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VERBAND/1546: Pflanzenzüchtung sichert Lohn und Brot (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 30. September 2009

Pflanzenzüchtung sichert Lohn und Brot

Pflanzenzüchtungstag des DBV stieß auf reges Interesse


"Pflanzenzüchtung kann erfolgreich zur Sicherung der Welternährung beitragen und helfen, die großen Herausforderungen der Klimaveränderungen zu bewältigen. Forschung und Züchter müssen dazu zielorientiert und innovationsbereit vorgehen, die Politik ist gefordert, die dafür notwendigen Rahmenbedingungen verantwortungsvoll zu setzen." Dies erklärte Joachim Rukwied, der Vorsitzende des DBV-Fachausschusses für Saatgutfragen und Präsident des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg in seiner Eröffnungsrede auf dem ersten Pflanzenzüchtungstag des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Gerade in Deutschland und Europa bestimmten nicht Großkonzerne, sondern mittelständige Zuchtunternehmen den Erfolg der Pflanzenzüchtung. Züchterischer Erfolg ist unbedingt notwendig, weil die Weltbevölkerung bis 2030 um fast 2 Milliarden Menschen ansteigen werde. Diese Menschen müssten zusätzlich zu den fast 1 Milliarde Hungernden ernährt werden. Experten gehen davon aus, dass dazu Ertragssteigerungen von mindestens 60 Prozent notwendig seien. Hinzu kämen Klimaveränderung und Witterungsextreme, so dass die Ernten unter immer härteren und extremeren Bedingungen heranwachsen müssten. Da auch die landwirtschaftlich nutzbare Fläche begrenzt ausdehnbar sei, liege der Schlüssel zu den Problemlösungen in der Ertrags- und Qualitätsverbesserung durch Züchtung, betonte Rukwied. Die Pflanzenzüchtung könne sicherstellen, dass Mais, Reis, Weizen und Soja, die derzeit zwei Drittel der Weltbevölkerung ernährten, auch den klimatischen Veränderungen angepasst würden.

Den Segen der Pflanzenzüchtung gebe es nicht zum Nulltarif. Dr. Reinhard Müller vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter zeigte den langen und beschwerlichen Weg bis zu einer neuen Pflanzensorte auf. Welche Anforderungen die Landwirtschaft letztlich an neue Getreidesorten stellt, thematisierte Marco Gemballa, Vizepräsident des Bauernverbandes in Mecklenburg-Vorpommern. Viel Anklang fanden die Vorträge zu Züchtungsmethoden von Dr. Hartl (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft) und Züchtungsperspektiven von Thomas Blumtritt von der KWS Lochow GmbH, sowie den Möglichkeiten und Grenzen der Pflanzenzüchtung, die Dr. Snowdon von der Justus-Liebig-Universität Gießen erläuterte.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 30. September 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Oktober 2009