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VERBAND/1583: Zum Neuen Jahr 2010! (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 21. Dezember 2009

Zum Neuen Jahr 2010!


Liebe Bäuerinnen und Bauern, liebe Kolleginnen und Kollegen in der Landwirtschaft, der Jahreswechsel ist eine gute Zeit, um nach einem anstrengenden und intensiven Jahr inne zu halten. Was hat das Jahr 2009 für unseren Berufsstand gebracht? Und was haben die vergangenen Monate, für Ihren Betrieb, für Ihren Hof bedeutet?

Kein Zweifel, vor allem bei Milch, im Ackerbau und bei den Sonderkulturen hat die globale Wirtschafts- und Finanzkrise auch uns Bauern voll erwischt. 2009 hat uns eindringlich bestätigt, dass wir für extreme Preiseinbrüche weiterhin Sicherheitsnetze brauchen, insbesondere bei Butter und Milchpulver. Wir haben als Bauernverband wirksame Konjunkturpakete für die Landwirtschaft eingefordert und bei der Politik erstritten: Unter anderem die Entlastung beim Agrardiesel, die Liquiditätshilfe-Darlehen, die Beitragssenkungen bei der landwirtschaftlichen Unfall- und Krankenversicherung und nicht zuletzt auch die Grünland- und Kuhprämie. Aus Protest gegen die überhöhten Düngemittelpreise haben wir als Interessensvertretung der Landwirtschaft außerdem die Düngemittelindustrie und den Landhandel öffentlich angezählt. Auch hier hat sich etwas bewegt, ebenso bei den Molkereien: Als der Preise international anzogen, haben sie höhere Preisabschlüsse bei den Discountern durchgesetzt - erstmals gemeinsam.

Was wir als Bauernverband für Sie, Ihren Betrieb und für die deutsche Landwirtschaft einfordern, ist nichts anderes als eine gelebte soziale Marktwirtschaft. Wir wollen Märkte, die staatlich flankiert sind. Deswegen haben wir auch zur EU-Milchquote eine klare Position: Wir akzeptieren, dass sie 2015 endet. Seit Jahren wurde sie immer öfter gegen uns als größtes Erzeugerland eingesetzt, zuletzt bei der Quotenerhöhung im Health Check. De facto hat sie ihre Wirkung am Markt längst verloren. Um uns für den Markt fit zu machen, brauchen wir starke Erzeugergemeinschaften und starke Molkereigenossenschaften der Bauern.

Mit allem Nachdruck verfolgen wir weitere Zwischenziele. So brauchen wir die Hilfe des Bundes beim Neuaufbau privat getragener Marketing-Initiativen um unseren Absatz anzukurbeln. Wir wollen einen Informationsvorsprung für alle Mitglieder des Bauernverbandes durch die Marktinformationen der AMI sichern. Ein wirksamer Bürokratieabbau ist eine Daueraufgabe, Tierschutzauflagen dürfen nicht zum Hemmschuh für unsere Betriebe werden. Wir streiten für modernere Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, damit uns nicht noch mehr landwirtschaftliche Fläche entzogen wird. Die Senkung des Agrardieselsteuersatzes auf französisches Niveau bleibt für uns ein ganz wichtiger Punkt. Auf europäischer Ebene setzen wir uns für die Direktzahlungen auch nach 2013 ein, damit die Grundabsicherung für die Bauern verlässlich bleibt. National hingegen brauchen wir den Durchbruch bei einer steuerlichen Risikoausgleichsrücklage gegen schwankende Märkte.

Jeder weiß es: Solche Ergebnisse, solche Entlastungen lassen sich politisch nur durch einen geeinten und starken Bauernverband durchsetzen. Deswegen wollen wir offen und ohne Ausnahmen auf alle unsere Mitglieder und Kollegen zugehen und unsere wichtigste Aufgabe an oberster Stelle sehen: Wir Bäuerinnen und Bauern müssen die uns anvertrauten Ressourcen so bewirtschaften, dass wir die Menschen ausreichend ernähren und auch in zunehmendem Maße nachwachsende Rohstoffe liefern können. Die Landwirtschaft erbringt unverzichtbare Leistung für eine funktionierende Gesellschaft. Die Öffentlichkeit muss diesen Wert unserer Arbeit neu schätzen lernen. Der Bauernverband wird nicht ruhen und dafür kämpfen, dass alle Bäuerinnen und Bauern letztlich den Lohn für ihre Arbeit erhalten, den Sie wirklich verdient haben. Dafür benötigen wir auch Ihre Unterstützung, denn nur gemeinsam sind wir stark. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie in Verbundenheit ein gesegnetes Weihnachtsfest, Gesundheit, Glück und viel Erfolg im neuen Jahr 2010!

Gerd Sonnleitner
Präsident des Deutschen Bauernverbandes


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Quelle:
Pressemitteilung vom 21. Dezember 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Dezember 2009