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VERBAND/1604: Keine Angst vor der Öffentlichkeit (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 18. März 2010

Keine Angst vor der Öffentlichkeit

DBV-Präsident bezieht in der dbk "Klartext"


Es spreche für den neuen EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Ciolos, dass er unmittelbar nach seiner Ernennung den direkten Kontakt und die Aussprache mit dem landwirtschaftlichen Berufsstand gesucht hat. "Ciolos hat auf mich einen kompetenten und starken Eindruck gemacht, er bringt ein profundes agrarpolitisches Fachwissen und auch schon beachtliche politische Erfahrung mit. Und er scheint Diplomat genug zu sein, um in Brüssel nicht gleich in jedes Fettnäpfchen zu treten". Dies schrieb Gerd Sonnleitner, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in der Rubrik "Klartext" der Deutschen Bauern Korrespondenz "dbk", der Mitgliedszeitschrift des DBV.

Im Zuge der Diskussion um die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik nach 2013 müssten alle Anstrengungen darauf gerichtet werden, dass es zu einer radikalen Reformdiskussion komme. "Was wir brauchen, ist eine behutsame Weiterentwicklung der Agrarpolitik", betonte Sonnleitner. Seiner Ansicht nach könne das nur heißen, eine stärkere Marktorientierung in der Landwirtschaft mit agrarpolitischen Instrumenten zu flankieren. Einerseits müssten extreme Marktschwankungen aufgefangen werden und die Markttransparenz verbessert werden. Andererseits sollten mit einer finanziellen Grundabsicherung die Nahrungsmittelproduktion garantiert und auch die weiteren gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft finanziell honoriert werden.

Sonnleitner machte deutlich, dass es mehr als jemals zuvor bei der künftigen Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013 eine öffentliche Debatte geben werde. Diese werde nicht zuletzt auch von den Medien maßgeblich mitbestimmt. "Seien wir aber ehrlich: Wollen wir dabei ernsthaft erwarten, dass eine Tageszeitung, ein Rundfunk oder das Fernsehen eins zu eins unsere Spezialisten-Sprache, unser Agrar-"Chinesisch" übernehmen?", fragte Sonnleitner. Vielmehr sei es "unsere Pflicht und unsere Chance, die Anliegen und Forderungen von Landwirtschaft und Berufsstand verständlich und in Kurzform zu übersetzen" und auch sympathisch anzubringen. Denn wir wollen doch letztlich die Mitbürger, die Verbraucher - und die Steuerzahler - für uns gewinnen, und zwar auch mit dem Einverständnis, dass Agrarpolitik etwas kosten muss", so Sonnleitner. In diesem Zusammenhang empfahl er, dass "wir uns doppelt anstrengen, damit Aufklärung und objektive Informationsvermittlung auch in der Berichterstattung über die Agrarpolitik die Vorderhand behalten - nicht zuletzt bei der Diskussion des EU-Agrarbudgets".


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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. März 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
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Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2010