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MELDUNG/001: Not der Kinder in Haiti überwältigend (UNICEF)


UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen - Köln, 28.01.2010

UNICEF: Not der Kinder in Haiti überwältigend

Erste Fälle von Tetanus und Masern / Tausende Kinder ohne Eltern


Trotz massiver internationaler Hilfe ist die Not der Kinder in Haiti nach Einschätzung von UNICEF weiter überwältigend. Erste Fälle von lebensgefährlichen Infektionskrankheiten wie Tetanus und Masern sowie Durchfallerkrankungen werden aus Leogane berichtet. Um eine Masernepidemie zu verhindern, sollen ab 2. Februar mit Unterstützung von UNICEF 600.000 Kinder unter fünf Jahren geimpft werden. Die Kinder erhalten auch Vitamin-A-Tabletten zur Stärkung der Widerstandskraft.

Gemeinsam mit Partnern registriert UNICEF eine täglich wachsende Zahl unbegleiteter Kinder, bei denen nicht geklärt ist, wo sich Eltern oder Angehörige befinden. Darunter sind neugeborene Kinder, verletzte Kinder und Straßenkinder, die schon vor der Katastrophe kein richtiges zu Hause hatten. UNICEF hat bisher drei Schutzzentren in Port-au-Prince für bis zu 900 unbegleitete Kinder eingerichtet. Von dort aus wird auch die Suche nach Angehörigen organisiert. Im Erdbebengebiet sind vermutlich Tausende Kinder auf der Suche nach Angehörigen. Es wird noch Wochen dauern, bis das ganze Ausmaß dieses Problems erfasst ist.

Die Versorgung mit Wasser macht zwar Fortschritte - doch in den überfüllten und unhygienischen Notunterkünften wächst die Krankheitsgefahr. Es drohen lebensgefährliche Durchfallerkrankungen. Unter der Federführung von UNICEF erhalten derzeit täglich 300.000 Menschen Trinkwasser mit Tankwagen. In den Orten Leogane, Petit Goave und Grand Goave wurden Latrinen für 20.000 Menschen angelegt.

Insbesondere Kleinkinder sind von Unterernährung bedroht. Unterernährung verstärkt das Krankheitsrisiko und schädigt ihre gesamte Entwicklung. Zusammen mit dem Welternährungsprogramm hat UNICEF 22.000 Rationen Zusatznahrung in Lagern um Jacmel verteilt. In den kommenden Wochen muss die sichere Ernährung für rund 300.000 Kleinkinder unter zwei Jahren garantiert werden.

Krisenhelfer berichten zunehmend davon, dass viele Menschen durch die Katastrophe traumatisiert sind, darunter auch viele Kinder. UNICEF und seine Partner richten deshalb sichere Zonen in Lagern ein, wo Kinder ein Stück Normalität finden können. UNICEF setzt sich auch dafür ein, dass in den nicht unmittelbar betroffenen Gebieten die Schulen so rasch wie möglich wieder geöffnet werden.

Ausführliche Informationen auf www.unicef.de


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Quelle:
UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen
Pressemitteilung vom 28. Januar 2010
Herausgeber: Deutsches Komitee für UNICEF, Pressestelle
Höninger Weg 104, 50969 Köln
Telefon: 0221/936 50-0, Fax: 0221/93 65 02 79
E-Mail: mail@unicef.de
Internet: www.unicef.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Januar 2010