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VERBAND/1656: "Landwirte müssen Öffentlichkeitsarbeit aktiv betreiben" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 25. November 2010

Rukwied: "Landwirte müssen Öffentlichkeitsarbeit aktiv betreiben"

Perspektivforum Öffentlichkeitsarbeit 2020 der deutschen Landwirtschaft


"Wenn die Landwirtschaft den wissenschaftlich-technischen Fortschritt sehr schnell in der Praxis umsetzt, bedeutet dies nicht automatisch, dass die Gesellschaft dies akzeptiert." Das betonte der Vorsitzende des Fachausschusses für Öffentlichkeitsarbeit im Deutschen Bauernverband (DBV), Joachim Rukwied, auf dem Perspektivforum "Öffentlichkeitsarbeit 2020 der deutschen Landwirtschaft". Es sei derzeit äußerst schwierig, Modernisierungen in der Landwirtschaft der Bevölkerung nahe zu bringen. Gegenwärtig erlebe die Landwirtschaft in Teilen der Gesellschaft Akzeptanzprobleme bei der Tierhaltung und beim Tierschutz. Die Medien- und Verbraucherwelt sei hier häufig eine völlig andere als die reale, die Ökonomie berücksichtigende Welt in den Märkten. Auch in der Agrarpolitik gebe es große Unterschiede zwischen Medienwelt und Lebenswirklichkeit. Umso wichtiger sei es für den Berufsstand und die gesamte Agrar- und Ernährungswirtschaft in der Öffentlichkeit über das wahre Bild der Landwirtschaft und der Ernährung aufzuklären.

Rukwied bezeichnete es als Stärke der Landwirtschaft, dass "landwirtschaftliche Themen meist mit persönlicher Betroffenheit zu tun haben. Jeder kann irgendwie mitreden". Daher sei die Landwirtschaft auch ein Medienthema. Gleichzeitig habe sich aber der Großteil der Bevölkerung vom landwirtschaftlichen Denken und Handeln weit entfernt, "sie idealisiert und romantisiert die Landwirtschaft", betonte Rukwied. Heute hätten Verbraucher den Anspruch, dass Tiere - wie früher - auf Stroh gehalten werden, unabhängig von hygienischen Aspekten. Dass es in der Realität oft anders aussehe, sei schwer vermittelbar. "Das Leben auf dem Land wird aus der Stadtwohnung betrachtet. Die Bauernfamilien werden geschätzt - sie haben ein gutes Image. Aber skeptisch blickt man auf die Arbeitsweise der Bauern", fasste Rukwied zusammen.

Die heutige Generation sei längst im Zeitalter der permanenten Kommunikation angekommen. Nirgendwo könne man die Globalisierung so deutlich erkennen wie in der Medienwelt. "Welche Informationen erreichen unsere Mitbürger, welche bleiben bei dieser Medienvielfalt und Informationsflut nachhaltig haften, welche prägen unsere Meinungen?", hinterfragte daher Rukwied kritisch.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. November 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. November 2010