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KIND/114: Neues Instrumentarium zur Qualitätsentwicklung in Kitas erfolgreich (idw)


Hochschule Koblenz - University of Applied Sciences - 16.03.2015

Neues Instrumentarium zur Qualitätsentwicklung in Kitas erfolgreich

Fachtagung von Ministerium und und Forschungsinstitut


KOBLENZ. Das Thema "Qualität in Kindertageseinrichtungen" war Gegenstand einer Fachtagung unter dem Motto "Die Kita als Türöffner" des rheinland-pfälzischen Kinder- und Jugendministeriums und des Instituts für Forschung und Weiterbildung (IFW) an der Hochschule Koblenz, an der 170 Fachleute aus Rheinland-Pfalz teilnahmen. Das vom Forschungsteam "Kita!Plus" an der Hochschule entwickelte Instrumentarium "Qualitätsentwicklung im Diskurs" hat erfolgreich die Erprobungsphase in zehn rheinland-pfälzischen Kindertageseinrichtungen durchlaufen. Von der Tagung gingen wichtige Impulse für die Eltern-, Familien- und Sozialraumorientierung und damit verbundene Veränderungen in den Kitas aus.


Die Schirmherrin der Veranstaltung, Kinder- und Jugendministerin Irene Alt, wies in ihrem Grußwort auf die Perspektiven des Instrumentariums hin: "Nach der Erprobungsphase wollen wir dieses neue Instrument zur Evaluation für alle Kitas im Land bereitstellen. Denn wir brauchen ein gutes Qualitätsmanagement - im Sinne der Kinder, der Eltern und der Fachkräfte, die letztlich der Dreh- und Angelpunkt für die Qualität der Kitas sind und die ein Qualitätsmanagement als Unterstützung erleben", erklärte Alt. "Sie brauchen gute Arbeitsbedingungen, um gute Arbeit leisten zu können. Hier stehen wir alle - das Land, die Kommunen und die Träger - gemeinsam in der Verantwortung, um für gute Rahmenbedingungen zu sorgen." Zusammen mit dem Leiter des Institutes Prof. Dr. Armin Schneider konnte sie den zehn Einrichtungen mit einem Zertifikat bescheinigen, dass dort die Qualität der Eltern-, Familien- und Sozialraumorientierung im Diskurs mit allen Beteiligten kontinuierlich vorangetrieben wird. Die Zertifikate wurden verliehen an die katholischen Kindertagesstätten in Sessenbach, Maria Hilf in Koblenz, St. Christophorus in Speyer; die protestantischen Kindertagesstätten Oberlin in Feilbingert und Kastanienburg in Speyer; die städtischen Kindertagesstätten Abenteuerland in Boppard-Buchholz, St. Franziskus in Bad Kreuznach, Steinkaut in Bad Kreuznach, Pusteblume (integrativ) in Speyer und die Spiel- und Lernstube St. Stephan in Andernach.

Bei ihrer Begrüßung wiesen der Präsident der Hochschule, Prof. Dr. Kristian Bosselmann-Cyran, und der Dekan des Fachbereiches Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Günter Friesenhahn, auf die Bedeutung fördernder Rahmenbedingungen sowie einer reflexiven Bildung für die Qualität in den Kindertageseinrichtungen hin.

Welche Verständnisse und Missverständnisse sich hinter dem Konzept des Sozialraumes und der Sozialraumorientierung verbergen, zeigte Prof. Dr. Martin Schmid in seinem Vortrag auf. Er erklärte, dass Räume je nach Lebensalter unterschiedlich erlebt werden, dass sie auch und vor allem soziale und Beziehungsräume sind. Dabei bilden Kitas die zentrale Institution für junge Familien. Es gelte diese Chancen zu nutzen, auch und gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Xenia Roth, im Kinder- und Jugendministerium zuständig für Kindertageseinrichtungen wies auf die Kontinuitäten der Bemühung um Bildung für alle Kinder in Rheinland-Pfalz hin. Die Tendenz gehe weg von einer Kindertagesstätte als Einrichtung für Bedürftige, hin zu einer Bildungseinrichtung für alle Kinder. Dies werde in Rheinland-Pfalz durch die Beitragsfreiheit der Kindertagesstätte unterstrichen. Gleichwohl sei dieses Verständnis eines Bildungsangebotes für alle Kinder und alle Eltern noch nicht weit genug verbreitet. Prof. Dr. Armin Schneider zeigte Möglichkeiten von erfolgreichen Veränderungsprozessen auf. Neben Visionen, Werkzeugen und einem Konsens gehe es immer auch um Anreize, Ressourcen und Handlungspläne, ohne die Veränderungen nicht stattfinden könnten. Die Kita sei am nächsten an Veränderungen in der Gesellschaft und in den Familien dran und könne dieses Wissen für sich und die Politik nutzen.

Am Ende blieb der Dank an alle pädagogischen Fachkräfte, die Träger und Trägerorganisationen die teilnehmenden Studierenden, den Fachbeirat und die Projektmitarbeiterinnen Sylvia Herzog, Claudia Homann, Dr. Catherine Kaiser-Hylla und Ulrike Pohlmann. Zum Thema Qualität in Kindertageseinrichtungen will Ministerin Alt noch in diesem Jahr zu einem Qualitätskongress an die Hochschule Koblenz einladen.



Weitere Informationen unter:
http://www.hs-koblenz.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution324

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hochschule Koblenz - University of Applied Sciences,
Dipl.-Ing. (FH) Melanie Dargel-Feils, 16.03.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2015

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