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VERBAND/1891: Bauernverband diskutiert "Milchpolitischen Forderungskatalog" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 21. Januar 2013

Bauernverband diskutiert "Milchpolitischen Forderungskatalog"

DBV-Fachforum Milch anlässlich der Grünen Woche



"Ohne die Tierhaltung hat die deutsche Landwirtschaft keine Zukunft und viele Regionen in Deutschland können nicht in dem hervorragenden Zustand gehalten werden, wie dies gegenwärtig der Fall ist." Dies sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf dem DBV-Milchforum "Damit wir auch morgen noch melken können - Forderungen der Milcherzeuger an eine nachhaltig ausgerichtete Milchpolitik" anlässlich der Internationalen Grünen Woche 2013 in Berlin. Um ökonomisch wirtschaften zu können, benötigten die Tierhalter entsprechende Rahmenbedingungen. Als völlig inakzeptabel bewertete Rukwied indes, dass deutsche Landwirte als "Massentierhalter" bezeichnet würden. Vielmehr erwarte er Sachlichkeit und mehr Fairness in der weiteren Diskussion.

DBV-Vizepräsident Udo Folgart betonte, dass das Jahr 2013 mit Bundestagswahl und den Landtagswahlen in Bayern und Hessen sowie gestern in Niedersachen ein Jahr mit wichtigen politischen Weichenstellungen sei. Daher arbeite der DBV an einem "Milchpolitischen Forderungskatalog", der den Politikern aller Parteien dazu diene, erfolgreiche Milchpolitik für die deutschen Milchbauern machen zu können.

Zunächst verdeutliche der Milchpolitische Forderungskatalog, der aktuell in den Gremien des Bauernverbandes diskutiert werde, dass Deutschland das größte Milcherzeugungsland in der Europäischen Union sei und die EU selbst größter Milcherzeuger weltweit ist. Um diese Position zu festigen, sei die Markt- und Wettbewerbsorientierung der Milchwirtschaft unverzichtbar, mahnte Folgart. Auch müssten die Chancen einer stärkeren Exportorientierung weiter aktiv genutzt werden.

Im Milchpolitischen Forderungskatalog heißt es weiter, dass die deutsche und europäische Politik aufgefordert sei, "die starke Stellung der deutschen Milchwirtschaft nicht durch wettbewerbsverzerrende Regulierung und einseitige Produktionskosten steigernde Vorgaben zu gefährden. Vielmehr soll die Politik ermutigende politische Signale für eine unternehmerische und nachhaltige Milchwirtschaft in Deutschland setzen". Die heimischen Märkte müsse die deutsche Milchwirtschaft weiterhin voll im Blick haben und nutzen. Überdies würden laut DBV-Forderungskatalog auch die Exportmärkte immer größere Bedeutung gewinnen, wie der Milchpräsident betonte. Hier müsse ein verbesserter Marktzugang den Markteintritt in Länder außerhalb des EU-Binnenmarktes erleichtern.

Für die Milchviehbetriebe selbst sehen die Milchpolitischen Forderungen des DBV eine starke Investitionsförderung vor. Dabei müsse die Steigerung der betrieblichen Effizienz weiterhin das Ziel der Investitionsförderung bleiben und konsequent Ressourcen- und damit auch Klimaeffizienz umsetzen. Zudem verdeutlicht der Forderungskatalog laut Präsident Folgart, dass die Milchviehbetriebe "Greening" aufgrund ihres zumeist hohen Grünlandanteils und zahlreicher Cross-Compliance-Vorschriften schon in hohem Maße praktizieren.

Neben der Neuabgrenzung benachteiligter Gebiete und gesetzlichen Veränderungen beim Stallbau positioniert sich der DBV im Forderungskatalog auch zum Thema Tierschutz. Hier spreche sich der Berufsstand klar für einen wissenschaftlich begründbaren und praxistauglichen Tierschutz aus. Der Forderungskatalog mache aber auch deutlich, dass nationale Alleingänge zu Wettbewerbsverzerrungen führten und dem Standort Deutschland genauso schaden würden wie dem Tierschutz selbst.

Eine klare Absage erteile der "Milchkatalog" einer allgemeinen Verzichts- und Extensivierungsstrategie, wie Folgart erklärte. Der Schlüssel für die Erfordernisse des 21. Jahrhunderts läge vielmehr in der Steigerung der Produktivität und der Effizienz bei gleichzeitig nachhaltiger Bewirtschaftung. Daher sei auch die Agrarforschung im Milchpolitischen Forderungskatalog ein zentrales Thema.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 21. Januar 2013
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Januar 2013