aktuellen Befragung von 5022 Landwirten im Zeitraum September/Oktober 2010 schätzt das von der UFOP beauftragte Marktforschungsunternehmen produkt+markt die Winterrapsanbaufläche zur Ernte 2011 auf 1,447 Millionen Hektar. Es ergibt sich gegenüber der Ernte 2010 eine nur geringfügig geringere Anbaufläche für Winterraps von bundesweit -1,5 Prozent oder -22.132 Hektar. Die absolute Anzahl der Rapsanbauer zur Ernte 2011 geht leicht zurück.

Die flächenstarke Fortführung des Rapsanbaus zur Ernte 2011 ist durch aufnahmefähige Märkte für heimisches Rapsöl sowohl in der Ernährungsindustrie als auch im Biokraftstoffsektor bedingt. Demnach wurden neben der langfristig geplanten Änderung aufgrund der Fruchtfolge (47 Prozent) Preisgründe mit 15 Prozent - i.d.R. gute Rapspreise - vorrangig als Gründe für eine Vergrößerung der Winterrapsfläche genannt.

Als Gründe für eine Verkleinerung der Winterrapsfläche wurden mit 35 Prozent langfristig geplante Änderungen aufgrund der Fruchtfolge und mit 29 Prozent schlechtes Wetter zur Aussaat 2010 angegeben. Der verstärkte Anbau anderer Kulturen mit 8 Prozent fällt im Vergleich zum Vorjahr als Grund für eine Einschränkung des Rapsanbaus etwas zurück, wobei auch in der diesjährigen Studie weitestgehend Mais als die dann bevorzugte Kulturart genannt wurde.

Die widrigen Bedingungen zur diesjährigen Winterrapsaussaat finden ihren Niederschlag sowohl in der überdurchschnittlich häufigen Nennung von schlechtem Wetter zur Aussaat 2010 bei den Gründen für eine Verkleinerung der Winterrapsanbaufläche als auch bei den Erhebungen zum Flächenumbruch. Demnach hatten zum Zeitpunkt der Befragung bereits 5 Prozent der Betriebe im Durchschnitt 9 Hektar Winterrapsfläche umgebrochen und weitere 6 Prozent der Betriebe erwarteten einen Umbruch noch.

Bei Betrachtung der Regionen ist insbesondere in Schleswig-Holstein mit -11,3 Prozent (-12.855 Hektar), in Bayern mit -8,6 Prozent (-13.140 Hektar) und in Nordrhein-Westfalen mit -5,5 Prozent (-3.801 Hektar) eine deutliche Reduzierung der Anbauflächen festzustellen. Dagegen ist in Sachsen-Anhalt mit +4,9 Prozent (+8.308 Hektar) und in Mecklenburg-Vorpommern mit +2,0 Prozent (+5.140 Hektar) eine moderate Flächenausdehnung zu verzeichnen.

Das Ranking der Bundesländer nach Anbauflächen führt Mecklenburg-Vorpommern mit ca. 257.000 Hektar nach wie vor deutlich an. Sachsen-Anhalt folgt mit ca. 179.000 Hektar. Nahe beieinander liegen Bayern mit ca. 139.000 Hektar, Sachsen mit ca. 135.000 Hektar sowie Brandenburg und Niedersachsen mit je ca. 133.000 Hektar. Thüringen weist einen Rapsanbau um 121.000 Hektar aus und Schleswig-Holstein folgt mit einer Rapsfläche um 101.000 Hektar. Die Bundesländer Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz/Saarland bilden den Schluss mit jeweils deutlich unter 100.000 Hektar Winterrapsfläche.

Bezogen auf den Rapsanbau in Deutschland insgesamt sind Vorkontrakte mit Abnehmern, die eine Preisregelung enthalten, bisher von 26 Prozent der rapsanbauenden Betriebe abgeschlossen worden oder sind in der Planung. Der Schwerpunkt der Vertragsabschlüsse liegt in den neuen Bundesländern. Die durchschnittliche kontrahierte Rapsmenge liegt mit 153 Tonnen zur Ernte 2011 im Vergleich zum Vorjahr mit seinerzeit angegebenen 221 Tonnen allerdings deutlich niedriger.

Bereits seit 15 Jahren präsentiert die UFOP Anfang November eine Prognose der Anbaufläche von Winterraps zur Ernte des darauf folgenden Jahres. Dieser Service der UFOP erlaubt frühzeitig eine sehr exakte Schätzung der Winterrapsanbaufläche des folgenden Erntejahres sowohl auf Bundesebene als auch für die einzelnen Bundesländer. Die UFOP-Rapsflächenstudie ist von allen Marktpartnern der Agrar- und Ernährungswirtschaft anerkannt und wird für Markteinschätzung, Kalkulationen und als Grundlage für Planungen genutzt.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. November 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. November 2010