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VERBAND/1620: "Landwirte übernehmen Verantwortung für die Gesellschaft" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 27. Mai 2010

"Landwirte übernehmen Verantwortung für die Gesellschaft"

Kreisbauernverband Delitzsch feiert 20-jähriges Bestehen


"Für mich steht fest: Wir Landwirte können aus der Krise viel Selbstbewusstsein schöpfen! Würden die Finanzmärkte so reguliert wie die Landwirtschaft, dann wäre dies alles nicht passiert". Dies erklärte Gerd Sonnleitner, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Kreisbauernverbandes Delitzsch in Sachsen am 25. Mai 2010. Denn Landwirte würden Verantwortung nicht nur für Betrieb und für Familie ernst nehmen, sondern auch für Mitarbeiter, für die ländlichen Räume und für den Tier-, Natur- und Umweltschutz. Darüber hinaus würden sie in Generationen denken und damit Nachhaltigkeit leben. Sonnleitner appellierte in diesem Zusammenhang an die Politik, in der Krise die richtigen Gegenmaßnahmen zu treffen und vor allem die Verursacher der Krise in die Verantwortung zu nehmen.

Die aktuelle Krise sei kein gutes Vorzeichen für die Diskussion über die Zukunft der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik nach 2013. "Wir sind davon überzeugt: Bürger und Bauern brauchen auch nach 2013 eine starke EU-Agrarpolitik", sagte Sonnleitner. Grundsätzlich fordere der Bauernverband, dass die EU-Agrarpolitik ab 2014 wieder einheitlicher gestaltet werde. So hätten die meisten anderen Staaten der Alt-"EU-15" den Umstieg auf eine Flächenprämie noch nicht vollzogen und müssten jetzt nachziehen. Insgesamt sind nach Ansicht Sonnleitner für die EU-Agrarpolitik zumindest wie bislang ca. 60 Milliarden Euro pro Jahr für die Finanzierung einer verlässlichen ersten Säule und zweiten Säule notwendig. "Der Betrag macht nicht einmal 1 Prozent aller öffentlichen Ausgaben in der EU aus", hob der DBV-Präsident hervor.

Eine der wichtigsten Aufgaben für den Berufsstand sei Bildung, Ausbildung und Forschung als Schlüssel für die künftige Entwicklung. "Bildung, Ausbildung und Forschung muss noch stärker auf die Tagesordnung. Dies muss unser Top-Thema in den nächsten Jahren werden", stellte Sonnleitner fest. Er wies darauf hin, dass der demografische Wandel und Fachkräftemangel zu einem "Kampf" um gute Leute führen wird. Daher plane der Bauernverband ein bundesweites Netzwerk zur besseren Darstellung der Agrarberufe. "Hier werden wir deutlich in der Öffentlichkeit aufzeigen, wie viel unsere grünen Berufe zu bieten haben. In kaum einem anderen Beruf ist eine solch große Vielseitigkeit gefordert, was großes Fachwissen voraussetzt", so Sonnleitner.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 27. Mai 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2010