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VERBAND/2276: "Grüne Woche 2018 ein Leuchtturm der Branche" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 26. Januar 2018

"Grüne Woche 2018 ein Leuchtturm der Branche"

Rukwied: Positive Bilanz über Verbraucherdialog und agrarpolitische Gespräche


Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, hat in einer vorläufigen Bilanz die diesjährige Internationale Grüne Woche als Leuchtturm der Branche der Land- und Ernährungswirtschaft zu Beginn des Jahres bezeichnet. "Die Grüne Woche ist nach wie vor ein Publikumsmagnet und ein agrarpolitisches Forum ersten Ranges. Die vielseitigen Informations- und Diskussionsangebote über die innovativen Entwicklungen und Veränderungen der modernen Land- und Ernährungswirtschaft wurden mit großem Interesse aufgegriffen und von den Verbrauchern genutzt", resümierte der Bauernpräsident.

Allein der ErlebnisBauernhof mit seiner neuen Gestaltung und dem Darstellungsmix aus Natürlichkeit und modernster Technologie habe bis drei Tage vor Messeschluss mehr Besucher angezogen als vergangenes Jahr. Bis zum Ende der Grünen Woche 2018 werden 100 AgrarScouts aus der Landwirtschaft den Besuchern für zum Teil sehr detaillierte Gespräche über die heutigen Arbeitsmethoden der deutschen Landwirtschaft zur Verfügung gestanden haben. "Besonders interessiert waren die Besucher am Fortschritt und der Veränderung bei den Haltungsbedingungen der Tiere, bei Pflanzenschutz und Düngung im Ackerbau sowie an den verstärkten Anstrengungen zur Verbesserung des Umweltschutzes und der Artenvielfalt. Die modernen digitalen Techniken mit ihren Perspektiven für verbessertes Tierwohl und Umweltschutz faszinierten die Besucher. Die überwiegend positiven Reaktionen zur modernen Landwirtschaft und zu den Leistungen der Bauernfamilien beweisen auch, dass die Landwirtschaft nach wie vor in der Gesellschaft große Anerkennung genießt und fest verankert ist", hob Rukwied hervor.

In den zahlreichen agrarpolitischen Gesprächen auf der Grünen Woche hätten die Reform der EU-Agrarpolitik nach 2020 und die Ankündigung der EU-Kommission, die Erzeuger in der Lebensmittelkette zu stärken, zentrale Bedeutung eingenommen. "Die Kontrolle und Beschränkung der Einkaufsmacht der großen Handelsketten ist für die Bauern überlebenswichtig. Konkret müssen EU-Mindestregeln zum Verbot unfairer Einkaufspraktiken geschaffen werden wie festgelegte Zahlungsfristen, Verbot nachträglicher Rabatte ohne Gegenleistung wie bei den sogenannten Hochzeitsrabatten. Das höchstrichterliche Urteil des Bundesgerichtshofes von dieser Woche zu den von Edeka geforderten Rabatten bei der Übernahme der Plusmärkte, wonach die Hochzeitsrabatte unzulässig sind, ist eine Bestätigung der Auffassung des DBV. Die missbräuchliche Ausnutzung von Marktmacht in der Lebensmittellieferkette und insbesondere des hochkonzentrierten Lebensmitteleinzelhandels muss begrenzt werden", betonte Rukwied.

In der Diskussion über die Reform der EU-Agrarpolitik nach 2020 unterstrich Rukwied erneut seine Unterstützung von EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger, der im Rahmen des Mehrjährigen Finanzrahmens von 2021 bis 2027 von den Mitgliedstaaten der EU für zusätzliche Aufgaben auch zusätzliche Finanzmittel forderte. "Die Förderung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume muss auch in Zukunft zentrale europäische Aufgabe sein. Deshalb ist der Agrarhaushalt in seinem derzeitigen Umfang voll berechtigt", erklärte Rukwied.

Die Ziele von EU-Agrarkommissar Phil Hogan für die EU-Agrarförderung nach 2020 würden vom DBV geteilt: sichere Lebensmittelversorgung, Investition, Innovation, Digitalisierung, Förderung der Junglandwirte, besseres Risikomanagement sowie Umwelt- und Klimaleistungen seien wichtige Aufgaben der Förderung in den kommenden Jahren, erklärte Rukwied. Er hatte mit dem Kommissar auf der Grünen Woche mehrere ausführliche Gespräche geführt. "Als DBV wollen wir das kombinierte Förderangebot aus Direktzahlungen und zusätzlichen Maßnahmen für Umwelt und Investitionen fortsetzen. Wichtig ist jedoch, es zu vereinfachen und Bürokratie abzubauen", so Rukwied.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 26. Januar 2018
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Januar 2018

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