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WISSENSCHAFT/1280: Perspektiven für die Wissenschaftssysteme der Balkanländer (idw)


Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina - 22.07.2015

Perspektiven für die Wissenschaftssysteme der Balkanländer


Eine konsequente Annäherung an die Europäische Union ist eine wichtige Voraussetzung bei der Weiterentwicklung der Wissenschaftssysteme in den Balkanländern. Dies ist eines der Ergebnisse der ersten gemeinsamen Wissenschaftskonferenz zur Region Westlicher Balkan, die vom 15. bis 17. Juli an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle und in Berlin stattgefunden hat. Die Konferenz ist Teil der zwischenstaatlichen Initiative Westlicher Balkan, an der die deutsche Bundesregierung, die südosteuropäischen Staaten inklusive Kroatien und Slowenien, sowie Frankreich, Italien und Österreich und die EU-Kommission beteiligt sind.


Ziel der Initiative ist es, Strategien für die internationale Kooperation der Westbalkanländer in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu entwickeln. Für den Themenbereich Wissenschaft und Gesellschaft hat die Leopoldina auf Anregung der deutschen Bundesregierung die Federführung übernommen.

Die Teilnehmer der Konferenz Ž Nationalakademien, Rektorenkonferenzen und Wissenschaftler, sowie mit Beobachterstatus Vertreter der Bundesregierung, der EU-Kommission und der Botschaften der beteiligten Staaten in Deutschland Ž diskutierten über aktuelle Herausforderungen für die Wissenschaftssysteme in den Staaten des westlichen Balkans. Dazu zählen die Finanzierung von Forschung und Hochschulen, die Doktorandenausbildung, die Abwanderungen qualifizierter Wissenschaftler, Hürden beim Zugang zu EU-finanzierten Forschungsprojekten sowie Defizite in der Internationalisierung der Hochschulen und Forschungsinstitute.

Die Ergebnisse der Konferenz werden in einer gemeinsamen Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Wissenschaftssysteme und Stärkung der Kooperation zwischen den Westbalkanländern zusammengefasst. Diese Empfehlungen werden beim nächsten Westbalkan-Gipfel der Regierungschefs und Außenminister am 26. und 27. August in Wien eingebracht. Die Treffen der gemeinsamen Wissenschaftskonferenz werden zunächst bis 2018 weitergeführt, unter anderem mit jährlichen Konferenzen aller beteiligten Länder und Institutionen.

Zu den Westbalkanländern zählen Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien. Albanien, Mazedonien, Montenegro und Serbien sind EU-Beitrittskandidaten. Bosnien und Herzegowina sowie Kosovo sind potenzielle Beitrittskandidaten, mit denen noch keine Beitrittsverhandlungen aufgenommen wurden.

Die erste gemeinsame Wissenschaftskonferenz der zwischenstaatlichen Initiative Westlicher Balkan wurde von der Leopoldina in enger Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt, dem Auswärtigen Amt, der Alexander von Humboldt Stiftung und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ausgerichtet.


Weitere Informationen unter:
http://www.leopoldina.org/de/jsc

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution743

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina,
Caroline Wichmann, 22.07.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juli 2015

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