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GEWERKSCHAFT/253: Buß- und Bettag - Aktionstag für mehr Personal in der Altenpflege (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 16. November 2016

Buß- und Bettag: Aktionstag für mehr Personal in der Altenpflege - Pflegeversicherung besser finanzieren


Berlin, 16.11.2016 - Anlässlich der Abschaffung des Buß- und Bettags als arbeitsfreiem Feiertag macht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit einem Aktionstag am heutigen Mittwoch auf den Personalmangel in der stationären Altenpflege aufmerksam. Dabei sollen mehr als 35.000 Postkarten in Einrichtungen der stationären Altenpflege verteilt und auf die unverzichtbare Arbeit der Beschäftigten hingewiesen werden. ver.di fordert vom Gesetzgeber die schnelle Umsetzung einer bundeseinheitlichen Personalbemessung. Der Buß- und Bettag war bundesweit mit Wirkung ab 1995 abgeschafft worden, um damit den Arbeitgeberbeitrag für die Pflegeversicherung zu finanzieren.

Der Wettbewerbsdruck in den Einrichtungen der Altenpflege führe zu Personaleinsparungen, immer höherer Gesundheitsbelastung der Beschäftigten und bei tariflosen Arbeitgebern zu Armutslöhnen statt fairer Bezahlung. "Beruflich Pflegende brauchen keine Sonntagsreden, sondern eine echte Wertschätzung durch höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Wer andere pflegt, darf dabei selbst nicht krank werden. Wir fordern eine bundeseinheitliche Personalbemessung", betont Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. Um den akuten Fachkräftemangel zu beseitigen, müsse die Altenpflege deutlich attraktiver werden. Außerdem könne es eine gute Pflegequalität nur mit ausrechend Personal geben.

Allerdings müsse schon jetzt fast die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner in der stationären Altenpflege Sozialhilfe beantragen. Um diese Situation nachhaltig zu verbessern und die Altenpflege auskömmlich zu finanzieren, müsse die Pflegeversicherung von einer Teilkosten- zu einer Vollversicherung ausgebaut werden. "Nur so kann eine qualitativ hochwertige Pflege für alle unabhängig von der sozialen Herkunft gesichert werden", stellt Bühler klar.

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Quelle:
Presseinformation vom 16.11.2016
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Jan Jurczyk - ver.di-Bundesvorstand
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Internet: www.verdi.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. November 2016

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